Tag 29 – Lückenschluss im Sydney Harbour National Park

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Zitat des Tages in der Bacino Bar Chowder Bay:
„Everything you want is on the other side of fear.“
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Die letzte Nacht war eine Ozeannacht, d.h. der Surf und der Wind waren stark genug, dass wir zum Klang der Brandung schlafen – zumindest, wenn wir nicht gerade mit Husten beschäftigt sind – Max verkühlt, ich weiterhin mit dem superlästigen Reizhusten, der sich bislang auch der intensiven Seaside-Kur entzieht. Ein wunderbarer Tag ruft nach einem wunderbaren Lückenschluss. Für die Vervollständigung der Wanderung, die wir in zwei Etappen in den letzten drei Tagen absolviert haben, fehlt uns noch eine Etappe, die wir wegen starkem Regen beim letzten Mal nicht mehr gemacht haben. Also ab zum Taronga Zoo (wir sind sehr versucht, erstmals hineinzugehen, besinnen uns dann aber unsere Mission des Lückenschlusses) und los entlang an der Küste. Die erste Etappe führt zur CHowder Bay, wo wir beim letzten Mal vor dem Regen in den Bus geflüchtet sind; diesmal flüchten wir vor der Sonne auf einen Flat White Coffee in die Bacino Bar, dann wiederholen wir einen Teil der letzten Wanderung, denn wir wollen noch einmal zum Balmoral Beach. Seit ich Abend für Abend die neue Sydney-Bibel „Flavours of Urban Sydney“ studiere, möchte ich jeden Tag ein paar der darin vorgestellten Lokale besichtigen: heute ist es das Ripples Chowder Bay und das Burnt Orange. Einkehren tun wir dann aber nach abschließenden mühsamen 257 Abwärtstreppen wieder im Boathouse Balmoral. Auch heute ein perfekter Platz mit perfektem Wetter mit perfektem Ausblick.

Nach der schon routinemäßigen Buskombifahrt nach Manly stehen – abgesehen vom Poolbesuch –  ein paar dringende Erledigungen an, allen voran ein Besuch auf der Post, um mein Päckchen mit Errungenschaften in die Heimat zu senden (Sea Mail – 12 bis 14 Wochen, as usual – Bilderrahmen, Foto-Prints, Holzblocks in Karibikfarben mit hiesigen Locations drauf, tolle Stoffservietten vom Bathers Pavilion und ein paar kikki k-Goodies, wie etwa eine hölzerne Buntingkette für Holzwimpel, die man selbst bekleben kann) und um Max eine neue Short zu kaufen. Seine ist sage, schreibe und schaue auf der gesamten Rückseite bis zur Gürtelschlaufe aufgerissen, was im Bus für einige Unterhaltung sorgt. Dazu kommt ein Besuch beim „Optomestrist“, der Max‘ verbogene Brille wieder in Form bringt und ein Besuch bei meiner Haus-Pharmacy, die mir das Superkodein gegen meinen Husten empfiehlt. Bislang keine Wirkung – wie in Wien bin ich erschöpft von der dauernden Husterei, aber ich hoffe, morgen wird es wieder besser.

Morgen steht auch noch etwas Anderes an, was für mein Gefühl Wochen zu früh kommt: wir holen unseren Camper ab, um damit übermorgen on the road zu gehen. Dabei bin ich doch weder mit Manly noch mit Sydney annähernd fertig. Das ist nicht zuletzt der neuen Sydney-Bibel zu verdanken, aber selbst ohne diese 7 kg Sydney Wisdom habe ich wieder das Gefühl, hierherzugehören. Wir genießen noch einmal den Komfort des Apartments, ich sehe noch einmal „My Kitchen Rules“, eine Art „Das perfekte Dinner“, ich genieße das unproblematische Bearbeiten meins schönen Tagebuchs (wobei die Arbeit mit einem schlabbrigen Sitzsack als Couchtisch eigentlich mit bequem nicht viel zu tun hat) und versuchen uns, irgendwie zu organisieren. Bislang hält es der Erfolg damit wie jeder des Superkodeins: er ist nicht vorhanden. Anzubieten habe ich hingegen schwere Beine (das gefühlte Gesamtgewicht entspricht etwa 5,5 Elefantenbeinen) und eine gewisse Schwermut, die sich zu jener der Bein hinzugesellt. Als wir Ed am Pool treffen, bin ich kurz versucht, ihm anzubieten, nächstes Jahr gegen kostenloses Quartier das Apartment zu renovieren und aufzuhübschen, aber mir fehlt der Mut. Ob ich das mit meinem weiterhin mangelhaften australischen Englisch ohne Beleidigung hinbekäme, bezweifle ich. Und halte meinen Mund. Und versuche, mich auf den On the road-Teil zu freuen, auch wenn dieser am Freitag mit einem Abschied von Sydney und vor allem meiner neuen Heimat Manly einhergeht. Life is good. Und das Wetter liebt uns auch – der einzige Regenschauer des Tages ergießt sich über den Autobus, in dem wir gerade sitzen.

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