Der Tag – der erste in einem richtigen Bett für länger seit langem – beginnt seltsam. Ich erwache zu meinen heiß geliebten Brandungsrauschen, das mich aber diesmal mehr irritiert, als wieder versonnen in den Schlaf gleiten zu lassen. Beim dritten Hinhören wird klar: Es sind absolut ungewohnte Straßengeräusche, Verkehrslärm, Autos, Zivilisation – befremdet wälze ich mich hin und her und sehne mich zurück nach Lucky Bay, dem Ort des ultimativen Brandungsglücks. (Überhaupt fühlt sich die Zeit in Perth bereits jetzt an wie ein komplett anderer Urlaub. Es unterscheidet sich so massiv von dem monatelangen On-the-road-Leben auf engstem Raum, dass ich tatsächlich von den letzten Wochen spreche, als ob sie Jahre zurücklägen. Jetzt gibt es wieder Stadt, nette Lokale mit interessanten Speisen, die sich nicht auf Fish & Chips und Seafood Baskets beschränken, wir fahren mit dem Rad durch die Stadt wie zuhause, wir können uns beim Kochen ausbreiten und austoben und wieder unabhängig voneinander Dinge tun – simple Dinge, wie etwa Lesen und PC-Arbeiten, Schlafen und Lesen, Tagebuch bearbeiten und Kochen, wirklich simpel und doch so anders als zuvor.)
Das imaginierte Glück beim Erwachen ist scheinbar ein gutes Omen, denn der Tag bringt viele kleine Glücke und weitere 20 km auf dem Radkilometerbarometer und Müdestrampelbeinebarometer des Jahres 2013, denn Perth ist keinesfalls so eben, wie man auf den Kilometern entlang des Swan River verleitet ist anzunehmen.
1) Das kleine Glück des Radfahrens entlang des Swan River (angenehm eben und heute sogar mit Rückenwind) – Man beachte: Die Statue geht mit der Zeit und der sinkenden Nachttemperatur von nur 13 Grad und trägt heute Fäustlinge und Winter-Outfit, während sie gestern noch nackig mit nichts als dem Plakat den Swan River hütete..
|