Eine heiße Nacht, ein grauer Morgen. Was tun? Jedenfalls keine Kakadus zum Frühstück hereinbitten und lieber die Fenster geschlossen halten. Die Fülle an Möglichkeiten, alten und neuen Dingen, die ich unternehmen will, überfordert mich noch. Dann eine Eingebung: ich fahre nach Mona Vale frühstücken ins Armchair Collective (Dekoladen und Cafe in einem), gehe dort an den Strand, um den Körper etwas gleichmäßiger anzubräunen als bisher und dann in den kleinen Ort, um ein wenig herumzubummeln. Gesagt, getan! Bei der Bushaltestelle bereits eine wunderhübsche Blauhimmelsstimmung, nur der gestern bereits gesuchte Cache zeigt sich auch heute trotz neuer Eingebung nicht.
In Mona Vale dann nettes Frühstück, kurzer, weil sehr heißer Strandaufenthalt, ein eiskaltes Beerensmoothie im Bronze Kiosk, eine kleine Runde durch den Ort und dann mit dem Bus zurück. Halt, in Collaroy könnte ich ja in den netten Drift Home-Einrichtungsladen schauen, wo ich noch jedes Jahr fündig wurde. Gesagt, getan! Die Verkäuferin in diesem Jahr ist, so stellt sich in unserer Plauderei heraus, die dann eine ganze Stunde dauert, Britin, ausgewandert und mit den Problemen in Europa nicht so ganz auf dem Laufenden, kann mir aber einiges über Australien erzählen. Und ihre halbe Lebensgeschichte. Als ich gegen 13 Uhr ihren wunderbar gekühlten Laden (dieses Jahr ohne Beute) verlasse, ist es so heiß, dass man sich freut, wenn man zumindest eine Schulter in den Schatten eines schmalen Lichtmasten oder die Zehen unter eine kleine Bank halten kann. Selbst die Kniekehlen weinen, was das Zeug hält – wo man verborgene Schweißdrüsen hat, weiß man eben erst, wenn das Thermometer in wilde Höhen klettert, ab 35 Grad in diesem Fall.
Eine kurze Siesta im Apartment und nochmal an den Strand, an der windstillen Seite von Manly. Aber auch hier ist es kaum auszuhalten. Einer der großen Nachteile des Alleinereisens ist ja der, dass das Schwimmen schwierig ist, wenn man irgendwelche Wertsachen mit hat – und sei es nur einen Wohnungsschlüssel. Das Motto heißt: 5 Seiten lesen (max. 1 Seite pro Einheit, da einem der Schweiß so hartnäckig in die Augen läuft, dass man kaum einer Zeile folgen kann), 1 Minute im Meer abkühlen. Dann aber heim – noch schnell 2 Flaschen Aktionscola mitgenommen und mich gefreut, dass ich nicht wie im Vorjahr mit dem ganzen Zeug (nicht zu vergessen das klitschnasse, aber unglaublich schöne Wassermelonenbadetuch) 30 Minuten ins Vorjahresapartment schleppen muss. Und dass ich heute nicht vergessen habe, die Klimaanlage während meiner Abwesenheit einzuschalten. Und ein paar wüste Ideen verfolgen, aber dazu ein anderes Mal mehr, vielleicht. I think I’m getting the hang of it, yeah!
Und dann überkommt mich doch noch der Hunger und der Magen befindet, die Diät aus English Muffins mit Käse zum Abendessen bei Daniel San zu durchbrechen, wo am Monday Bunday ist und man um nur 3 AUD leckere asiatische Buns kosten kann. Als ich aus dem Haus gehe, beginnt es ansatzlos zu schütten – bei strahlendem Sonnenschein, aber das ist egal. Die Haare sind noch vom Duschen nass, die Schuhe können nicht nass werden, da es sich um Flipflops handelt 😉 Und dann sitze ich im Daniel San, tüftle an einem Multi-Cache und sehe den Schattenspielen der Sonne nach dem Regen zu. Life is good. (Ha, endlich kommt mir dieser Satz wieder locker über die Lippen!) Zum Ausklang dieses Tages gibt es nun auch meine hiesige Lieblingssendung: My Kitchen Rules, ein bisschen wie Das perfekte Dinner nur auf australisch schräg.
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