Das heutige Tagesprogramm im Happiness Camp lässt sich mit zwei Worten zusammenfassen: More Roos. Wir beginnen nach einer unerwartet verregneten Nacht – angenehme Abkühlung – mit einem Versuch über einen Cache in einem wunderschönen Sumpfwäldchen. Leider teilen wir unsere Freude darüber mit gefühlten 3.876 Moskitos und treten die Flucht an. Größere Tiere sollen es sein – also nochmal zum Fluss hinunter, wo wir gestern in der Abendsonne so viele roos gesehen haben. Heute ist hier rein gar nichts los, weshalb wir und doppelt freuen, das gestrige Abendspektakel hier erlebt haben zu dürfen. Also nochmal zur Little Bay, wo uns die beutelhaften Freunde von gestern schon erwarten. Der tierische Tag nimmt seinen Lauf.
Über einen Scenic Drive fahren wir zuerst nach Grassy Head – toller Strand, toller Lookout – und dann nach Scotts Head – toller Strand, tolles Wäldchen, riesige blaue weniger tolle Quallen.
Nambucca Heads ist der nächste Ort, den wir ansteuern, wobei uns der Ort weitaus weniger interessiert als die tollen Lookouts mit einer Farbpalette, die schon seit unserem letzten Besuch hier für mich „Nambucca Heads“ heißt: 13 Töne von sandbeige und 23 Töne von türkis und blau! Diese Eindrücke lassen sich im Bookshop Cafe ganz wunderbar verdauen – ebenso wie ein All Day Breakfast to share und ein Mixed Berry Smoothie.
Bei großer Hitze steht die letzte Etappe des Tages an: zum Emerald Beach hinter Coffs Harbour, wo wir vor zwei Jahren viele Eastern Grey Kangaroos auf einer kleinen Küstenwanderung entdeckt haben. Ob die wohl noch hier sein werden? Tatsächlich, bereits beim Einchecken am strandnahen Big4 Holiday Park erwartet uns das erste roo. Nach der obligaten Poolpause und einer kleinen Strandbesichtigung (schön, what else?) schleppen wir unsere von der gestrigen Wanderung noch etwas schweren Beine die Küstenhügel hoch und begegnen tatsächlich wieder einer Reihe von roos – und wunderbaren Ausblicken auf das Meer. Am Campingplatz selber geht das tierische Vergnügen eher lästig weiter, mit seltsamen Sumpfhühnern, die am liebsten das Fahrzeug entern würden.
Einziger Wermutstropfen: das bislang unerwähnte Z-Wort (wie Zyklon) holt uns bereits als Poolgespräch Nummer 1 ein und erinnert böse an unsere Flucht vor Zyklon Oswald vor zwei Jahren. Weiter im Norden, zwischen Byron Bay und Noosa – genau dort, wo wir hinwollen – sind für Donnerstag bis Samstag schwere Regenfälle, Stürme und mögliche Überflutungen mit entsprechenden Unwetterwarnungen angekündigt. Für uns bedeutet das große Zweifel: wir wollen nicht schon wieder all die schönen Orte, wegen denen wir nochmal die Ostküste hochfahren wollten, im strömenden Dauerregen und unter Überschwemmungen erleben. Die Alternative, zurück in den Süden, gefällt uns aber auch nicht so recht, vor allem, weil es die Regenfront auch dorthin verschlagen wird. Mal sehen, ob wir beim abendlichen Barbie eine wunderbare Eingebung haben. Vermelde mit voll geschlagenem Bauch: keine Idee, wie Plan B oder C aussehen könnten. Mal morgen Früh weitersehen.
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