99 orange Muscheln und ein farbloser Markt

Samstag, 2. Februar: Heute nehmen wir das Thema "Erwartungen" durch. Der größte polynesische Markt der Welt in Otara, für den wir extra früh aufgestanden sind, ist so farblos wie der österreichische Rundfunk, so mickrig wie unser Kühlschrank am Tag vor unserer Abreise aus Wien, so lau wie abgestandene heiße Schokolade – mit Haut drauf. Einzige Ausnahme: der Stand, bei dem man Fritz' wieners bekommt, Würstchen aller Art in Form von Hot Dogs. Ansonsten: sehr viel Gemüse und insbesondere sehr viel Durchschnittshaushaltsramsch der Marke Flohmarkt Autokino Großenzersdorf. Nächste Station: Victoria Park Market.- Der angeblich neu sanierte und neu eröffnete Ladenkomplex ist nett, allerdings haben gerade mal eine Handvoll der 25 Geschäfte geöffnet. Der Rest steht leer oder ist einfach geschlossen. Diese beiden Erlebnisse sind nicht unbedingt angetan, um unseren Entdeckergeist auf Hochtouren zu bringen. Zumindest nicht sofort.

Doch schnell setzt er sich durch und beschließt, dass es besser wäre, wenn wir uns einfach nur treiben lassen würden, und das bewährt sich weit mehr: Im Viertel Ponsonby entdecken wir in der netten Ponsonby Road viele nette Cafes. Insbesondere das Foxtrot Parlour im auch erst kürzlich eröffneten Ponsonby Central, einem schön renovierten Warehouse-Komplex, lacht uns mit außergewöhnlichen Frühstückskreationen laut an: vietnamesisches Banh mi-Sandwich (pulled pork on french baguette with cao lau sauce and a fresh herb) und Coddled eggs with soldiers (eggs baked in cream with nutmeg, cheddar cheese and spinach, served with bacon and sourdough soldiers) klingen nicht nur gut, sondern drängen sich nahezu als Brunch auf. Mittlerweile ist die Sonne herausgekommen und wir beschließen, unser Glück am Strand von Takapuna zu suchen. Das finden wir auch – und ich zudem 99 wunderschön orange leuchtende Muscheln, die ich zu Max' wahnsinniger Freude am Badezimmerteppich zum Trocknen auflege. Ansonsten bemerkenswert: das Milson (?) Shopping Centre in Takapuna mit einem bestens sortierten Countdown-Supermarkt und anderen netten Geschäften, inklusive einem Whitcoulls-Buchgeschäft, der eines der zahlreichen Kochbücher führt, deren Versand nach Österreich mir amazon hartnäckig verweigert. Ansonsten: eine Fülle von Fern Tree-Fotos, Barbecue No. 2, ein Drink bei unseren netten Gastgebern unter einem gewaltigen Sternenhimmel und gespannte Erwartung (zumindest meinerseits) in Bezug auf den morgigen Nachmittag.

 

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