99 Staus und ein verschneites Heimatgefühl

Schon am frühen Morgen zeigt Welli, was es kann, genau genommen, was es in Sachen wechselhaftem Wetter so drauf hat. Während ich noch verschlafen ein paar Prospekte in mein Reisealbum klebe und Max duscht, beginnt es einfach so aus den Morgenwolken zu regnen. Wir wollen trotzdem zum Harbourside Market, auf dem man sonntags Gemüse, Obst und Backwaren bekommen soll. Vor lauter Stauen und Parkplatzsuchen vergessen wir ganz darauf, dass wir eigentlich das Chocolate Fish Cafe besuchen wollten, das wir gestern passiert haben, aber in Ermangelung von Hunger und Durst links liegenließen. Hmm, das müssen wir dann wohl ein andermal nachholen!

Womit wir ebensowenig  gerechnet haben wie mit dem trüben Wetter, ist der Fun Run entlang der Bucht, der großräumige  Umfahrungen und noch großräumigere Staus in der City mit sich bringt. Egal, irgendwann schaffen wir es und finden sogar einen Parkplatz, ein kleines Marktfrühstück und einen Supermarkt (natürlich sonntags geöffnet!), ehe wir uns auf die lange Tagesetappe Richtung Norden machen.

Unterwegs gibt es ein Päuschen bei einem der zahlreichen netten Straßencafes, Max wählt mit dem Sugar Plum Cafe und der Seafood Pie sehr gut. Im Vergleich zur Strecke in den Süden, die wir weiter im Osten gefahren sind, ist diese hier nahezu bergfrei und gesäumt von durchaus ansprechenden Orten. Okay, gesäumt ist jetzt etwas viel gesagt, aber alle 70 km gibt es immerhin ein Städtchen.

Je weiter wir nach Norden kommen, desto sonniger wird es auch wieder, auch wenn es nie mehr als 24 Grad hat. Es fühlt sich richtig nach Sommer an, was es ja auch ist. Nur Welli war etwas unterkühlt. Als wir untwegs den höchsten Berg der Nordinsel, den Mount Ruapenu, mit seinen schneebedeckten Flanken passieren, wird uns ausnahmsweise mal bewusst, dass derzeit nicht überall Sommer  ist. Und als ich Max den Wetterbericht von Wien vorlese, leichter Schneefall, minus 1 grad, ist dasgestrige  ich-will-nach-Hause-Feeling gleich wieder zur Gänze verflogen. Dieses Mittel hat auch mir schon geholfen…. Zu diesem Heimatgefühl der Marke "Schnee" gesellt sich beim Anblick eines Mofas mit Frühlingszwiebel-Spoiler gleich noch eines: die Vorfreude auf meine Piaggio Fly!

In Taupo besichtigen wir kurz vor Schließung des Cafes & Skulturengartens "L'Arte" noch die traumhaften Mosaikarbeiten dieses Cafes. Ein gemütlicheres und liebevoller und aufwändiger gestaltetes Wohnzimmer mit Fauteuil, Sofa, Kamin, Teppich und Bodenvase – alles aus Mosaik! – habe ich noch nie gesehen. Ich bin sagenhaft beeindruckt, und das soll was heißen!

Endstation des heutigen Sonntags ist der Kiwi Holiday Park All Seasons mit eigenem Thermalpool. Das nenne ich mal eine Ausstattung! Wobei der Campingplatz so abseits liegt und so ausgestorben ist, dass man fast die Krise kriegen könnte, wäre da nicht noch das köstliche Resterl "Fat Bird"-Sauvignon Blanc, der köstliche Räucherlachs vom morgendlichen Marktbesuch und andere Reste, die bis zu unserer Abreise aus Neuseeland noch vertilgt werden wollen.

<-Heimatgefühl 1 & 2
 <-Die wunderbare, unbedingt nachzukochende Seafood Pie im Sugar Plum Cafe
Unten: Mosaikmöblierung im L'Arte Cafe in Taupo
Unten: Katzendeko im Eingangsbereich am Boden, Mosaike an der Theke und Tischsets auf den Tischen im Cafe-Bereich

 

 


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