On the road 2016: The Great Oceans, before us and above

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Freitag, 18/03/2016 – The Great Oceans, before us and above (wegen fehlendem Internet am Cape Otway etwas verspätet)

Die Nacht fühlt sich wie schon in Wilsons Prom wieder wie viele kleine Erdbeben an – das Auto wird vom Wind herumgebeutelt und vom Sturm bespielt. Eine winzige Regenpause nützen wir für den schnellen Weg zum Amenities Block, ehe wir uns wieder im Wagen verkriechen und „Sonntag im Bett“ spielen, obwohl ja erst Freitag ist.

Um 9 Uhr lässt der ärgste Regen fürs erste nach und wir fahren vor zu dem netten, gestern entdeckten Lokal „At the Heads“, wo wir uns „At the Heads Eggs Benedict“ teilen – Poached eggs auf wilted spinach und crab cakes“. Für unterwegs nehmen wir uns eine hiesige Kreation mit, ein Cruffin, ein in Muffinform gebackener Croissantteig mit Lemon Curd-Fülle.

In der Früh wurde angesichts des Wetters die Maxime ausgegeben „Ich hätte nichts gegen ein bisschen shoppen“, und wie der Name „Maxime“ schon sagt, ist es diesmal Max, der diese wunderbare Erkenntnis hatte. Also fahren wir zurück nach Geelong, wo wir zuerst in einer Regenpause die Esplanade entlangspazieren und 12 der 57 witzigst bemalten “bollards“ (Boller) besichtigen. Dann folgen wir Mäxchens Wunsch und gehen kurz und zielstrebig

ins Westfield Bayside Shopping Center und zum Market Square Shopping Center, die praktischerweise gleich nebeneinander liegen.

Es kommt, wie es kommen muss, wenn Max in Shoppinglaune ist: Wir kaufen – wieder einmal im weit entfernten Ausland – bei Adairs ein wunderbar zu unserem neuen Schlafzimmer in Wien passendes Bettzeug, wunderbare Farben, wunderbar sperrig, wunderbar gar nicht zu transportieren. Dann will ich kurz in meinen Lieblingsladen Typo schauen, doch an der Kassa steht schließlich nur Max, der ein paar Kleinigkeiten entdeckt hat.

Jetzt kommt mein Stopp bei Kaisercraft, den ich unter anderen Umständen leer gekauft hätte. Diese wären, dass ich mit dem Auto weiterreisen oder in Autoweite wohnen würde. Es ist ein toller Outlet-Laden, in dem es ein riesiges Sortiment toller Scrapbooking- & Papercraft-Zutaten zu teils unglaublich vergünstigten Preisen gibt. Ich reiße mich mit beiden Händen am Riemchen und tue mein Bestes – nur ein paar unwiderstehliche Teile und ein paar unterwegs zu lesende Gratisfolder kommen mit.

Nun aber, das Wetter ist wankelmütig, aber nicht unvertretbar schlecht, nehmen wir verspätet aber doch die Great Ocean Road in Angriff. Great Ocean gibt es dabei zwischendurch nicht nur neben der traumhaften Küstenstraße, sondern auch von oben, wenn wieder mal ein Regenschauer das Bild trübt. Durch die wetterbedingt späte Abreise haben wir leider nicht viel Zeit für Stopps entlang dieses ersten Teils der GOR, doch es ist dermaßen stürmisch und kalt, dass sich unsere Lust auf Aussteigen in Grenzen hält. Auch Fotostopps sind schwierig, denn zwischen dem Moment, wo sich mal die Sonne zeigt und dem sofortigen Anhalten vergehen jedesmal zu viele Sekunden, als dass sich die Sonne halten würde und wir stehen schließlich wieder vor einem schattigen, wolkigen, unbeleuchteten Fotomotiv.

Wir steuern den Bimbi Campground am Cape Otway an, der für seine Koalas berühmt ist und in dem wir 2008 unter Koalas gefrühstückt haben. Leider hat sich seither viel verändert: die Koalas sind den Besitzern über den Kopf gewachsen, da sie die Bäume tot gefressen haben. Deshalb sind nun die Bäume hässlich mit Metallrohren umwickelt, damit die Koalas nicht mehr hinaufklettern und daher auch nicht mehr über unserem Frühstückstisch spielen können. Schade. Der der Haus- und Hofkoala Bob darf allerdings in einem Baum vor der Rezeption sitzen und auch bei der Einfahrt zum Campingplatz sehen wir ein paar der Dickerchen. Das sind wir heute auch in besonderem Maße: es ist so kalt, dass wir wieder alles übereinander anhaben, was irgendwie machbar ist (von zusammenpassend reden wir schon lange nicht mehr). Das geplante Barbie im Freien entfällt aus Temperaturgründen, wir wärmen uns mit Nudeln und ich zusätzlich mit dem Laptop, den ich auch nach dem Fotosichten und Bloggen auf dem Schoß stehen lasse.

Nur zwischendurch kann ich dann doch nicht an mich halten und husche hinaus in die Kälte, um Bob nochmal “Hallo“ zu sagen. Mal sehen, ob heute Abend oder morgen Früh noch mehr Wildlife unseres Weges kommt. Und es kommt, also wir kommen – bei einem Verdauungsspaziergang in der Dämmerung erspähen wir noch ein paar weitere Freunde von Bob.

Es ist dermaßen kalt, dass ich stark versucht bin, in die Rubrik „Lessons learned“ meines Reisenotizbuchs die Punkte „Wollhaube“ und „Handschuhe“ für die nächste Australienreise aufzunehmen. Doch das würde sich im Gesamtpackkonzept nebst Badekleidchen, Flipflops und Mini-Hefter, Lochverstärkungsringerl und Flossen wohl etwas seltsam ausnehmen. „Seltsam“ gilt auch für die Ideen, die ich angesichts der derzeitigen Temperaturen in puncto Bekleidung habe: Ob es wohl helfen würde, zwei bis drei weitere Lagen Unterwäsche anzuziehen (bei den Socken ginge das gar nicht, denn ich habe nur zwei Paar mit)? Ich verwerfe die Idee dann aber schnell wieder: nicht nur, dass dies anziehtechnisch eine gewisse Herausforderung darstellen würde, würde es mich figurtechnisch den Koalas doch rasant näherbringen und das erledige ich lieber auf eine von innen wärmende Art – mit den köstlichen TK-Fondants von Sara Lee, die wir glücklicherweise in der Katstrophenbunkeraktion gleichzeitig mit der wunderbaren Chicken Corn Noodle Soup gebunkert haben und für deren Verzehr man das Fahrzeug dank integrierter Mikrowelle nicht einmal verlassen muss. Da Max dies für einen unwürdigen Schluss eines Blogbeitrags hält, ergänze ich dieses um den vorliegenden Schlusssatz – es hört hier ganz einfach aus. Schluss, aus, Koala,

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