99 Tage Sommer und eine kleine Draufgabe

Der heutige Tag beginnt mit einem Konjunktiv, der da lautet: Der heutige Tag wäre eigentlich der letzte der 99 Tage gewesen. Doch dem ist nicht so, denn wir haben verlängert. Aus gegebenem Anlass auf 111 Tage Sommer. (Einige ist uns ja die Ostküste Australiens mit Zyklon Oswald mehr als schuldig geblieben.) Neuer Rückkehrtermin: 2. April 2013!

Aber es ist der letzte Tag mit dem Campervan, doch der Abschied geht relativ leicht. Auch wenn es eine böse Überraschung gibt, denn ich muss feststellen, dass ich seit Brisbane scheinbar leider eine leere Posterhülle mitführe und die zwei tollen Posterdrucke aus Sydney beim überstürzten Packen im Zyklon Oswald im Wagen herausgerutscht sein müssen, ohne dass ich es bemerkt hätte. Auch wenn ich versuche, sie über die Filiale in Brisbane wiederzufinden – die Hoffung ist nach acht Wochen mehr als gering. Entweder sie fahren unbemerkt als blinde Passagiere durch das weite Land oder sie sind im Müll gelandet… sniff.

Heute ist es, als ob es ein Zeichen für den eigentlichen Aufbruch nach Europa wäre, bewölkt und herbstlich kühl. Wir frühstücken in Ruhe am Campingplatz, fahren dann noch mal zur Margaret River Chocolate Company auf ein paar Gratis-Kostproben und verlieren uns danach in einem Shopping Center, das unseres Wegs kommt.

Wir fahren trotz des herbstlichen Wetters (die Füße stecken erstmals seit langem wieder in richtigen Schuhen, was dazu führt, dass ich mir "rein zufällig" die knallbuntesten Flipflops kaufen muss, die mich anlachen) zum Cottesloe Beach, den wir bei 40 Grad Lufttemperatur vor ein paar Wochen bereits beschwommen haben und sehen uns die Sculptures by the Sea in Shorts und Weste an, die wir ebenfalls seit Wochen nicht mehr getragen haben. Bei Red Spoon gibt es Frozen Yoghurt mit Heidelbeerjoghurt, Magermilch und weißen Schokostückchen.

Danach laden wir unser Gepäck im Motel ab, wo wir eine Nacht bleiben, bis wir morgen unser Apartment "Rosalie 12" beziehen können, fahren zum Flughafen, um dort den Campervan zurückzugeben, mit dem Taxi zurück und bummeln dann durch das Viertel Subiaco/Shenton Park, wo sowohl Motel als auch das künftige Apartment liegen. Und wir sind angenehm überrascht, denn nur 15 Fußminuten entfernt beginnt die nette Rokeby Street mit kleinen Läden und Cafés, für Insider eine Art Hamburger Eppendorfer Weg. Wir teilen uns eine kleine Bentobox, bummeln zurück und lassen die ersten 99 Tage geruhsam ausklingen. Life is good – and full of surprises, so das Fazit der ersten 99 Tage.

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