Tag 31 – Drei glorreiche Ideen und ein für diesmal endgültiger Abschied von Sydney

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Das ist ein Tag des Auf- und Umbruchs, der mit drei ganz glorreichen Ideen überzeugt, schweres Herz hin oder her:

1) Das Wetter hält den Regen an sich, bis wir am Abend auf einem Campingplatz den Weg zum Barbecue, dem ersten der Saison 2015 wohlgemerkt, antreten. 2) Ich habe unterwegs (der Abschied vom Apartment geht schweren Herzens, aber sehr rasch über die Bühne – bye-bye pool, bye-bye apartment, bye-bye non-drying towels, bye-bye Addison Road, bye-bye Manly) die wunderbare Idee, einen Woolworths-Supermarkt aufzusuchen und argumentiere mit Double Choc Muffin, Wasserbeschaffung und Tanken, was Max mit der Aussage „3 ganz wunderbare Gründe“ kommentiert und sofort den Motorway Richtung Shopping Center verlässt, und 3) Ich erkläre zur Abwechslung mal Max die Welt, genauer genommen die Technik! (Ja, richtig gelesen: Technik, Autotechnik genau genommen), denn der erste Gang lässt sich in unserem Camper nur unter Aufbietung all der in der Muckibude antrainierten Armmuskeln hineinpressen, bis die Liebste (das bin ich) überzeugend und doch etwas vorlaut meint: „Ich glaube, du musst die Kupplung wirklich ganz bis zum Anschlag durchtreten“ und der Driver nach 30 Minuten zugibt: „Du hattest recht mit der Kupplung!“ und die Liebste daraufhin strahlt wie ein Honigkuchenkoala.

Der erste Stopp heute ist der West Head im Kuring-Gai Chase Nationalpark, wo man vom Lookout einen Traumblick auf Palm Beach und den dortigen Leuchtturm hat – jenes Lighthouse, das ich erst Wochen zuvor (gefühlt: Jahre zuvor) alleine erwandert und erklommen habe. Ich freue mich wie Bolle, Max genau den steilen Anstieg und das ebenfalls vis-a-vis vom Lookout liegende Boathouse Palm Beach zeigen zu können. Wandergeeicht wie wir sind, steigen wir zum West Head Beach hinunter, wo es ein kleines Picknick und erste Sonnenstrahlen gibt. Vom versprochenen Wildlife fehlt allerdings jede Spur und wir müssen uns weiterhin mit meinem Honigkuchenkoalagrinsen begnügen.

Nach besagtem Wooli-Stop im Westfield Tuggerah (ich widerstehe allen anderen Shopping-Versuchungen, weil ich weiter in die Natur will, genau genommen zu den Koalas in der Gegend von Port Stephens) fahren wir Richtung Nelson Bay, und zwar auf jenen Campingplatz am One Mile Beach, in dessen unmittelbarer Umgebung wir vor zwei Jahren Koalas entdeckt haben. Doch auch hier wird uns das Wildlife vorenthalten. Der Strand ist traumschön, allerdings von einem Gewitter bedroht, das sich dann zwischen Barbecue und Blogschreiben über uns und unser Auto ergießt. Das ist der Moment, wo man sich in ein trockenes Apartment zurücksehnt, in dem man „My Kitchen Rules“ fernsehen und trockenen Fußes zu Dusche und WC gehen kann. Es soll aber nur ein Gewitter sein und bleiben und mit dieser fast schon beängstigenden No Worries Attitude geht der erste On-the-road-Tag zu Ende.

Während ich Max zusehe, wie er zwischen zwei Handys, zwei Tablets und dem Laptop eine Verbindung herzustellen versucht, die keinerlei Datenvolumen konsumiert, und schließlich ernüchtert feststellt, dass „der ganze drahtlose Scheiß wirklich unnötig ist“, und sich über die segensreiche Erfindung von USB-Kabeln und das einfache Denken freut, habe ich reichlich Zeit, ein paar Fazite zu ziehen: Fazit 1 – Das Alleinreisen steht mir ganz wunderbar zu Gesicht und ist auch gar nicht so unwegsam, wie ich das befürchtet hatte und ruft folglich nach einer würdigen Wiederholung im nächsten Jahr. Fazit 2 – Ich denke, wie es sich in Verbindung mit Auf- und Umbrüchen geziemt – gelegentlich an zuhause und stelle dabei fest, dass ich das Gefühl habe, bei meiner Heimkehr ein niegelnagelneues und noch gänzlich unbeschriebenes Blatt 2015 vorzufinden. Das wäre angesichts all der Projekte, die mir so vorschweben, auch kein Fehler. Und auch wenn es dann März ist, habe ich so einiges vor, was ich endlich gerne machen und lernen würde. IdeasIdeasIdeas, and loving each and every one of them.

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