BiP, D07: Der siebente Radtag hintereinander und erstaunlicherweise tut gar nicht viel weh, okay nicht sehr viel. Waren es bisher eher immer rund 20 km, haben wir heute eine traumhafte 29 km Runde gemacht. Die tollen Radwege entlang des Swan River müssen einfach befahren werden und bringen mich im BiP-Programm damit auf 141 km!
Heute früh sind wir schon zeitig losgezogen, denn wir wollten in der Rokeby Street frühstücken. Aber wir warteten ab, bis die Temperatur um 9 Uhr in den zweistelligen Bereich geklettert war. Dann ging es über West Perth und das hübsche Burswood retour über das Ufer von South Perth. Dazwischen im netten Viertel Victoria Park eine kleine Bastelladenentdeckung (Stamp It) und eine Pause im Harvest Cafe, vorbei an der Statue Eliza, die enttäuschenderweise heute nicht neu eingekleidet im Swan River auf uns wartet, und am Schluss ein kleiner Postamtbesuch, wo ich die nachbestellten Poster abholen durfte, die gerade noch rechtzeitig von der Ostküste nach Perth gesendet wurden. Weil mich die nette Dame scheinbar wegen meines Missgeschicks – aus der Posterrolle gerutschte Poster, was mir bei der Flucht vor Zyklon Oswald an der Ostküste nicht aufgefallen war – bemitleidete, legte sie noch zwei kostenlose Drucke dazu. Das ist mal ein richtig toller Kundenservice! Und immer wieder versuche ich, mir in Gedanken – nicht nur wegen dieser neuen Poster – auszumalen, wie ich unsere Wohnung renovieren und verändern könnte. Irgendwie muss man daraus doch ein Beach Cottage machen können, oder? Der erste Schritt in diese Richtung wäre jedenfalls der Einbau einer Fußbodenheizung (geht das bei uns überhaupt?) gefolgt vom Einbau von über die gesamte Länge durch Falten öffenbaren Wohnzimmerfenstern (geht das denn?).
Die Lage abseits von faszinierend schönen Quallen, die "brown jellyfish" oder "phyllorhiza punctata" heißen und in schlimmen Zeiten eine dichte Wasseroberfläche im Swan River bilden können, und supergelenkigen Yogapelikanen mitten in der Stadt: viele Eindrücke, die an zuhause erinnern, ob Prater, Donauinsel, Donau, Statuen in Straßenbahnform oder Lokale. Es ist seltsam, denn das aktuelle Phänomen kenne ich an mir noch nicht. Ich freue mich auf zuhause, obwohl ich eine wunderbare Reise hatte (okay, es gab da schon ein paar Dinge, die das Erlebnis getrübt haben – aber es auch dazu gemacht haben, ich weiß, und würde sie trotzdem missen können. Carnarvon beispielsweise hat es sich nicht unbedingt verdient, für immer in meiner Erinnerung einen festen Platz zu haben.)
Wie auch immer, was kann es Schöneres geben, als sich auf zuhause zu freuen? Okay, da fällt mir schon etwas ein. Zum Beispiel besseres Wetter in Wien, als derzeit für unseren Rückkehrtermin angekündigt sind. Mit grauem Himmel und weniger als 15 Grad werden wir eventuell unsere Vorfreude allzu schnell revidieren müssen, und das wollen wir eigentlich nicht. Also bitte schnell, schnell warmes Frühlingswetter in Wien für uns machen, die Sonne bringen wir mit!
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