99 Deja-vus und eine Campingplatzauswahl nach Internet-Empfang

Nach einem arbeitsreichen Abend (neue Website, neue Blogs nach sechs Tagen ohne Internet, viele Mails) und einer angenehm kühlen Nacht mit Gewittern in einiger Entfernung brechen wir noch vor acht Uhr auf. Die Tagesetappe führt zunächst erneut am Overlander Roadhouse vorbei, das wir mittlerweile zum dritten Mal passieren: einmal bei der Fahrt in den Norden, dann bei der nächtlichen Busfahrt von Carnarvon nach Perth und nun eben bei der Fahrt "nach Hause", nach Perth. Sicherheitshalber bleiben wir aber beim ohnehin viel schöneren Billabong Roadhouse (ein wohlgemerkt relativer Begriff bei Roadhouses) stehen, um zu tanken und zu schauen, ob wir nach der Hälfte der Fahrstrecke – es werden heute insgesamt rund 480 km –  noch aufrecht stehen können oder zum Neandertaler zurückmutieren.

Ansonsten keine nennenswerten Begegnungen, wenn man von Hunderten Ziegen und einem Känguru am Straßenrand sowie einem sehr überbreiten Roadtrain und sehr wenigen Menschen in Geraldton absieht. Angenehm ereignislos und doch etwas enervierend – so etwas sind wir nicht mehr gewohnt…

Auch Geraldton kennen wir vom Labour Day her nur mit aufgerollten Straßen, heute sollte die nett aussehende Fußgängerzone, mehr ein Zönchen, auch mit Leben – und einem geöffneten Scrapbook Store – aufwarten. Max freut sich außerdem auf ein Grillhuhnpicknick, frisch von Woolworths, frisch am Strand zwischen Möwen und einem Tölpel (kein ungeschickter Mensch, sondern ein großer Vogel) gegessen. Kann er haben – er, der Herr Max! Der Herr Tölpel geht leer aus. 

Das Zönchen ist wirklich nicht mehr als das; obwohl ich mich bemühe, ist da nichts zu holen. Ein winziges Highlight ist der winzige Scrapbook Store. Groß ist hier nur der Campingplatz, auf dem wir uns recht einsam niederlassen, anstatt wie geplant nach Dongara, einen kleinen Ort am Strand weiter südlich, weiterzufahren. Dort gibt es nämlich keinen Vodafone-Empfang und wir wollen unbedingt an der Website weiterarbeiten, ergo: Geraldton it is. 

Es ist hier weiter im Süden schon weitaus herbstlicher, nur mehr 27 Grad, was für uns schon fast kühl ist. Überhaupt haben wir seit vier Wochen nichts anderers mehr angehabt als Shorts, ärmelloses t-Shirt und mit Ausnahme von drei Wanderungen nichts als Flipflops. Wie meine Füße jemals wieder in geschlossene Schuhe passen sollen, ist mir ein Rätsel. Wenn ich die Wiener Wetterberichte höre, wird mir Anfang April wohl nichts anderes übrig bleiben, aber bis dahin kann ich in Perth ja mal mit leichtem Schuhwerk üben.

 


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert