28.3.2025 – Tag 7: Frau, unsichtbar, die sich über zwei Easter Bilbies freut
Am Abend, wir sind bereits schlafbereit gekleidet, bekomme ich Lust, vor dem großen Regen noch eine Runde zu drehen. Da das Apartment so zentral liegt, schlüpfen wir ins Straßengewand und flanieren kurz über den Corso, geben uns das reichliche und laute Nachtleben – und den einsetzenden Regen.
Die Nacht selbst ist dann eher durchwachsen. Max hustet mit dem Regen um die Wette und um 3 Uhr morgens koche ich unseren neuen Lieblingstee: Red Seal Raspberry Strawberry Tea. Ich versuche zum fünften Mal, meine Amazon.com.au-Bestellung auf den Weg zu bringen (drei absolute Must-have-Bücher, die man in Europa nicht bestellen bzw. liefern lassen kann), blicke auf meine Teetasse, die auf einem Untersetzer aus einem Pub steht und „How do you feel?“ fragt und nach dem Wenden „Feel like a Toohey’s or two?“ sagt. Auf meine beiden mit verschiedenen Cadbury-Ostereiern gefüllten Dekogläser, davor eine Ken Done-Kunstpostkarte von Sydney. Und bin zufrieden, auch wenn ich ein wenig befürchte, dass der viele Regen verhindert, dass wir unser Wunsch“programm“ auch nur einigermaßen absolvieren können.
Nach einem Ham and eggs-Frühstuck zuhause machen wir uns einen gemütlichen Vormittag fast wie in Wien: Wäsche waschen, herumbasteln, Theraband-Übubgen (für den Besuch des Gym im Haus reicht die Energie dann doch nicht), lesen, Altpapier entsorgen usw. Und dann wird eine von uns zappelig und will hinaus. Aber wohin? Nur mit dem Bus zur Mal für ein bisschen Indoor-Shopping oder doch mit Fähre und Bus zum Paddington Market?
Nach dem ersten Schritt in Freien ist klar: die Warringah Mall ist angesichts der unerbittlichen Regenfälle eindeutig die bessere Wahl. Auch wenn es sich da abspielt wie am 24. Dezember im Donauzentrum. Trotzdem: wir kaufen ein neues Toasty Bag, ich finde endlich Miniflaschen Bundaberg Rum und zwei verlockende Kochhefte und Max ein Buch. Nicht zu vergessen drei Kulis von Typo, einer in fast perfektem Smaragdgrünblau.
Zur Stärkung kehren wir im Dumpling Time auf köstliche Dim Sum ein, wie sie in Australien heißen, und wo es auch eine interessante Interpretation der Roti gibt, wir sie aus Malaysia kennen. Zum Dessert teilen wir uns bei Mrs Jones eine herrliche Lemon Meringue Pie, wie sie auch in meinem Roman vorkommt.
Dann noch ein Stopp bei Aldi (meine alte Filiale direkt in Manly wurde ja leider geschlossen), um etwas für das Abendessen zu bunkern. Demnächst wollen wir versuchen, whipped feta zu machen – angelehnt an die tolle Kreation des Boathouse The Joey in Palm Beach.
In letzter Sekunde entdecke ich in der Oster-Schoko-Abteilung etwas, was ich bei Coles bislang vermisst habe: Easter Bilbies aus Schokolade. Ein Teil des Verkaufspreises fließt in die Rettung der vom Aussterben bedrohten Langohrbeuteltiere, die genau genommen Kaninchennasenbeutler heißen. (The bilby is known for its long snout, blue-gray fur, white underbelly, and long, hairless ears that resemble those of rabbits.) Das unterstützen wir gerne.
Dann machen wir uns durch den vorübergehend nachlassenden Regen zurück nach Manly ins Apartment, wobei wir zufällig einen Bus erwischen, der die Küste entlang fährt, wo sich zahlreiche Surfer im Meer tummeln. Abschließend flanieren wir sogar noch ein Stück durch den Nieselregen an der Uni Strandpromenade entlang. Ein ganz normaler Samstag für Locals, und das fühlt sich ziemlich gut an.
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