Tag 13 – Another Yuckie-Weather Australia Day

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Ein halbes Deja vu drängt sich auf, als ich heute Morgen zum Fenster raussehe und feststelle, dass die Wettervorhersage ausnahmsweise zu stimmen scheint: grau in grau mit sehr viel Regen. Natürlich kein Vergleich mit dem Zyklon, vor dem wir vor genau 2 Jahren etwas weiter oben an der Ostküste flüchten mussten, aber unnötig allemal. Das Picknick kann ich mir somit aufzeichnen, dabei hatte ich extra schon Nudeln für einen Nudelsalat in einem leeren Joghurtbecher vorbereitet. Ich gammle zuerst ein bisschen zuhause herum (das schöne Reisetagebuch ist schon überfällig!), dann fahre ich trotzdem mit der Fähre in die City – in Shorts und Regenjacke, grün und gelb rein zufällig und damit farblich perfekt für den heutigen Tag, der nur die Konstellationen grün-gold (Nationalfarben) und rot-blau-weiß (Flagge) kennt.

Ich pilgere durch die Rocks, wo ich bei einem Verkaufsstand einen Mann treffe, bei dem ich schon vor 2 Jahren ein paar hübschen Beach-Style-Untersetzer gekauft habe. Wir plaudern ein wenig und er verrät mir einen Ort, der mich als Beach-Aficionada sicher gefallen müsste: Terrigal an der Central Coast. Das muss ich mir zuhause doch mal auf der Landkarte ansehen. Ansonsten werden in den Rocks gerade allerlei Bühnen im strömendem Regen aufgebaut. Ich aber gehe zielstrebig hinunter zum Dawes Point Park unter der Harbour Bridge. Pünktlich um 5 Minuten vor 11 komme ich an. Um 11 Uhr soll der Ferrython, ein Wettrennen geschmückter Fähren, losgehen. Doch bis ich klitschnass bin (11:40) tut sich nichts; der Hafen ist zwar voller Schiffe von winzig bis riesig, von gar nicht bis total geschmückt, überall sind Polizeiboote, aber keine Fähren. Irgendwann gebe ich auf und flaniere zurück zum Fährenableger – bloß dass diese für weitere 2 Stunden nicht verkehren, es ist schließlich Australia Day und die Fähren fahren ja irgendwo um die Wette (wobei ich ganz sicher gemeinsam mit weiteren Hundert ratlosen Menschen an der besten Stelle gestanden bin, weshalb der Hafen gesperrt ist. Also wird beim Opernhaus noch eine T-Shirt-Bestellung erledigt, doch ich kann das heute nicht so recht genießen – das unglaubliche Gedränge ist mir einfach zu viel. Auch die Fähre, als sie endlich wieder fährt, ist so voll, dass nicht einmal alle Leute mitfahren können. Ich bin froh, als ich zurück im relativ ruhigen und vor allem trockenen Apartment bin. Das Beste, was ich (wie schon vor 2 Jahren) in den vorhandenen vier Fernsehsendern (einer spielt nur Tennis, der andere nur Cricket) finde, ist „The Brady Bunch“, die Serie „3 Mädchen und 3 Jungen“ aus den späten 60er- und frühen 70er-Jahren….

Vier Stunden später – der Regen ist noch stärker geworden – muss ich mir zumindest nicht mehr überlegen, von wo ich mir heute Abend gern das Australia Day-Feuerwerk ansehen möchte. Bei diesem Wetter mache ich weiter auf Cocooning, auch wenn ich zwischenzeitlich meinen Schmöker ausgelesen habe und am liebsten Schokokuchen backen würde. (Was aber in Ermangelung aller Zutaten und insbesondere eines Backrohrs nicht geht. Das Fehlen des Backrohrs könnte sich, wenn das Wetter so bleibt, auch auf meine Fußbekleidung nachteilig auswirken. Denn vor zwei Jahren in Bondi haben wir meine Schuhe immer erfolgreich im Backrohr getrocknet. Ob das im Toaster auch so gut geht, wage ich zu bezweifeln…) Der Gedanke an Schokokuchen führt mir wieder einmal vor Augen, dass es bei Schietwetter in einem Mietapartment zwar besser als in einem Campervan ist, aber doch niemals so gut wie zuhause. Und so kommt es, dass ich 12 Tage nach meiner Abreise aus Wien erstmals eine Art Sonntagsblues habe – an einem Feiertagsmontag im regnerischen Sydney.

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