99 Sonnen und einmal Campen ohne Strom

Die späte Vogel, der eigentlich die frühe Vogel ist, erwacht zu einem leisen Kratzen des Vorhangs und drei Zauberworten. Draußen ganz orange, oder so, sagt der frühe Vogel, der eigentlich ein richtig später Vogel ist und wundert sich, dass die späte Vogel nahezu lautlos aus dem Wohnmobil fliegt.

Am Strand hat die Sonne bereits ihren Kopf aus dem Meer gestreckt und wirft ihren langen Schatten auf den kühlen Sand und die nackten Felsen. Klickklickklick, würde es gehen, wäre die Kamera nicht auf lautlos gestellt – so wie übrigens die frühe Vogel, die zwar schon ein paar Muscheln findet, aber noch keine Worte. Nachdem die frühe Vogel den Strand einigermaßen zusammengeräumt und von Muscheln befreit hat, kann es losgehen. Die Fahrt, die Worte, der On-the-road-Lärmpegel von klapperndem Geschirr, im Auto herunterfallenden Wäschesäcken und diversen Kleinteilen, die beim Verstauen durchgerutscht sind. Egal. So lange wir nicht wieder mit geöffneter Schiebetür fahren wir vor einigen Tagen, sollte alles im Wagen bleiben. Hätten uns nicht über die verwunderten Blicke der Fußgänger irritiert – wer weiß, wie weit wir mit der offenen Tür gefahren wären?

Eine lange Fahrt bis an die Ostküste bei Napier steht an. Das Highlight des langen Fahrtags: ein Versorgungsstopp in Rotorua inklusive Campingstuhlnachkauf und Lunch im Lime Cafe sowie der am Meer von Bay View bei Napier gelegene Campingplatz. Der letzte verfügbare Stellplatz mit Meerblick und Brandungsrauschen ist eine "unpowered site" ohne Strom. Doch für das Meeresfeeling verzichten wir auch mal auf Luxus wie Strom für unsere Akkus und andere Elektronikgeräte, Toaster oder Mikrowelle. Kühlschrank und Licht sollten dank Zweitbatterie trotzdem funktionieren. Ansonsten bleibt immer noch der wunderschöne Sternenhimmel, der uns schon die letzten Nächte begeistern konnte.


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