sydnEySCAPE 2016: Saturday, at the beach (frei nach Earth, Wind and Fire)

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Samstag, 22/02/2016 – Saturday at the beach, windig, regnerisch und ziemlich steil. 

Eine sehr heiße Nacht, die später auch stürmisch wird und deshalb das Schließen der Türen erfordert, da andernfalls die Rollos so scheppern, dass ich noch weniger schlafen kann, geht mit einem sehr trüben Morgen zu Ende. Gut, dass ich ohnehin etwas übersetzen sollte. Weniger gut, dass ich mein heutiges Frühstück aus lauter Kochfaulheit gestern Abend schon zusammengegessen habe.

So beginnt der Tag mit einer leicht modifizierten Frage: Worauf habe ich heute – NACH einem ausgiebigen Frühstück – Lust? Hab ich erwähnt, dass die Meeresluft nicht nur gut für die Atemwege ist, sondern auch extrem hungrig macht? Oder ist es das permanente HappyHappy-Gefühl, das so viele Kalorien verbraucht?

Frei nach Earth, Wind & Fire (Saturday in the park, I think it was the fourth of July) wollte ich heute gerne eine Saturday at the beach (I think it must be Saturday) machen. Doch da für heute Gewitter angesagt sind, weiß ich nicht so recht. Die Idee war, heute mal etwas leiser zu treten und meiner sich wieder bemerkbar machenden Achillessehne etwas Ruhe zu gönnen, oder sie zumindest auf dem Fahrrad leiser treten zu lassen. Dazu kommt ja, dass ein neues kleines technisches Gebrechen diesmal dem Gebein zusetzt: die leichten Sommerschuhe, mit denen ich in den letzten Tagen noch mehr zusammengewachsen bin, haben genug von ihrer Innensohle, was bei einem Schuh nun eher unangenehm ist. Ob das Vodafone auch reparieren kann?

Zuerst sollte Vodafone aber das Wetter reparieren. Denn anders als an den vorhergehenden Tagen will es heute nicht aufreißen. Der Himmel hatte schon bessere Tage. Mir egal, heute mache ich auf echte Manlysiderin und radle in den Ort, wo jeden 3. Samstag im Monat ein Markt im Hof der Volksschule stattfindet. Frisches Obst gibt es ebenso wie Kunsthandwerk und Flohmarktware. Ich kann nicht widerstehen und kaufe mir ein Strandkleid, in dem ich mich fühle wie (die eher ältliche, aber äußerst lebensfrohe) Barbra Streisand im Film „Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich“ – Hippieoutfit und alternative Lebenseinstellung inklusive. Ein ähnliches Kleid habe ich mir 1991 schon mal in Australien gekauft, mich damals aber noch nicht wie die alte Barbra Streisand gefühlt 😉

Ich also Markt (Kleid, wunderbare frische Erdbeeren) und Supermarkt (wunderbares, noch warmes Baguette, das ich mit einem Becher Guacamole und einem Gläschen Peanut Butter gleich für ein Strandpicknickfrühstück verwende) und wieder raufgeradelt, um meine Einkäufe ins Apartment zu bringen. Ich krame und drücke ein wenig herum (Zeugs bzw. schmutzige Wäsche) und warte auf ein Zeichen des Wetters. Als es mir um 12 Uhr noch immer keines gibt, radle ich wieder los, stöbere bei Andy’s Book Exchange (erfolglos auf der Suche nach weiteren Jaye Ford-Krimis), stelle fest, dass der samstägliche Kunsthandwerksmarkt heute fehlt (auch ein Polizist, der meines Weges kommt und den ich dazu befrage, ist ratlos) und fahre dann nach Freshwater. Leichter gesagt als getan. Zwar funktioniert mein Handy also mein Routing wieder (jippie), aber Berg ist Berg und Hügel ist Hügel. Und mit einer sehr herausspringfreudigen Kette habe ich auch nicht gerechnet, aber wieder einmal heißt es: Selbst ist die Frau. Ich hoffe, genau dann am Freshwater Beach anzukommen, wenn die Sonne endlich rauskommt. Doch das Gegenteil ist der Fall: genau dann beginnt ein intensiver Drizzle rain. Da es auch die vielen Australier im Wasser und am Strand nicht kümmert, ist es mir auch egal. Nur der Radweg zurück wird noch etwas schwieriger, da die steilen Straßen im nassen Zustand nicht besonders angenehm zu befahren sind. Handzeichen zu geben, ist hier sowieso ein Ding der Unmöglichkeit, wenn es auch durchaus sinnvoll wäre: doch es erscheint mir als das kleinere Übel, gut zu schauen, als eine Hand vom Lenker und somit von der Bremse zu nehmen.

Am Rückweg löse ich noch einen Groupon bei Sizzle & Roll ein und freue mich, bekocht zu werden, auch wenn es nur ein köstliches Sandwich mit BBQ-smoked pulled pork ist. Oben im Apartment angekommen stelle ich fest, dass das mit dem Leisertreten doch nicht so wie geplant aufgegangen ist. Ich bin zwar weniger gegangen, aber meine Beine fühlen sich an wie Blei, schweres Blei genau genommen. Gut, dass das Daybed nicht davongelaufen ist! Dort bahre ich mich nach der dritten Dusche des Tages zwischen Nieselregen und Sonnenschein mit meinen Magazinen auf (vielleicht wird heuer ja endlich was aus meiner Idee, Christmas in July als Gartenparty zu feiern) auf und freue mich über einen unspektakulären Tag mit einer neuen Mindestanzahl von Fotos.

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