Freitag, 04/02/2016 – Pool- und auch ein bisschen Abschiedsstimmung
Ich befürchte, es gibt kein Wort, das meine Stimmung beschreiben könnte – diese Mischung aus unglaublicher Dankbarkeit für ein weiteres knappes Monat in Sydney (mit fantastischem Wetter und fantastischer Begleitung – mir selbst, und das ja noch nicht mal ganz zu Ende ist), kleinem, immer größer werdendem Abschiedsschmerz, Aufbruchsstimmung, Vorfreude auf Max und diesen Kopf voller toller Bilder, aber auch der üblichen Fragen: Wie kann man dieses Verjüngungsgefühl, diese Leichtigkeit in den heimischen Alltag transportieren? Kann man das überhaupt?
Genau heute vor drei Wochen bin ich angekommen – wo ist die Zeit hin? Ich habe so viel getan, gesehen und vor allem auch nicht getan, und meine Liste, was ich in Sydney alles tun, sehen und nicht tun will, ist noch immer soooo lang. Eigentlich ist sie noch länger als vorher, was vielleicht auch daran liegt, dass ich sie nicht oft herangezogen habe, sondern einfach das getan habe, worauf ich gerade Lust hatte – eine gar nicht so einfache Kunst, wie ich immer wieder feststelle. Diese liegt nicht so sehr in der Umsetzung, sondern vielmehr darin draufzukommen, worauf man denn JETZT GERADE am ALLERMEISTEN Lust hat. Je mehr man sich mit dieser Stadt (gilt wahrscheinlich für jede Stadt, ich weiß) befasst, desto mehr spannende und genauer zu erkundende Dinge findet man.
Auf zu neuen Ufern, heißt es heute im wahrsten SInne des Wortes. Ich will nach Coogee zu den Wylies Baths, einem urigen Rockpool-Bad mit ein bisschen Infrastruktur – quasi ein Gänsehäufel ohne Gänse und ohne Häufel und ohne Kabanen, dafür aber mit einem sehr fragil aussehenden Stelzenkonstrukt mit Terrasse und Umkleide und Snackbar, Bookclub-Gruppen und dem Herzstück, einem wunderhübschen Rockpool. Dann eine Eingebung: wenn ich statt mit dem 373 mit dem 413-Bus zurückfahre, könnte ich noch einmal im kleinen The Cook & Baker in Bondi Junction in der Oxford Street einkehren. Und das tue ich dann und bin wieder begeistert: so herrliche getoastete Sandwichkreationen – und heute teste ich auch die wunderbare Passionfruit Meringue Bombe. DiIese besteht aus zwei Schichten Biskuit, dazwischen Passionfruit Curd und rundherum ein angebräuntes Meringuehüllchen. Ich liebe meine Eingebungen! Und Sydney, aber „this goes without saying“. Und so lege ich mein ganzes Herz oder was davon nach diesen drei glorreichen Wochen noch übrig ist, in diesen letzten Freitag und widerstehe dennoch allen Versuchungen, noch ein bisschen mehr in den Tag zu stopfen, sondern sitze lieber häufig, halte ein Buch in der Hand, in dem ich eigentlich nicht lese, und sauge einfach nur Leben und Eindrücke auf. Yeah!
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Dann zurück nach Manly, wo ich zuerst am Rockpool eine Runde lese, dann am Shelly Beach eine Runde lese, dann meine Tagsübertasche ins Apartment schleppe und gegen Flossen und Badetasche tausche, nochmal runter zum Shelly Beach gehe und eine Runde schnorchle. Vom Hauptstrand kommt Live-Musik herüber, noch sind die Wochenendtouristenmassen nicht alle hier und es ist einfach PARADIESISCH. Und das ist auch schon die Zusammenfassung von diesem letzten Freitag in Sydney. Life is good.
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