sydnEySCAPE 2017: Rainbows forever und andere Glücksmomente

Samstag, 21.1.2017 – Rainbows forever und andere Glücksmomente
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Der gestrige Abend war zum Zeitpunkt der Blog-Veröffentlichung noch nicht mal fertig gedacht, geschweige denn fertig gelebt, weshalb es heute als Nachtrag aller Nachträge einige der unglaublich unbeschreibbaren Doppelregenbogenmomente gibt – ein halber Regenbogen, die Hälfte davon wiederum doppelt. Und den genoss ich mit Cate auf der ausnahmsweise windstillen Terrasse, zuerst bei strömendem Regen, dann bei aufklarendem Himmel und einer kleinen Shared Platter, die sie netterweise gemeinsam mit etwas Merlot hergerichtet hat.

Die Nacht wird extrastürmisch, der Morgen extragrau. Ich schnappe wieder mal mein Tagebuch und setze mich diesmal damit ins Paris Le Go Cafe, wo ich das Wochenende mit Ricotta Pancakes einläute. Dann kehre ich zurück ins Apartment, packe die City-Utensilien ein und beginne den Markttag. Ein Stopp im Ampersand Cafe beschert mir ein gebrauchtes Buch – Ihr dürft raten. Für welches der folgenden habe ich mich entschieden: Frankenstein’s Hamster, This is what happy looks like, Gone Fishing oder The Chemistry of Tears. Natürlich ist es das dritte Buch der australischen Autorin Susan Duncan namens „Gone Fishing“, das in der traumhaften Gegend von Pittwater im Norden Sydneys spielt!

Nach dem Marktbesuch – nett wie immer, aber ich bin quasi die Selbstbeherrschung in Person – suche ich erfolglos einen Cache, den ich letztes Jahr schon fast gehabt hätte, wenn nicht Junkies genau davor herumgehängt wären. Das tun sie heute nicht, doch der Cache bleibt trotzdem verborgen. Ich schlage mich nach Surry Hills durch, eine quirlige Gegend mit dutzenden einladenden Lokalen, einigen Galerien (mir neu der Künstler Marc Hanham, mir schon aus dem Vorjahr bekannt Brett Whiteley), einem wie immer unwiderstehlichen Papierladen, schlage mich dann weiter nach Glebe, wo ich ebenfalls dutzenden Lokalen widerstehe, über den Flohmarkt spaziere, im Foodcourt eines kleinen Shoppingcenters auftanke, ehe ich mich mit dem Bus zum Glebe Foreshore Walk begebe. Dieser Walk entlang der Blackwattle Bay mit Blick auf die Anzac Bridge ist sehr schön, wenn auch viel weniger urtümlich als jener vor ein paar Tagen beim Nielsen Park. Auch hier scheitere ich an zwei Caches, nur fürs Protokoll und ein bisschen auch zum Genieren. Einer ist aber sicher verschwunden, für den anderen war ich wohl nur zu blind. Dabei entblöde ich mich nicht und klettere in der Bucht unter einem Holzsteg im Sumpf herum, weil ich sicher bin, dass der Cache direkt unter der Brücke angebracht ist. Wirklich schade, dort hätte ich ein paar Travelbugs tauschen können.

Hab ich erwähnt, dass es mittlerweile sehr heiß und sonnig ist und der Temperaturunterschied zur Heimat wohl um die 40 beglückende Grad beträgt? Die Abfahrt auf der Streif, die Max gestern erwähnte, ist ein solch herrlich absurder Gedanke, dass ich laut lache. Ich pilgere und latsche und schleppe, was weiß ich nicht so genau, und komme gegen 16:30 Uhr recht müde (okay, total k.o) zuhause an. Mein Handy steht mir heute um nichts nach: es glüht und schnauft in meiner Hosentasche, verbraucht zwei Akkus innerhalb von 5 Stunden und klammert sich schließlich nur mehr verzweifelt an der Powerbank in meiner Hosentasche fest.

Meine Wunschvorstellung heute ganz besonders: Niemand ist zuhause und das Sofa im Wohnzimmer wartet nur auf mich. Hm, kleiner Vorstellungsfehler: denn im Wohnzimmer finde ich ein Sammelsurium mir nicht bekannter Menschen vor. Dass morgen, am Sonntag um 7 Uhr in der Früh, jemand im Wohnzimmer massiert wird, hat mir Cate ja immerhin angekündigt. Aber das jetzt… Auf „meinem“ Sofa sitzt eine junge Frau mit Kopfhörern und Laptop, irgendwo kreischt ein kleines Kind (ja, tatsächlich in diesem Apartment und nicht etwa nebenan), eine kleine Frau hantiert mit allerlei Geräten und der große Esstisch ist voller Gerätschaften, von denen ich keine namentlich benennen kann. Ach ja, und irgendwo mittendrin ist Paul. Die junge Frau grüßt aber immerhin. Es stellt sich heraus, dass dies Cates Tochter ist, die hier gerne mit Meerblick lernt, und die Dame mit Kind jene ist, die „Paul mit seinem Bein hilft“, also offensichtlich ein Finetuning an diversen Prothesen vornimmt. Ich flüchte an den Strand und als ich 1 Stunde später zurückkomme, ist nur mehr Cates Tochter da, die sehr nett ist, dann aber auch geht. Hab ich erwähnt, dass WGs immer wieder neue Überraschungen bieten? Jetzt jedenfalls bin ich, zumindest vorübergehend alleine und werde das Sofa belegen – meine Füße sind erstmals unglaublich schwer und ihre letzten Worte für heute lauten: „Bitte morgen leise treten!“

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Kleiner Bildungsauftrag zum Schluss – Marc Hanham

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Und hier, ebenfalls in den Farben der Saison, etwas Typisches von Brett Whiteley:

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BRETT WHITELEY FORGERY PAINTINGS
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