sydnEySCAPE 2016: Last day in good old Syd, eine Art Fazit & Church Point revisited

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Mittwoch, 09/03/2016 – Last day in good old Syd (oder eine Art Fazit), ein fragwürdiges Fahrzeug-Upgrade & Church Point revisited

Heute ist der Tag, an dem wir unseren Campervan für die nächsten 17 Tage abholen. Eine Nacht haben wir noch im Apartment, ehe wir morgen Früh dann das Auto vor der Haustür bequem beladen, einräumen und einschlichten und dann gen Süden nach Melbourne und schließlich Adelaide losziehen. So sehr ich mich darauf freue, wieder on the road zu sein, so sehr frage ich mich auch, wohin die letzten 3,5 Wochen geflogen sind. Ich bin doch gerade erst aufgeregt zum Flughafen Wien gebracht worden, noch aufgeregter hier angekommen, habe gefühlte 779.765 Tausend Gigabyte-Millionen Momente genossen, auf meine diversen Speicherkarten wie fotografisches Gedächtnis, Blog und Facebook und schönes XXL-Tagebuch gebrannt, bis alle Speichermedien fast voll waren, bin wie auf Wolken von Bucht zu Bucht geschwebt, ohne mich jemals an den 3.527 Shades of Blue & Turquoise satt zu sehen, habe mich in fast alle Fluten gestürzt, die meines Weges kamen (sogar in ein kurzes Sommergewitter auf der Terrasse!), bin zwischen Wellen getrieben, bis sich mein Ohr entzündet hat, und habe den Entdeckergeist freilaufen lassen, bis er Blasen an den Füßen hatte.

Wie konnte die Zeit so unglaublich schnell verfliegen, wo ich sie doch so bewusst und weise investiert und mit beiden Händen und großem Lächeln verschwendet habe? Andererseitses Fazit: Wie kann man im fortgeschrittenen Alter (Barbra Streisand-Hippiekleid hin oder her*) so unbeschwert sein – aber gleichzeitig auch so dankbar? Wieso fiel mir der Abschied zuhause so schwer, dass ich kaum wegfahren wollte, wo ich doch danach so glücklich war? Wird jedes Aufraffen mit zunehmendem Alter immer schwieriger, der Genuss, wenn man es dann aber tut, umso größer? Was werde ich mir nächstes Jahr als „Kurdestination“ verordnen? Werde ich wieder Sydney ansteuern, wird es dann vielleicht nicht mehr meinen Erwartungen gerecht werden oder sie nur erneut bestätigen? Aber was zählt das nächste Jahr, nächstes Monat oder nächste Woche? Heute ist heute, und das Leben im Moment habe ich hier wieder einmal wunderbar perfektioniert.

*) Max enttäuscht mich immer wieder. Im positiven Sinn. Ich hätte schwören können, dass das erste Wort, das ihm beim Anblick meines Barbra-Kleidchens in den Sinn kommt, mit „Nacht“ beginnen und mit „Hemd“ enden würde. Doch nichts da. Er erkennt a) dass es ein neues textiles Teil ist, das von meinem teilgebräunten Körper hängt und b) dass ein durchaus angemessener und beziehungsfreundlicher Kommentar das Wort „gut“ (vorzugsweise in Verbindung mit „steht dir“) oder in der Mindestausführung zumindest das schlichte Wörtchen „hübsch“ beinhalten würde.

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Nach dem obligaten Frühstück auf der Terrasse mit Meerblick brechen wir auf, fast schon richtig – zum Abholen unseres Campers bei Britz. Dieser wurde zwischen unserer Bestellung und unserer Abholung um gefühlte 8 Meter länger und um 2 Meter breiter, denn das für uns gedachte Fahrzeug wurde gestern kaputt zurückgegeben und man hat uns ein größeres der höheren Klasse Maui zur Verfügung gestellt. Im ersten Moment hält sich unsere Begeisterung in Grenzen, denn ein riesiges Fahrzeug ist zwar innen bequemer und luxuriöser (so etwa bekamen wir WC und Dusche sowie einen ausfahrbaren Fernseher mit DVD-Player und einen außen ausfahrbaren Mini-Griller) dazu, aber manövrier- und parkfähig ist das Ding nicht so richtig. Aber Max macht, was er am besten kennt: er mimt den Coolen und fährt das Unding locker durch die engen Straßen Sydneys – bis nach Church Point, das nur über eine sehr enge, sehr kurvige Straße zu erreichen ist. Mir hingegen kommen dieses Jahr sehr heiße Pflichten zu: das Lotsen mithilfe des Handys, das in meiner Hand dermaßen heiß wird, dass man es kaum aushält. Das sind die Momente, wo ich mich nach einer wunderbar altmodischen Straßenkarte zurücksehne oder zumindest nach einem Garmin oder einem Handy mit Fensterhalterung, die wir beide leider nicht mithaben.

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Church Point und das zugehörige Scotland Island sind meine diesjährige Entdeckung, die ich Max gerne zeigen möchte. Nach 90 Minuten sind wir dort und finden auch einen annähernd ausreichend großen Parkplatz. Der Hunger ist ebenso überdimensioniert wie unser neues Fortbewegungsmittel, also ab mit uns ins Waterfront Cafe, das ich bereits vor ein paar Wochen getestet und nicht nur wegen des sensationellen Wasserblicks für fantastisch befunden habe. Heute ist zur Mittagszeit alles voll, doch ich erinnere mich an einen kleinen Bartisch im Nebengebäude, dem Boat Shed, den natürlich nur Insider wie ich kennen. Und dort sehen wir dann dem Treiben auf dem Wasser zu, während wir eine köstliche Peri Peri Chicken Pizza genießen. Die Boote kommen und gehen, zumeist mit Hund(en) am Bug, bringen Sachen von Scotland Island an Land, holen eimerweise Einkäufe oder Farbeimer ab und erledigen so ihre Einkäufe. Wir plaudern mit dem ausgewanderten Italiener, der Mitte der 90er-Jahre nach Manly kam und seither mit seinen Restaurants immer weiter nach Norden zog. Er strahlt, als wir dem Meer von Sardinien Höchstnoten in Sachen Farbe ausstellen und erkennt an meiner biederen Aussprache von „Capucccino“ sofort, dass wir nicht von hier sind. Hier, so meint er, würde man wohl „a cap, mate“ bestellen. Als wir uns mit „grazie“ bei ihm für den guten Service bedanken, meint er lapidar: „Don’t make me feel homesick!“ Es erhärtet sich also immer wieder, dass Auswandern nie ganz ohne Heimweh abgeht.

Danach ab nach Manly, wo wir den Tag am Shelly Beach und bei einem BenBry-Burger am Strand ausklingen lassen und uns ans Zusammenpacken machen. Bye-bye, Sydney! I’ll be back some day,I promise.

LoveLoveLove
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CurlyGirl-Sea would call her home

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