Es ist um mich geschehen. Little Max, der kleine plüschige Malteser Shih Tzu unserer Gastgeber in Perth, hat mein Herz erobert und den ganzen Tag fühle ich mich wie frisch verliebt. Was heißt: ich fühle mich? Ich bin verliebt! Natürlich gehören ein paar der heutigen rosaroten Herzerl auch dem großen Max, der dank eines kostenlosen Fahrzeug-Upgrades auch gleich große fahrerische Leistungen vollbringt, als Buschauffeur von unserem neuen Heim für die nächsten vier Wochen, das auch über Dusche und WC (und unnötigerweise auch Fernseher!!!) und viel mehr Platz und einige technische Gimmicks verfügt, die wir noch nicht kannten. Oder weiß jemand, wozu das Teil auf dem übernächsten Foto gut sein soll? Wir mussten es uns erst vorführen lassen…
Dabei beginnt der Morgen gar nicht sooo gut. Es ist höllisch heiß im Apartment und mit Klimaanlage schlafen gefällt uns auch nicht so gut. Der Jetlag macht sich ebenfalls wichtig, sodass ich bereits um 5 Uhr alte Blogeinträge aktualisiere und wir um 5:30 Uhr bereits vor dem Apartment in der relativ morgenfrischen Luft sitzen. Gleich kommt auch Little Max vorbei und schmust mit mir, was das Zeug hält. Erst, als das Gewitter kommt, verziehen wir uns kurz hinein. Mir bricht es fast das Herz, als der kleine Max traurig vor unserer verschlossenen Apartmenttür sitzt und mich treuherzig anschaut. Aber auch untertags geht mir der Kleine nicht aus dem Kopf. Insgeheim hoffe ich, dass er heraußen ist, wenn wir nach Hause kommen und bin riesig enttäuscht, als er nicht da ist. Ja, ich erinnere mich wieder, so ist das, wenn man verliebt ist!
Mit dem Bus fahren wir in die Stadt, und dann weiter mit dem Taxi zu Apollo, wo wir obiges Upgrade-Fahrzeug erhalten. Es ist zwar ein sehr altes und abgewohntes Ding, aber anscheinend hat unsere Beschwerde nach der Klapperkiste in Ostaustralien gewirkt und in Neuseeland hatten wir ein nagelneues Fahrzeug und diesmal ein größeres. Danach wird man ein wenig gebunkert, vor dem Apartment geluncht und dann fahren wir mit dem Bus in die Stadt, die superschön ist. Überschaubar, aber groß genug, mit Swan River und einer tollen Skyline kosmopolitisch, mit der Meeresnähe unschlagbar. Davon überzeugen wir uns im Anschluss am Cottesloe Beach, wo die Leute wie im Wiener Hochsommer in der Alten Donau hier eben im kühlen Meer herumhängen. Es hat über 40 Grad und wir schwitzen, trinken, schwitzen, trinken. Diese Hitze sind wir nicht mehr gewohnt….
Bei all dem relaxten Treiben gehen mir zahlreiche Fragen durch den Kopf:
– Woher bekommt man als Haustierhalterneuling Infos zur Beschaffung und Pflege von Hunden? Meine Erfahrung mit Haustieren beschränkt sich auf die Beseitigung der Ameisen im Wohnzimmer und wird nicht sehr hilfreich sein, wie ich befürchte. Meine Erfahrung mit Hunden beschränkt sich darauf, vor ihnen zu flüchten, was auch daran liegt, dass mich bisher kein Hund so ins Herz geschlossen hat wie Little Max.
– Was würde das für uns bedeuten? Für unsere Alarmanlage, die der kleine Malteser ja dauernd auslösen würde? Für meine Fülle an Deko? Für meine Radausflüge – ein eigenes Hundekörbchen?
– Für unsere Eingangstür – ein Katzentürchen? Für den Garten – einen Zaun anstatt der sporadischen Hecke? Oder würde mich mein Hündchen ohnehin nie verlassen?
– Für die Beziehung? Ich würde die Hunde (eigentlich wären zwei schon sozialer, oder?) gerne Babycino und Cappucino nennen und sie zweisprachig erziehen! Pfötchen und Shake hands, sollen sie verstehen und aus dem Effeff beherrschen und High five würde ich ihnen auch beibringen.
Wer weiß, was ich alles noch nicht bedacht habe. Urlaube? Wer würde die Kleinen für uns hüten? Oder würde ich mich gar nicht mehr trennen wollen wie eine olle Glucke und nie wieder länger als drei Tage verreisen? Fragen über Fragen hängen neben den 99 rosaroten Herzerln über diesem traumhaften Starttag in Westaustralien mit seinen 41 Grad und angenehm abendkühlen Beinen dank dem Pool, in dem wir während des Skypens mit zuhause unsere Beinchen baumeln lassen…
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