Tag 23 – Sowas wie „50 Shades of Grey“

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Ich fordere diesen Tag jetzt heraus. Etwas Sonne zu zeigen und in dieser Sonne etwas Beständigkeit. Und wenn das nicht hilft, dann bin auch bereit, diesen Tag inständig zu bitten. Bisher hat er nur eine Herausforderung nach der anderen zu bieten. Zuerst: nächtlicher Dauerprasselregen – okay, macht nichts. In der Früh nur mehr leichter Regen – okay, dann gehe ich halt wieder schwimmen, da stört der Regen nicht so. Dann, 8:55 Uhr, beim North Sydney Olympic Pool angekommen die Ernüchterung: das gesamte 50m-Sportbecken ist den ganzen Tag gesperrt, für einen CHildren’s Carnival! Ich kann es nicht glauben. Und dafür schleppe ich die schwere Tasche mit – schwer auch vor Optimismus in Form von allerlei Zutaten für ein paar gemütliche Stunden am Sun Deck, das sich, wie ich fest gehofft habe, seinen Namen heute auch verdienen würde. Diese Frage stellt sich aber nicht, denn aus dem Schwimmen wird nichts und aus der Sonne auch nicht. Na gut, dann fahre ich eben mit der Fähre zur Rose Bay und flaniere dort ein bisschen herum. Bereits auf der Fähre kommt das erste Gewitter des Tages – wie gut, dass ich den Knirps doch in letzter Sekunde eingepackt habe. Ich flaniere also am Strand herum, entdecke ein paar wie quietschende Türen zwitschernde Papageien, hole mir von Charcoal Grill wieder eine wunderbare Salatmischung, doch aus dem erhofften Picknick an „unserem“ Lieblingsplatz am Strand mit Blick auf die Harbour Bridge wird nichts. Nicht nur weil gerade Flut ist, sondern auch weil es von oben flutet. Ich nehme den Bus zur Double Bay, spaziere auch dort ein bisschen herum. Eine kurze Regenpause nutze ich, um am Redleaf Pool meinen Salat zu essen, aber eine Taube ist so lästig und ungehemmt, dass ich auch das aufgebe. Wenn ich einen Hund hätte, könnte ich ihn ganz in der Nähe durch die Hundewaschstraße schicken, aber ohne Hund? Es reicht mir. Schwere Tasche, schwerer Regen, schwere Beine – ich will heim. Und dort sitze ich dann ab 14 Uhr und warte, ob die Sonne jetzt, wo ich all meine Pläne für den Tag über den Haufen geworfen habe, nicht doch herauskommt. Und weil sie das nicht tut, wasche ich eben nicht meinen Hund, sondern meine Wäsche – in der hauseigenen Waschküche (welch doofes Wort eigentlich). Der Waschvorgang dauert angeblich nur 23 Minuten, das ist nur unwesentlich länger als das Studieren der Waschanleitungen, die auf, über und hinter der Waschmaschine angebracht sind. Und da rede ich noch gar nicht vom Wäschetrockner, den ich mir in 23 Minuten vornehmen werde. Learning. By doing. Und ein bisschen hoping. Dass beispielsweise die Wäsche nicht ausgeht. Dass der Trockner die Wäsche richtig trocknet, denn in dem winzigen Apartment ist schon das Trocknen eines mickrigen Bikinis oder Handtuchs eine Herausforderung.
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