On the road 2016: Regen und Roos, soweit das Auge reicht

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Freitag, 11/03/2016 – Regen und Roos, soweit das Auge reicht

Keine Angst, ich veröffentliche nicht alle 298 Roo-Fotos, die ich heute am Pebbly Beach, in North Durass und – wow-wow-wow – am genial von mir ausgesuchten Holiday Park in Pambula von den hier heimischen Eastern Grey Kangaroos gemacht habe.

Aber der Reihe nach. Der Tag beginnt nach nächtlichem leichten Regen, den ich noch mit ziemlicher No worries-Gelassenheit aufs Dach prasseln höre, mit eher zur Nachhaltigkeit tendierendem Dauerregen grau in grau, genau genommen schwarz-weiß. Aus dem geplanten Spaziergang am angeblich so traumhaften Mollymook Beach wird nichts, was wir so wie den gestrigen Tag nicht gerade unter „geglückter Urlaubsanfang“ verbuchen. Meine Füße sind zudem von den wollenen Teilen irritiert, die ich ihnen unter der Bezeichnung „Socken“ überstülpe. Auch die Dreiviertelhose und die Weste frühmorgens fühlen sich nach 4 Wochen in Shorts und T-Shirt eher seltsam an; ich vermute, ihnen hat es im Kleiderschrank und Koffer auch besser gefallen als an meinem angesichts der hohen Luftfeuchtigkeit eher feuchtelnden Körper.

Max und ich lassen uns aber nur geringfügig vom Wetter irritieren, fahren dennoch zu dem für die Kängurus am Strand bekannten Pebbly Beach und finden dort trotz leichtem Nieseln und grauem Himmel (der den roos wohl eher egal ist) ein paar Beutler vor. Außerdem stellen wir fest, dass dies ein wirklich schöner Strand sein könnte und wir eigentlich hier hätten übernachten sollen. Es gibt (ich notiere das für eine Wiederkehr) zwar nur 9 powered sites (also Stellplätze mit Strom), aber eine Nacht hält es unser Camper (und wir hoffentlich auch) ohne Strom aus – or so they say.

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Als der Regen wieder stärker wird, fahren wir weiter und treffen spontan eine kluge Entscheidung zugunsten eines weiteren kleinen Umwegs – diesmal über North Durass. Auch hier soll es roos geben – sogar in den Vorgärten und auf den Straßen. Tatsächlich, da lungern sie am Asphalt ebenso herum wie unter den Bäumen am Strand, unter Wäscheleinen oder vor Garagentoren – und die Einheimischen ignorieren sie genau so wie wir zuhause Tauben oder Enten im Park. Zeit für ein Picknick mit Strandblick in einer weiteren tollen Bucht mit (ich notiere erneut für eine Wiederkehr) mehreren Campingplätzen, von denen einer sogar vom Lonely Planet empfohlen wird.

Über das urige Goldgräberstädtchen Mogo fahren wir bald weiter, denn wir haben noch einige Kilometer vor uns. Wir sichten im Vorbeifahren in Bateman’s Bay ein paar Pelikane, entdecken in der Touristeninformation von Narooma ein tolles lokales Kochbuch mit Rezepten hiesiger Restaurants und stellen irgendwann fest, dass wir eigentlich schon genug gefahren sind, aber immer noch 160 km vor uns haben. Diese dürfen wir dann allerdings dem blau aufreißenden Himmel entgegen fahren.

Ich mache mich an meine Pflichten und durchforste, da ich aus dem gestrigen wenig idyllischen Übernachtungsfehler gelernt habe, mit großer Akribie alle Prospekte, die sich mittlerweile rund um meinen Beifahrersitz eingefunden haben nach dem einzig Wahren für heute Nacht.

Und werde fündig: Der Pambula Beach Holiday soll es werden, hier gibt es angeblich direkt an dem mit Strandzugang gelegenen Campingplatz Kängurus. Obwohl Freitag ist und neben den „grey nomads“ auch viele Familien ins Wochenende fahren, ergattern wir einen Platz mit a) Meeresrauschen, b) keinem Kindergeschrei vom Pool oder dem „jumping pillow“ und c) waldnaher Lage,  dank der regelmäßig die Kängurus an uns und unserem Auto vorbeihüpfen oder hinter unserem Auto grasen oder einen ihrer durchaus bemerkenswerten Haufen hinterlassen. Die Dichte an Scheißehäufchen hier spricht nämlich für sich – und macht glücklich!

Ich mache noch schnell vor dem sich abzeichnenden nächsten Regen, das auch ein Gewitter im Gepäck hat, einen Strandspaziergang in der wunderbar weiten Bucht des Pambula Beach, die wie so vieles hier bei Sonne sicher noch schöner wäre. Auch das Duschen geht sich noch vor dem Regen aus. Und während ich nun im offenen Auto stehend dem Regen zuhörend blogge, sehe ich aus den Augenwinkeln gelegentlich ein Känguru, das scheinbar genauso hungrig ist wie ich. Max tobt sich derweil am Männerspielplatz aus – dem Barbecue-Grillplatz, und wir hoffen beide, dass er unser Abendessen einigermaßen trocken durch den Regen ins Auto bringt. Give me some roos and I’ll give you my brightest smile!

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