sydnEySCAPE 2017: Ein Kontrastprogramm zwischen Cockatoo Island und Chinatown

Donnerstag, 10.2.2017 – Ein Kontrastprogramm zwischen Cockatoo Island und Chinatown
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Ein Tag, drei C’s: Cache, Cockatoo Island und Chinatown. Der Tag beginnt nach einer seltsam veralbträumten und wadenverkrampften Nacht sonnig und mit einem Erfolgserlebnis: Der Cache, den ich nun seit zwei Wochen immer wieder besuche, weil ich jedes Mal überzeugt bin zu wissen, wo genau das Ding versteckt sein muss, hat sich endlich ergeben! Als ich gestern vom Frosé beschwingt heimgehe, sehe ich in einer anderen Rasenfläche nämlich einen Sprinkler und erkenne: Genau so muss der gesuchte Cache auch aussehen. Endlich eine Theorie, die sich bewahrheitet. Das Öffnen des Dings ist dann eher Männersache, denn ich weiß beim besten Willen nicht, wo man twisten soll. Da ich mich aber nicht aufraffen kann, einen der Männer im Anzug mit dem total gatschigen Ding zu behelligen, fudle ich halt selbst so lange herum, bis ich mein Log hineinstecken kann.

Dann aber los auf die Fähre: endlich wieder blauer Himmel, aber auch ein irrer Seegang, dass man sich fürchten könnte, also kann. Der Tag ist wie geschaffen zum Fährenfahren, was sich mit meinem Plan gut trifft: Ich will erstmals auf Cockatoo Island fahren. Kakadus gibt es dort keine, und auch keine Gefangenen mehr wie anno dazumal, aber es ist eine aktive Werft, was ein interessantes Szenario abgibt – eine Mischung aus Kränen und anderen namenlosen Großgerätschaften, Hütten und Häuser, in denen irgendetwas gefertigt wird, aber auch ein kleiner idyllischer Campingplatz mit Traumausblick und hübschem Boardwalk. Ich setze mich mit Buch, kaltem Getränk und Skizzenblock in den Schatten eines ebenfalls namenlosen Baums und genieße die Stille. Und suche fünf Caches und finde keinen einzigen, was zum einzigen Wermutstropfen dieses fantastischen Tags erklärt wird.

Danach mache ich einen Umweg über Chinatown, wo ich noch einen Groupon-Gutschein einlöse. Ich habe ihn aus Neugier gekauft, weil ich sowas noch nie gesehen habe, doch angesichts massiver Kommunikationsprobleme mit der japanischen Dame hinter der Budel und der Unmenge Saucen und Toppings bin ich auch nach dem Verzehr nicht viel klüger. Sagen wir mal japanische frittierte Würstel im Schlafrock, aber in meiner Ausführung Shrimps statt Würstel, also eher Shrimps in Bierteig ohne Bier, und obenauf eine wüste Mischung aus einer Art Mayo, einer Art getrocknetem Seetang und einer Art bräunlicher Sauce. All das zu essen mit einer winzigen lilafarbenen Plastikgabel.. Der Trubel in Chinatown und der ganzen City setzt mir in Verbindung mit der irren Hitze aber zu und ich flüchte nach Manly. Eine kleine Kühlpause im Apartment und los geht’s an den Shelly Beach. Dort sind allerdings so viele Menschen, dass ich meine Wertsachen nicht unbeaufsichtigt am Strand liegen lassen will, während ich ins Wasser gehe. Das gehört zweifellos zu den mühsamen Dingen des Alleinereisens. Ich bin ja schon sehr geübt darin, mit allen meinen Siebzehnsachen und Wassermelonenbadetuch über der Schulter auf winzige öffentliche WCs zu gehen, ohne meine Habseligkeiten massiv oder auch nur ansatzweise zu versauen, weil ich sie irgendwo abstellen/ablegen/abhängen muss, aber das Alleineinswassergehen bleibt ungelöst, noch dazu wo meine Zugangskarte für das Apartmenthaus nicht nass werden darf.

Egal, dann geh ich halt direkt was essen: Donnerstag ist 10 AUD-Steak-Tag im Wharf Hotel! Und danach halte ich es nicht mehr aus. Am kleinen und sehr schmalen Strand neben dem Hotel, wo weniger Leute sind und man seine Sachen auch aus dem Wasser gut im Auge behalten kann, hüpfe ich dann doch noch hinein. Kleiner Planungsfehler: Hier erwischt mich innerhalb von Minuten die Flut und ich muss abhauen, bin allerdings noch klitschnass. Und hier ist man so exponiert, dass man sich selbst mithilfe diverser Verhüllungsmaßnahmen keinesfalls in der Öffentlichkeit umziehen kann. Also Short und T-Shirt über das klitschnasse Badegewand, was zwar mindestens ebenso doof aussieht, aber zumindest keine öffentlich zur Schau gestellten nackten Körperteile beinhaltet. Aber als ich meine am Hinterteil kltischnasse Short zuhause zum Trocknen aufhänge, finde ich das rückwirkend doch ein wenig peinlich. Aber was solls? So wie Reinhold Messner nach eigenen Angaben Berge besteigt, „weil sie da sind“, musste ich heute einfach ins Wasser gehen, weil es grad da war – quasi als Auftakt zur Hitzewelle, die in den kommenden 2-3 Tagen Sydney erreicht. Die größte Angst hier: Wegen zu geringer Energiereserven könnte es zu Stromausfällen kommen, was bei der Hitze in diesem Apartment ohne funktionierende Klimaanlage und mit den winzigen Fenstern, die man wegen Lärm, eindringenden Vögeln und eindringender Hitze nicht öffnen kann, sehr unangenehm werden könnte.

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