sydnEySCAPE 2016: Ein letzter Markt- und fast ein letzter Strandtag in Sydney

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Samstag, 05/03/2016 – Ein guter Tag beginnt mit einem guten Sonnenaufgang – so sieht es nämlich aus!

5:45 Uhr morgens: soeben habe ich Max via Chat auf Reisen geschickt, um ihn in nur 27 Stunden bei der Fähre in Manly abholen zu können. Jippie! Ansonsten das Übliche: Meeresrauschen (was nicht nur am wiedergekehrten Ohrenstechen liegt), Kakadaugekreische (auch das ohrenschmerzunabhängig), Morgendämmerung, Reiselust, Entdeckergeist – alle da. So kommt es also, dass ich bereits um 6:25 Uhr das Apartment verlasse und in dieser finsteren Gasse der Dämmerung entgegentaumle. Und vom Aussichtspunkt und dann am Shelly Beach und dann am Manly Main Beach die Samstagsmorgenstimmung einfange. Und

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dann – weil eine Fähre ausfällt und ich keinesfalls stattdessen mit dem Bus fahren möchte – am Harbour Beach herumflaniere, um um 8 Uhr dann tatsächlich als eine von nur 5 Passagieren die Fähre in die Stadt nehme, dabei mit einem australischen Arzt ein Plauscherl führe. Und dann in der Oxford Street im Ampersand Cafe & Bookstore frühstücke, um gut gewappnet meine letzte Markttour in Sydney in Angriff zu nehmen. Paddington Markets – Surry Hill Market (eher ein Flohmarkt, aber sehr sehenswert), The Rocks Market latuet die simple Abfolge, die sich aber gar nicht so simpel gestaltet. Das liegt daran, dass heute Abend die große Mardi Gras Parade stattfindet, genau in dieser Gegend und ich zu einem winzigen Bruchteil von Frauen und einem noch winzigeren Bruchteil von alleine unterwegs seienden Frauen gehöre. Die Mardi Gras –  Gay/Lesbian-Stimmung ist jetzt schon fulminart: kein Lokal das keine bunten Fahnen, Kuchen etc. hat, kein Bankomat, der nicht auf „Gay“ getrimmt ist. Ich entdecke dank unermüdlicher, wenn auch zumeist erfolgloser Geocaching-Ambitionen einen idyllischen Minipark, weiß genau, wo der Cache ist. Doch die beiden Männer, die es sich davor gemütlich gemacht haben und auf meine Frage, ob sie denn gerade loggen, etwas verwirrt reagiert haben, wollen einfach nicht verschwinden. Wie sich bald zeigt, liegt das daran, dass sie nicht mit Geocache-Utensilien hantieren, sondern mit Spritzbesteck und, wie ich vermute, Drogen. Genau vor meinem Cache!

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Ich wirke zwar auch nicht sehr unauffällig, denn gegen die erneuten Ohrenschmerzen habe ich mir Ohrentropfen besorgt, die ich wenig elegant ins Ohr tropfe, um dann mit sehr schief geneigtem Kopf durch die Gegend zu gehen – wenn auch mit wenig Erfolg. Erst die stärkeren Schmerzmittel helfen ein bisschen. Vielleicht hätte ich gestern doch (noch) nicht schnorcheln sollen, aber ich hatte die Zweitages-Ohrenschmerzen schon wieder vergessen und verdrängt gehabt.

Egal, zum Abschluss meiner Markttour pilgere ich dann noch durch die Rocks, doch hier ist der gesamte Touristentrubel noch größer. Übertroffen wird er von der überfüllten Fähre und dem überfüllten Manly, wo heute das Abschlusswochenende der Surfmeisterschaften ist und der Bär los ist. Ich setze mich mit meinem Buch und meiner Salatbox von Aldi an den Strand und tue, was ich am besten kann: aufs Meer schauen und mich freuen. Und weil ein Ben  & Jerry’s Sundae so ziemlich gegen alles hilft, was mir so einfällt (mit Ausnahme der Figur vielleicht), therapiere ich mein Ohr auch noch damit. Wann’s nix hilft, schadet’s auch nicht, und wenn dann wie gesagt nur der Figur, und der ist das derzeit reichlich egal.

Als ich heimkehre, treffe ich John und Wendy an und darf kurzfristig oben bei ihnen Wäsche waschen. Die halbe Stunde verbringe ich tratschend mit Wendy. Sie zeigt mir die Reste ihres Hauses, die einfach umwerfend sind – Pool inklusive! Ich muss meine Wäsche bei ihnen auf die Wäscheleine hängen, was mir angesichts meiner schäbigen Reiselappen einigermaßen unangenehm ist, und so schummle ich wenigsten meine Mix&Match-Unterwäsche (welch Euphemismus!) hinunter auf meine Terrasse, wo ich sie in der Sonne zum Trocknen auf einem Badetuch aufbreite und hoffe, dass Wendy nicht von ihrer Terrasse auf meine herunterblickt und sich das bunte Sammelsurium gibt.

In 12 Stunden oder so kommt Max, jetzt heißt es noch ein bisschen zusammenräumen oder wenigstens Platz schaffen. Vom Festival am Strand dringt wie gestern schon angenehm Musik herauf, die Käseplatte ist immer noch wunderbar, die Wäsche trocknet vor sich hin, die Ohrentropfen tropfen vor sich hin (wie lange muss man den Kopf eigentlich schief halten?), freue mich, dass ich oben bei Wendy am spiegelglatten Boden ohne gröbere Verletzungen ausgerutsch bin, schmökere in meinen am Flohmarkt günstigst ergatterten Magazinen (die einzigen Markterrungenschaften heute, man höre UND staune!) und bin wieder einmal sehr zufrieden. Jetzt noch 473 Fotos sichten (wer hat die alle gemacht???) und dann den Tag am Tagebuch gemütlich ausklingen lassen. Hab ichs erwähnt? Life is good.

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