99 salzige Glückshormone und ein sehr langer Kilometer

Do one thing every day that scares you. Was für Eleanor Roosevelt gut genug ist, ist auch für mich gut, zumindest heute.

Ihr Motto will ich 2013 gelegentlich als kleines Mantra für zwischendurch hervorkramen und schauen, was passiert. Konkret werden an diesem 8. Jänner daraus weit mehr als 99 salzige Glückshormone und ein sehr, sehr langer Kilometer. Dieser dafür auf einer der schönsten Strecken, die man auf der ganzen Welt vermutlich schwimmend zurücklegen kann – im North Sydney Olympic Swimming Pool! Auf den Hinlängen genießt man als Rückenschwimmerin einen irren Ausblick auf die Harbour Bridge, auf den Retourlängen auf ein knallbuntes Riesenrad im Luna Park. Erstmals seit einem ganzen Jahr schwimme ich wieder richtig, erstmals im Leben nicht mickrige 25 Meter-Bahnen, sondern 50 Meter-Bahnen, die sich wie 75 Meter-Bahnen anfühlen, die von Minute zu Minute und von Tempo zu Tempo länger werden. Das gibt es auch nur Down Under, oder?

Unten, ganz rechts: Falls Ihr es ganz genau wissen wollt, die einzige Rückenschwimmerin (auf Bahn 1), das ist Eleanor aka als mein anderes Ich. You can call me Eleanor, aber nur heute!
Unten: Auch Eleanors "hubbie" (husband) Franklin D. liegt nicht nur auf der faulen Haut, sondern benetzt diese auch ganze 50 Meter lang, bis er merkt, dass dieser Pool ein Salzwasserpool ist…
 

Auf diese vormittägliche Sporteinheit folgt bei angehenden 41 Grad der Versuch*, einen Walk bis Kirribilli zu machen: Wüstenfallwinde und postschwimmatische Hungerattacken wie zu den besten Zeiten meines Schwimmtrainings lassen uns jedoch relativ bald mit den Locals auf Fish & Chips einfallen. (Nur der Instant-Schlaf wie einst nach den Schwimmtrainings muss bis zur Busfahrt warten und kann nicht sofort nach dem letzten Bissen noch am Tisch sitzend erfolgen.) Manche Einheimische in der Marina haben eine eigene und durchaus beneidenswerte Art, sich Abkühlung zu verschaffen. Unterwegs: wundersame Wurzelüberwachsungen, ein Palmenhain in einem Park und ein Straßenschild, das an den österreichiscfhen Zahnarzt Carabelli erinnert.

*) The city hit 42.3 degrees at 2.03pm at Observatory Hill, before the temperature eased back slightly. It was 41.1 degrees about 4.30pm.

Read more: http://www.smh.com.au/environment/weather/sweltering-evening-ahead-for-sydney-20130108-2ce0c.html#ixzz2HMlbZvS6

 
Bei "Thelma & Louise" (gut gegen Unterzuckerung und Dehydrierung) in der Neutral Bay am Fähranleger. Eleanor noch voller Glückshormone, die auf die Ablöse durch die weniger streichelweichen Muskelkatzen wartet, bei einem Mini Lemon Meringue Pie (dem ersten in diesem Australienurlaub)…
P.S. Der Vollständigkeit halber muss ich noch etwas Denkwürdiges erwähnen: Als wir mit dem Zug über die Harbour Bridge nach Milsons Point fahren, winken wir kurz unserem knallroten Liebesschloss auf dem Brückengeländer zu. Wann wir es das nächste Mal höchstpersönlich hier sehen werden?

 


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