On the road 2016: Three days packed into one oder: The true Navy Seals

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Dienstag, 22/03/2016 – Three days packed into one oder: The true Navy Seals

Um 10:38 Uhr ist dieser Tag gelaufen. Aber sowas von. Um diese Uhrzeit habe ich nicht nur erstmals einen Anflug von Betriebstemperatur erreicht – was nach einer Nacht mit einer Außentemperatur von gerade mal 5 Grad und einer gefühlten Innentemperatur von weit weniger gar nicht so leicht ist.

Nein, um diese Uhrzeit haben wir bereits rund 50 Sea Lions aus 2-10 Metern Entfernung in den Dünen oder am Strand liegend oder ebendort oder im Meer spielend gesichtet, sowohl in einer Kleingruppenführung (um 9 Uhr morgens sind nur wir und ein Spanier unterwegs) als auch vom Boardwalk aus, des Weiteren 1 Wallaby und eine gigantische Morgenstimmung in der Seal Bay und es über Herz gebracht, etwas von den nächtlichen Gewandschichten abzuwerfen und der Sonne zu vertrauen. Die Sea Lions stellen mich, wenn sie nicht gerade erschöpft dösen oder sich wunderbar im Sand suhlen und selbst panieren, vor die schwierige Aufgabe, sie im richtigen Moment des Wellenreitens zu erwischen. Wäre Max nicht stärker als ist, würde ich vermutlich jetzt noch dort stehen und hoffen, dass mein Kamera-Chip noch mindestens solange durchhält wie ich.

Ich bin vollkommen aufgelöst und könnte in der Sekunde vor Erschöpfung über dieses Glück einschlafen – vielleicht aber auch, weil ich ahne, dass es nicht bei diesen 356 Fotos bleiben wird, die am Abend aussortiert und bearbeitet werden wollen.

Vorbei an Little Sahara und der Vivonne Bay und zum Koala Walk, den wir vom letzten Besuch vor 8 Jahren ebenfalls noch in bester Erinnerung haben. Mittlerweile gibt es ein kleines Besucherzentrum und man muss Eintritt zahlen, doch nach der ersten Enttäuschung über diese Veränderung und die vielen Bäume ohne Koalas entdecken wir schließlich doch 10 Koalas, einen davon in einer umwerfend süßen liegenden Pose, einen sogar mit Jungem am Rücken. Wir machen ein Picknick in der Hoffnung auf weitere Wallabys und dann geht es zum Western KI Campingplatz, ebenfalls ein alter Bekannter. Hier muss man sich für den Amenities Block mal keine Zahlenkombi merken, was ich ein wenig enttäuschend finde. Ich will ja im Eselbrückenbauen (ich nenne sie lokalisierterweise einfach Roo Bridges) nicht aus der Übung kommen; vielleicht merke ich mir einfach zum Spaß eine, etwa K712SL (Koala – Tag nach Nikolo – Sea Lions).

Während Max ein Schläfchen macht, sitze ich derweilen in der SONNE (jawohl, sie ist herausgekommen und erlaubt gänsehautloses Tragen von Shorts und Flipflops – und das nach dieser kalten Nacht. Ich gehe Haare und lange Hose waschen/duschen und lasse beide in der Sonne trocknen, während ich ein wenig am schönen Tagebuch bastle.

Der folgende Lagoon Walk fällt eher in die Kategorie Spaziergang und nicht wie eigentlich geplant unter Wildlife Spotting. Das holen wir aber etwas später nach. Beim Admiral’s Arch wohnen auf den Felsen Fur Seals, und zwar unglaublich viele – Australian und New Zealand Fur Seals genau genommen. Sie sonnen sich auf den Felsen, springen in eine Art natürlichen Rockpool und stellen Fotografinnen vor eine schwierige Aufgabe. Wie schon in der Früh ist es unglaublich schwierig, im richtigen Moment abzudrücken, was mich heute insgesamt auf 712 Fotos bringt – das sind umgerechnet in Retromaßeinheiten knapp 20 Filmrollen – an einem einzigen Tag! Einen kleinen Beitrag dazu leisten abschließend noch die Remarkable Rocks, die zwar schon unter akut bewölktem Himmel leiden, aber immer noch sehr imposant sind. Nur mein Lieblingsfoto von mir bei den Remarkable Rocks werden wir hier nicht toppen können, was nicht nur daran liegt, dass ich mein Lieblings-Leiberl verkehrt anhabe und Max es nicht bemerkt, sondern schlicht und ergreifend an der Wolken- und Sonnenlage, die sich zügig dem für morgen angesagten Regen entgegenentwickelt.

Zum Drüberstreuen sehen wir auf der Rückfahrt zum Campingplatz noch ein paar Wallabys am Straßenrand. Und dann heißt es Reste essen (herrlich das getoastete Brot mit Erdnussbutter und hartem Ei) und Fotos aufarbeiten – ich glaube, das wird eine Nachtschicht, auch wenn ich sie in Ermangelung von Internet heute und hier nicht mehr hochladen werde können. Three days packed into one – can it get any better?

Nur ein ganz kleines bisschen: als ich am Abend unter Vogelgezwitscher mittlerweile wieder mit langer Hose und Weste und Socken (in Flipflops, was schon lange kein Modedebakel mehr darstellt) vor dem Auto sitze und mich an den Seelöwenfotos ergötze, liest Max wieder mal meine Gedanken und sagt nach dem Abwaschen die magischen Worte: „Ich nehme an, deine Sara Lee wirst du etwas später wollen“, was soviel heißt wie, dass er mir in Kürze ein letztes Choc Raspberry Fondant vom TK-Fach in die Mikrowelle befördern und mir servieren wird. LoveLoveLove.

PS: Als ob wir noch nicht genug Wildlife gesehen hätten auf dieser Reise, gibt es heute Nacht (vielen Dank, du alte Sittichfersenblase!) eine Überraschung, Als Max die Schiebtür öffnet und ins Freie steigt, macht es einen dumpfen Knall, ich denke ein Roo. Doch Max Adlerauge erspäht direkt im Banksiastrauch neben dem Auto ein Possum, das sich nicht stören lässt und unbeirrt kopfüber vom Strauch hängend bzw. auf einer Holzlatte balancierend an der Banksiablüte saugt. Während ich die stets griffbereite Kamera schnappe, stellt sich Max in die Tür, um gegebenenfalls ein panisch ins Auto flüchtendes Possum aufzuhalten. Doch wir beide wissen, dass er keine Chance hätte. Unsere Erfahrung in Costa Rica mit einem durch einen winzigen Türspalt ins Auto zischenden Nasenbären ist uns noch bestens in Erinnerung – und auch daran, dass es sofort mit einem mit Lebensmitteln gefüllten Sackerl aus unserem Auto wieder in den Busch geflüchtet ist. Doch nichts da, das Possum hält sich an die Banksia, ich halte mich an die Kamera, Max an die Autotür, und so werden wir alle drei glücklich, auch wenn zwei von uns dreien nachher vor lauter Aufregung nicht mehr einschlafen können.

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