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Frühmorgens bei noch sehr bewölktem Himmel (to rain or not to rain?) sind die Wetterzweifel bei uns noch recht groß und auch beim Bummel entlang von Oper und durch den botanischen Garten (noch immer der schönste der Welt!) sind wir noch etwas unsicher, ob das was wird mit dem Wetter. Ich ergehe mich unter ersten vereinzelten Sonnenstrahlen in weiteren kleinen (ja, ein relativer Begriff!) Fotoorgien bei Lotosblütenteich und Vogelgetier. Mr. Passivsport sitzt derweilen auf einer Bank (meine Lieblingsbank ist wie immer besetzt) und saugt mein Handy leer. Gerade fährt Michaela Kirchgasser auf einen Medaillenrang, lässt sich anhand der Standbilder, die alle 15 Sekunden erneuert werden, vermuten. Es ist nämlich so, dass ORF-Livestream lediglich für die Werbung funktioniert (jene für einen Telefonanbieter, den ich aus kindischem Trotz jetzt nicht nenne, könnten wir uns rund um die Uhr ansehen, doch bevor die tatsächlichen Videos der WM-Übertragungen kommen, gestehen uns rechtliche Gründe nur mehr Einzelbilder zu.) Egal. Wir (!) machen also Silber und Bronze, ehe wir durch die Stadt bummeln, Max bei Dymocks den ohnehin erklecklichen Buchvorrat für den ohnehin zu kleinen Resturlaub (der bevorstehende Abschied von Sydney macht mir schon jetzt zu schaffen) weiter aufstockt und erkennt, dass City auch hier ein sehr lautes Projekt ist. Mit dem Bus fahren wir zur Oxford Street, wo wir wieder einmal das beste und mit 6 Dollar unglaublich günstige Indian Kebab der Stadt essen. Dann in die Queen Street, wo ich bei The Bay Tree ein paar wunderhübsche Ton-sur-Ton-Becher für die angedachte Outdoor-Küche bekomme. Und dann, strahlender Sonnenschein begleitet uns seit einer Weile, zurück nach Manly auf das wahre Leben: Beach Life pur. Dem Ozean beim Landen am Strand zuhören, den Vögeln beim Kreischen, dem Buch beim Verblättern der Seiten, dem Ben & Jerry-Eis beim Zergehen auf der Zunge, dem Sonnenöl beim Zerfließen auf der Haut, dem Schatten beim Auftreffen auf unserem Gesicht, der Möwe beim Abknabbern eines aufblasbaren Krokodils – die Auswahl ist bei diesem Wetter riesig.
Und weil der Tag gar so schön ist (einer der wenigen Abende bisher, die mit nur ganz wenigen Wolken enden), gehen wir dann hoch ins Apartment, machen uns „ausgehfein“ (sprich: kurz in den Pool UND kurz in die Dusche UND ich in mein ärmelloses Lieblingsteil aus Sydney 2013) und gehen nochmal hinunter ins Manly Wharf Hotel auf ein Tagesspecial – Pizza der Wahl mit Gläschen der Wahl zur Sonnenstimmung des Hauses. LoveLoveLove.
Dass Max eine ziemliche Verkühlung hat und ich bei jedem Schritt mit meinem Langzeitlästigknöchel kämpfe, das Apartment aussieht wie eine Wäschestube (neue Erkenntnis: zu zweit macht man doppelt so viele Badetücher nass wie alleine und viermal so viele, wenn man ausgehfein sein möchte und in übertriebenen Reinlichkeitsbemühungen Pool und Dusche kombiniert), in der alle Möbelteile mit Textilien in verschiedenen Stufen von Nass und Feucht bedeckt sind und ein bisschen an ein schlecht konzipiertes Anfangsprojekt des Verpackungskünstlers Christo erinnern.
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