Ebenso unerwartet und urplötzlich wie die 40 Grad in Form eines wüsten Wüstenwinds gekommen sind, sind sie auch wieder gegangen. Allerdings erst weit nach Mitternacht. Davor ist es vor Hitze kaum auszuhalten, nicht am Ben Buckler Lookout, wo ich zum Fotografieren hinspaziere, und nicht im Apartment. Vom Strand her, der schon lange im Stockfinsteren liegt, hören wir bis zwei Uhr nachts Menschenmassen, die wohl ähnlich heiße Apartments haben, aber noch energetisch genug sind, um die Flucht an den Strand zu ergreifen. Vielleicht oder vielmehr wahrscheinlich aber sind sie einfach gar nicht erst heimgegangen und am Strand und im Wasser ermattet, wo sie im letzten Licht des Tages wie kleine schwarze Ameisen herumwanken. Wobei es am frühen Abend fast wieder den Anschein hatte, als ob ein neuerlicher Haialarm ausgegeben worden wäre, denn das Ufer und ganz seichte Wasser ist voll mit Menschen, doch weiter draußen ist es beängstigend leer. Aber wir erfahren nichts in Sachen Hai, dürfen uns aber stattdessen erstmals mit der Gattung der "mozzies" (liebevoll für "mosquitoes") herumschlagen – auch wenn wir nicht sehr gut treffen und entsprechend zerstochen werden. Bis weit nach Mitternacht liegen wir wach und sehen der Hitzewelle zu, die die Stadt ergriffen und lahm gelegt hat. Doch als wir in der Früh aufwachen, ist die unglaubliche Wettervorhersage von gerade mal stürmisch-bewölkten 20 Grad tatsächlich eingetroffen. Und dieser Kälteeinbruch um mehr als 20 Grad behagt uns auch nicht so recht, unbescheiden, ich weiß. Aber ich wollte doch mein Schwimmprogramm fortsetzen und nicht testen, ob meine lange Hose noch passt…
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Wetter hin oder her, die Frau von Welt und ihr hubby erkunden – ausnahmsweise in besagten langen Hosen und ich sogar in meinen neuen Sweater verpackt – Surry Hills und insbesondere die berühmte Bourke Street Bakery und die Book Kitchen, entdecken das zweite Restaurant von Bill Granger (sehr einladend und bereits vorgemerkt für einen Besuch) und ein entzückendes Weinlokal namens "The Winery" und flanieren danach kurz, ganz kurz durch das Westfield Shopping Center in der City, ehe wir am Nachmittag das frühherbstliche Urlaubsfeeling mit einer Siesta zelebrieren, fast wie im Urlaub in Österreich, wenn mal wieder Salzburger Schnürlregen dazu führt, dass man ganze Nachmittage Backgammon oder ähnliches spielend im Hotelzimmer verbringt. Richtiges Heimweh nach Hause, nach Salzburg oder ins Burgenland kommt allerdings trotz des Kälteeinbruchs keines auf, bloß Lust, einmal gemütlich in der Winery essen zu gehen, wie so oft urgemütlich und liebevollst mit vielen Tischen im Freien eingerichtet.
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Heute dürfte auch der Tag der genialen Ideen sein: Das Buddha-Arrangement in unserem Apartment, dessen Verwendungszweck sich mir bisher nicht erschlossen hatte, findet endlich Verwendung als Kleiderablage und Dekokartenhalter (sonst gibt es ja kaum Kleiderhaken in diesem Apartment, und auch Dekoelemente sind nicht die hervorstechendsten Merkmale unserer Bleibe). Und anstatt für unsere weitere Buchungsorgie der nächsten Etappen zum Drucken und Faxen mühsam in ein Internet-Cafe gehen zu müssen, fällt mir auch hierfür eine kreative Lösung der Marke "Praktische Intelligenz nach Andrea F." ein. Was bin ich stolz auf mich!! Es gibt eben nichts, was man mit ein paar Screenshots und kreativer Nachbearbeitung in Corelpaint, Fotografieren statt Scannen etc. nicht auch ohne außer Haus zu gehen, bewerkstelligen kann. Fast so genial wie mein eierbecherloser Eierbecher aus ausgehöhltem Toastbrot im Jahre 2008. Sieht doch gleich besser aus, oder? |