Mittwoch, 16/03/2016 – Good Mornington, Peninsula! Ein unscheinbar fabelhafter Tag auf der Sonnenscheinhalbinsel
Good Mornington, Peninsula! Ein unscheinbar fabelhafter Tag auf der Sonnenscheinhalbinsel
Der Tag beginnt ungewohnt – mit Sonnenschein. Wir sind aufgeregt, ob das so bleiben kann? Es kann, denn die fairyalpraktikantin hat sich offensichtlich in der Farbkarte schlau gemacht und teilt jetzt meine Auffassung über die Farbe Himmelblau. Das nutzen wir natürlich sofort für ein home-made brekky in the sun – mit Max‘ hiesigem Lieblingsessen, einem Pancake Shake. Etwas befremdlich sind indes unsere Camping-Nachbarn; die Frau breitet Yogamatte und Gebetteppich vor ihrem (und unserem) Camper aus und betet unbeeindruckt von den Blicken der anderen Gäste. Als echtes Goodie begrüßen uns am Campingplatz bereits in aller Früh schon Hasen und Rosenkakadus.
Und das noch ehe wir unsere gestrig-nächtlichen Zwergpinguinsichtungen richtig verdaut haben. Man durfte leider nach Sonnenuntergang nicht mehr fotografieren, um die kleinen Watschler nicht zu verschrecken, aber was waren sie süß! Zuvor noch, sozusagen als Unterhaltungsprogramm der Natur, hüpft plötzlich ein Känguru aus dem Meer, beutelt sich ab und verzieht sich dann in die Dünen. Leider ist die Pinguinbesichtigung nicht so richtig idyllisch: Tausende (tatsächlich) Menschen – zumeist Asiaten – mit wenig Respekt vor anderen Zuschauern und insbesondere vor den Tieren drängen sich auf den Tribünen, anstatt das Spektakel wie gefordert still und fotolos zu bestaunen. Wir sehen, wie Grüppchen von Pinguinen an Land kommen und durch die Dünen zu ihren Bauten watscheln – schon sehr beeindruckend! Dabei ist es dermaßen kalt, dass man aus unserem Fahrzeug nur mehr die Schmutzwäsche und die Flipflops klauen könnte, denn alles andere haben wir an. Der Wind pfeift eiskalt und ich friere trotz ärmellosem T-Shirt, kurzärmeligem T-Shirt, Weste, Sweater und Regenjacke – und dadurch drei Kapuzen und einem Stirnband, sowie Leggings unter der langen Hose.
|
Doch das Bibbern von gestern Abend ist in der Früh schnell vergessen. Was bleibt, ist eine verstopfte Nase und viele Pinguinbilder im Kopf! Nach dem sonnigen Frühstück sind wir 1,5 Stunden unterwegs, ehe wir in Mornington ankommen, einem der größeren Orte auf der Mornington Peninsula. Wir flanieren über die nette Main Street, wo heute gerade Street Market ist, entdecken ein perfektes Accessoire für unser heimisches Beach House-Imitat (ja, wir sind in Sachen unverzichtbare Deko tatsächlich mal einer Meinung!) und kehren im urigen Winey Cow auf einen Pulled Beef Burger ein. Ein kurzer Blick in das Buchgeschäft „Page 8“ führt dazu, dass ich Mutterns Angebot, mir unbedingt NOCH etwas Unnötiges und Verrücktes zu kaufen, erneut dankbar annehme, auch wenn die Cafe´- und Rezeptbibel für Melbourne eigentlich weder unnötig noch verrückt ist. Wie schon das gleichwertige Buch für Sydney im Vorjahr ist auch dieser Bild- und Rezeptband dermaßen inspirierend, dass wir (ja, Max unterstützt mich tatsächlich schon wieder bei einem Einkauf!) auch die gefühlten weiteren 7kg Gepäck in Kauf nehmen. (Natürlich nach einem kurzen Check, ob das Buch nicht auch auf Amazon erhältlich wäre, was es leider nicht ist.) Dann noch ein kurzer Stopp bei Woolworths, wo wir unser TK-Fach mit mikrowellentauglichen Gyoza Dumplings (uns bestens aus früheren Campingurlauben hier bekannt) und weniger mikrowellentauglichen Connoisseur-Eis-Schleckern auffüllen. Dieses genießen wir kurz später mit Blick aufs Meer. Schon jetzt sind wir Fans dieser weitaus weniger touristischen Halbinsel als Philip Island, was aber ganz sicher auch am großartigen Wetter liegt.
Zur Krönung unseres Besuchs in Mornington suchen wir uns noch einen schönen Strand (zugegebenermaßen keine große Kunst) und gönnen uns eine Strandpause bei 32 Grad. Der Strand wartet wie so viele hier mit bunten Badekabanen auf, die „bathing boxes“ heißen und der Unterbringung von Bademöbeln und –utensilien etc. dienen. Das Wasser ist glasklar – ebenso wie die Croissant-förmigen Quallen, was vor dem Hintergrund der bunten Hütten aus dem Wasser betrachtet fabelhaft aussieht! Für ein paar heiße Mittagstündchen bin ich in meinem Barbra Streisand-Strandkleidchen wieder Barbra, auch wenn ich wie schon in Sydney aufs Singen verzichte. Und stelle fest, dass ich schon jetzt einen Wunsch ans Christkind habe, das dieses Blog sicherlich auch liest: ich möchte mir wahnsinnig gerne ein weiteres Strandkleidchen nach diesem Schnitt nähen können, auch wenn manche „Nachthemd“ dazu sagen könnten. Vielleicht bringt mir das Christkind nächste Weihnachten ja bei, wie man einen Schnitt von einem fertigen Teil ableitet und so etwas nachnäht. Da das Teil nicht gefüttert ist, sollte das nicht allzu schwer sein, oder, liebes Christkind?
Danach reservieren wir uns beim „Vorbeifahren“ einen Stellplatz am Big4-Campingplatz in Dromana, der sich leider als relativ laut herausstellt – und das BBQ geht auch nicht, aber auch das stellen wir erst später fest. Zum Abschluss unserer Route über die Mornington Peninsula fahren wir nämlich noch nach Sorrento, spazieren über die hübsche Hauptstraße dieses gepflegten Ortes und machen abschließend noch eine kleine Strandwanderung, um mehrere hübsch gelegene Caches zu heben. Perfekter geht ein Tag eigentlich nicht, obwohl er im Grunde genommen relativ unscheinbar war. Es geht wieder in Shorts und ärmellos und enorm beschwingt durchs Leben, wie herrlich!
Am Campingplatz wird dann die neue „Melbourne-Bibel“ nach 1-2 morgen machbaren Café-Stopps durchforstet, am Fahrzeug-Barbie gegrillt und zwischen Straßen- und Vogellärm ein perfekter Tag zelebriert. Weiter so, little fairy!
|