I love summer, part XXXII

Schon wieder so ein angeblicher Sommertag, der schon in der Früh nach Herbst riecht. Aber der Regen ist noch relativ warm, was mir Hoffnung macht. Bis ich feststelle, dass die Sommerzeitweckerl aus sind. Warum? Ist schon Zeit für die Herbstzeitweckerl? Auch die Tatsache, dass ich beim Gedanken an "Baden" immer öfter den Schaum in meiner Badewanne als die Algen in der Alten Donau assoziiere, stimmt mich nachdenklich. Aus dem Wüstenwind, der mir noch vor ein paar Wochen entgegengeweht ist, ist ein wüster Wind geworden. Und wenn erste Gedanken an Weihnachtsgeschenke aufkommen, klingeln nicht nur die Weihnachts-, sondern auch die Alarmglöckchen. Der Rasensprüher zeigt sich hingegen vorbildlich vorprogrammiert und unbeeindruckt vom Regen und ergießt sich unermüdlich in die Regenmassen. Das nenne ich mutig. Dumm nenne ich hingegen meine "Verlegenheit", saisonal sehr unpassend ist mir meine Herbstliste abhanden gekommen! Diese hatte ich schon vor Wochen zu füllen begonnen – mit all den Dingen, auf die auch Herbstmeider wie ich sich freuen können. Wie jedes Jahr plagt mich die Angst, dass ich dann im Herbst blank bin, keine Pläne und keine Ideen habe (auch wenn das noch nie vorgekommen ist, denn spätestens in der Küche fällt mir meistens etwas ein!)

Gestern Abend kam ich dann endlich dazu, mir Julie & Julia auf DVD anzusehen. Der Plot mag simpel sein, aber die Dialoge gaben mir zu denken.

"What is it that you really like to do", wird Meryl Streep alias Julia Child gefragt. Ihre faszinierende Antwort: "EAT!" So weit bin ich ganz bei ihr.

Ihre Überlegungen, was sie denn wirklich gerne mit ihrer Zeit anfangen würden, gehen weiter: "I was thinking of taking bridge lessons." Iiih, das käme mir wohl nie in den Sinn. Doch dann sagt sie etwas, was mich scheinbar sehr beeindruckt, denn irgendwie kehrt dieser Gedanke heute Nacht in meinen Träumen wieder: "Why don't I go to cooking school?"

Da ich Träumen, zumindest wenn sie einigermaßen interpretierbar sind, durchaus ihre Berechtigung einräume, erkundige ich mal wegen einer einschlägigen Ausbildung in Wien.

Für die Patissier-Ausbildung an der Wiener Gastgewerbefachschule braucht man folgende Ausbildung: Nachweis des erfolgreichen Abschlusses der Lehre als ZuckerbäckerIn, BäckerIn, Koch / Köchin oder AbsolventIn einer berufsbildenden mittleren oder höheren Schule, die folgende Abschlussprüfungen ersetzt oder diesen gleichkommt: Koch / Köchin, ZuckerbäckerIn, BäckerIn oder AbsolventIn einer Berufspädagogischen Akademie.

Das ist schon mal das erste Problem. Ich bin nichts von alledem.

Doch es geht noch weiter mit Punkten, die mich noch mehr abschrecken, der Hinweis auf den Unterrichtsbeginn: Letzter Montag im September um 8 Uhr. Um 8.15 Uhr ist Schulgottesdienst. Beginn der Klasse ist um 9 Uhr.  Das ist wohl doch nichts für mich.

Außerdem: müsste man eine Patissier-Ausbildung nicht eigentlich in Paris machen?

Und dann noch das absolute KO-Kriterium – die Berufskleidung:

" 2 hohe Kochhauben
" 2 Kochschürzen
" 2 Halstücher
" 2 Kochhosen
" 2 Kochjacken (oder weiße Arbeitsmäntel)
" 2 Küchenhangerln
" 1 Paar hohe Arbeitsschuhe

Ich vermute stark, dass ich wohl auch weiterhin ungebildet und unausgebildet mein Küchenunwesen treiben werde. Kochhaube, no way! In diesem Sinne stürze ich mich auf die Backzutaten und kredenze herrliche und leichte Puddingtörtchen mit gemischten Beeren! Und die ersten Ideen für Weihnachtsgeschenke hab ich auch schon…


 


Kommentare

I love summer, part XXXII — Ein Kommentar

  1. Der Film ist gut nicht wahr? Vielleicht macht mal jemand das mit deinem Kochbuch und kocht ALLES nach und schreibt darüber? 🙂
    Und überhaupt, es gibt viele berühmte Köche, die haben nicht mal eine klassische Ausbildung, kamen aus Lust und Liebe ans Kochen und Backen zur Ruhm (Cynthia Barcomi…war nicht Sahara Wiener auch nicht ausgebildete Köchin ..oder welche Frau war das noch mal? Also: ran an den Ofen!

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