On the road 2016: Die tägliche Rootine (!) und andere Camperfreuden

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Samstag, 12/03/2016 – Die tägliche Rootine und andere Freuden

Wenn heute die gute Fee, ich nenne sie „little fairy“, vorbeikäme und mir beliebig viele Wünsche mittlerer bis kleiner Dimension auf der absoluten Luxusskala gewähren würde, was naturgemäß den Wunsch nach Weltfrieden, weniger komplett durchgeknallten Menschen und systemischen Ungerechtheiten ausschließen würde, dann wären das heute:

–          Dass der Sonnenaufgang im Vergleich zum restlichen Tag wesentlich länger dauern möge, aber einen nicht ganz so unvermittelt aus dem Schlaf reißen würde, dass man noch im Schlafgewand und ohne vorheriges Zähneputzen zum Strand eilen muss

–          Dass die Begegnung mit den Kängurus zur „daily rootine“ werden möge

–          Dass alle Campingplätze so tierreich, sonnenaufgangsschön und idyllisch wären wie der gestrige in Pambula Beach

–          Dass sich die Tage schneller entscheiden würden, ob sie regnen möchten oder nicht und wenn sie sich schon für Regen entscheiden, dann kurz, von mir aus heftig, und jedenfalls in der Nacht

–          Dass sich 4,5 Stunden Fahrzeit nicht anfühlen mögen wie 8 Stunden

–          Und dass sich 4 Wochen Urlaub nicht anfühlen wie zwei Wochen (okayokay, ich nehme es zurück, das fällt unter „Unbescheiden“, aber die little fairy nimmt alle, wirklich alle Wünsche entgegen!)

–          Dass das Abstellen von Flipflops am Strand nicht dem Suchen des Autos in einer sehr großen, sehr unübersichtlichen Parkgarage ähneln würde (ich hatte mir doch extra genau gemerkt, dass ich sie neben dem schäfchenwolkenförmigen Algenhaufen circa auf Höhe des Campingplatzaufgangs geparkt hatte und musste dennoch zweimal den halben Strand auf- und abgehen, um sie zu finden, da die Anzahl der Algenhäufchen bei Ebbe in die Tausende geht und „circa“ ein dehnbarer Begriff ist)

–          Dass die wunderbaren Tiefkühltörtchen (Raspberry Choc Lava Cakes mit Himbeerkern!) von Sara Lee die ersten Törtchen mit Minuskalorien wären

–          Dass es das köstliche Tiger Bread auch in Österreich in jeder Bäckerei gäbe

–          Dass sich Beine und Knie so jung fühlen würden wie der Geist beim Anblick des 233. Kängurus

–          Dass das Sichten der besagten 233 Roo-Fotos nur annähernd so meditativ wäre wie das Aufnehmen derselben

–          Dass ich andererseits auch in Wien täglich so viel erleben dürfte, dass ich abends zwei Stunden für das Sichten von Fotos und eine weitere zum Bloggen verwenden „müsste“     

–          Dass sich der nächtliche Himmel über Wien zumindest einmal im Jahr so ins Zeug legen würde wie in Pambula Beach – ein sattes Schwarz übersät mit Millionen unterschiedlich heller, unterschiedlich dicker goldglitzernder Punkte in unregelmäßigen Abständen, dass man meint, der Himmel wäre ein riesiger Baldachin, und – das bitte auch – ein steifer Nacken vom verzückten Hinaufstarren ein Kinkerlitzchen wäre

–          Dass ich öfter zur Unterhaltung auf Campingplätzen beitragen könnte, indem ich so auf die weit entfernten Roos fokussiert bin und zoome, was die Kamera hält, um dann plötzlich einen lauten Schrei loszulassen (wer mich schon mal aus meinem Flow aufgeschreckt hat, weiß, welchen Schreck einem mein Schrei dann einjagen kann), als ich aus dem Augenwinkel bemerke, dass jemand Aug in Aug mit mir steht und einen Schatten auf meine Kamera wirft und dieser Jemand sich nicht als Max sondern als sehr aufgeschlossenes, aufrechtes Känguru entpuppt und ich so zur Belustigung der Camper beitrage, dass diese mich fortan vor weiteren Roos warnen

–          Dass ich das Kochbuch „South Coast Cookbook 2“ früher entdeckt und lokalmäßig abzuarbeiten beginnen hätte können (es beschreibt die nettesten Lokale zwischen Kiama und Eden und ich habe es erst zwei Orte vor Eden ergattert, mich dafür aber heute morgen in Merimbula ordentlich ins Zeug gelegt und zuerst im Cranky Cafe ein wunderbares Raspberry White Choc Mango Muffin – mit ganzen Himbeer- und Mangostücken – mit Max geteilt und danach im Waterfront Cafe ein gemeinsames Sitzfrühstück in der Samstagsmorgensonne genossen)

–          Dass ich Zeit und Muße und eine entsprechend nachsichtige Figur hätte, um in Wien täglich so lange Muffins zu backen, bis ich diese Flauschigkeit hinbekomme

– Dass überhaupt der Alltag nicht die Neigung hätte, die Seele aufzufressen und mit ihr alle noch nicht flügge gewordenen Ideen und ganz generell etwas mehr Bereitschaft zeigen würde, ihr mehr Luft zum Atmen zu lassen

–          Dass Lakes Entrance nicht nur mit seinen Pelikanen, sondern auch mit freundlicheren Einwohnern und mehr Sonne bestechen könnte

–          Dass wir die einzige Sonne des Tages in der Früh in Merimbula doch noch ein kleines bisschen länger ausgekostet hätten

–          Dass unser Internet nicht limitiert wäre und ich alle meine 49 Lieblingssonnenaufgangsfotos von heute für die ganze Welt sichtbar hochladen könnte (geteiltes Glück und so, auch wenn die meisten Betrachter ein sehr feines Auge für die sehr feinen Unterschiede zwischen den einzelnen Fotos bräuchten, die zwischen 6:57 und 7:15 Uhr entstanden sind)

–          Dass die Alte Donau zuhause ebenso entspannend in mein Schlafzimmer rauschen würde wie hier das Meer oder dass, aber da braucht die little fairy wohl die big fairy zur Unterstützung, Wien ab der nächsten Umstellung auf die Sommerzeit überhaupt ans Meer reichen würde

–          Dass Wetter, Koalas und Co uns morgen noch mehr gesonnen sein werden und sich das Kaff Bairnsdale, in dem wir heute untergekommen sind, als Geheimtipp herausstellt (was zugegebenermaßen doch recht viel verlangt ist)

–          Dass mehr Menschen meine Liebe für Sonnenaufgänge teilen würden, denn dann, so denke ich, würden sich auch die großen Probleme der Welt leichter lösen lassen, aber das ist bislang eine nicht erhärtete Theorie, an der ich noch ein wenig feilen werde

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 CurlyGirl-Someday

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