Fernwehvorfreude, Teil 62 – die letzte vor der Abreise

 

Sydneyscape2015-3

Folgende Worte habe ich kürzlich in meinem Blog aus dem Winter 2012/2013 gelesen und ich hoffe sehr, dass sie seither nichts an Aktualität eingebüßt haben, wenn ich mich heute Abend alleine, mit etwas Resthusten und doch nicht ganz so leichtem Gepäck über Dubai und Bangkok auf den Weg nach Südosten mache.

Jetzt haben wir also den Salat! Fruchtig, bunt und von Tag zu Tag besser ist er geworden – und hätte noch viel besser werden können. Wieder einmal bin ich mit Sydney nicht fertig geworden, habe noch so viele Dinge, die ich unbedingt noch sehen oder tun, noch einmal sehen oder tun wollte. Gibt es das, nicht im falschen Körper, sondern im falschen Land geboren zu sein, genau genommen in der falschen Stadt? Der kleine Haken, dass sie auf der Südhalbkugel liegt, ist eigentlich ziemlich groß. Hätte ich mich nicht einfach in Amstetten verlieben können, in Klosterneuburg oder von mir aus sogar in Hagenbrunn? Musste es gerade eine der teuersten Städte der Welt sein? Eine, die 15.000 km von meiner Heimat entfernt ist? Wer mich kennt, denkt sich jetzt vermutlich: Das ist ja wieder mal typisch für sie! Und recht habt Ihr alle! Klotzen, nicht kleckern war schon immer irgendwie mein Lebensmotto. Ob das für irgendwann doch einen noch längeren Sydney-Aufenthalt vorsieht?

Seit diesem Sydney-Besuch weiß ich jedenfalls, was für mich einer der ultimativen Luxi ist: morgens mit einem Erdnussbutterbrot und einem Glas Milch im Bett zu sitzen, durch die verschlafenen Augen und die salzigen Fensterscheiben aufs Meer von Bondi Beach zu blicken und den Wellen zuzusehen und zuzuhören. Beim Einschlafen ist es nicht viel anders, bloß dass das Sitzen eher ein Liegen ist und der Wellengenuss zum Einschlafen ohne Erdnussbutterbrot und Milch und oft über den Rand eines Buches abgeht. Manchmal frage ich mich – und manchmal auch Max – in diesen Momenten, ob ich jemals wieder ohne Meeresrauschen einschlafen werde können. Das kleine Restchen Vernunft, das dann je nach Uhrzeit noch wach ist, flüstert dann rationale Dinge wie: Aber würdest du denn wirklich immer salzig-schmutzige Fensterscheiben wollen? Aber würde dich denn der dauernd sandige Fußboden nicht stören? Papperlapapp, rauschen die Wellen auf derlei unhaltbare Argumente dagegen. Papperlapapp-papperlapapp-papperlapapp. So gut wie hier habe ich nicht mehr geschlafen, seit ich vor 20 Jahren nach einem Möbelschleppmanöver im Zuge einer Übersiedelung, als ich mit schweren Teilen im fünften Stockwerk angekommen in einen Klappstuhl ohne Lehne gefallen und in der Sekunde eingeschlafen bin.

Jetzt ist es also soweit. In ein paar Stunden geht es endlich wieder gen Sommer, das Projekt sydnEySCAPE 2015 kann beginnen! YeahYeahYeah.

 

 

 

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