Wasser gegen Andrea 2:2

Hawaii Two-O Reloaded Logo with palm tree and frangi
Samstag, 28. September 2019
Would you mind sharing your race with me? 
Max laboriert seit Tagen an einer bösen Hals-Sache herum und beschließt, in eine Walk-in Clinic zu gehen. Das Wetter beschließt, uns weiterhin in Ungewissheit zu wiegen, sich aber dann doch gewogen zu zeigen. Meistens zumindest. Aber der Reihe nach.

Den Vormittag verbringen wir mal in der Walk-in Clinic von Po’iou, wo Max gscheite Medikamente gegen seine nachhaltige Rachenentzündung erhält. Das Highlight der interkulturell schwierigen Datenaufnahme: „Would you mind sharing your race with me?“, fragt die Rezeptionistin, während sie Max tief in die Augen blickt. Um dann nachzufragen: „Indian, Native American…“ Sieht man das nicht, frage ich mich, während sie verzweifelt versucht, unsere vierstellige Postleitzahl in ein System einzugeben, das nur fünfstellige kennt, oder einen Bundesstaat einzugeben, den es in good old Austria nicht gibt. Aber dank Facetime-Support schafft sie es schließlich, einen Akt für Max anzulegen, der gewisse Ähnlichkeiten mit der Wahrheit hat. Dann gehts zum Arzt, zur Untersuchung, zur Apotheke und hoffentlich zur Gesundung – im Idealfall, ohne mich weiter anzustecken 😉

Danach mal ein Stündchen zum Entspannen zum Po’ipu Beach Park. Sage ich entspannen? Weit gefehlt. In dieser Bucht kann man schnorcheln und manchmal auch Schildkröten sehen, also rein mit mir in das Wellenbad. Das ist der einfache Teil, der schwierige Teil ist das Heilanlandkommen zwischen spitzen Felsen und steilen Wellen. Der Mittelteil: Bestaunen vieler Fischleins, wenn auch keiner Schildkröten. Wassererlebnis 1:0 für Andrea.

Wir wollen noch „schnell“ zwei tolle Caches machen, doch nix da: Einer müsste an einem Turtle Spotting Place liegen, einer Kaimauer mit vielen Felsen darunter und noch weiter darunter sehr viel Meer, das sehr dringend an Land will. So hoch gegischtet hat es hier noch nie, erzählt mir ein Einheimischer. Ich, wild besessen von der Idee, ein rundes Cache-Monat zu erreichen, klettere über die Kaimauer und freue mich, dass mich hie und da ein paar Gischttropfen erwischen und abkühlen. Gerade als ich, sicher ist sicher, Max meine gute Kamera reiche, macht es tusch und ich bin von oben bis unten, also ganz oben bis ganz unten, und ganz außen bis ganz innen klitschnass. Gut, dass wir nur 2 Autominuten entfernt wohnen, wo ich mich trocken legen kann. Wasser gegen Andrea stellt somit solide auf 1:1.

Dann fahren wir ins nette Städtchen Kapa’a, wo wir herumbummeln, bei Bubba Burger eine Kleinigkeit essen und ich – yes! – das heiß ersehnte Aloha-Ketterl finde. Gut, dass ich mein Geburtstagsgeld hüte wie einen Schatz, den ich nur bei ganz besonderen Teilen freigebe. Am Spaziergang zurück zum Auto nutzt das Wetter einen unbeobachteten Moment, um auf 2:1 zu stellen – mit einem Regenguss der besonders fiesen Art. Besonders fies auch deshalb, weil ich kein Schirmkapperl mehr trage, sondern nur einen Schirm, also eine Schirmkappe ohne Deckelteil.

5 Minuten vor 16 Uhr, also 5 Minuten vor Samstagszusperren, noch ein Stopp im Warehouse 3540 in Lawai kurz vor Po’ipu, wo sich einige kleine Händler und Künstler zusammengeschlossen haben und hübsche Prints, Genähtes etc. verkaufen. Nur MachineMachinehat leider schon zu – eine junge Frau hat beschlossen, die hawaiischen Traditionskleider Muumuus* neu zu interpretieren und alte Muumuus upzucyceln. Hier will ich unbedingt noch mal in Ruhe her. Das Warehouse hat nur wenige Läden aber sehr viel Inspiration zu bieten.

Am Rückweg zum Apartment noch ein Stopp in Keoki’s Paradise auf Happy Hour Drinks und ein gemeinsames Pupu (Kalua Pork Fries mit einem Topping aus köstlichen eingelegten roten Zwiebeln) und dann noch ein Spaziergang durch die Plantation Gardens mit der traumhaften Moir-Gartenanlage und einem netten Cache und einer für die nächsten Tage vielversprechenden Aloha Hour. 

Der Tag klingt am Pool aus, wo ich billig, aber doch auf ein 2:2 in Wasser gegen Andrea stelle, ehe ich mich ins Zimmer begebe, um zu Lilikoi Passion Juice zu bloggen und mich auf das österreichische Wahlergebnis morgen um 5 Uhr früh vorzubereiten. Naja, da werde ich dann wohl doch zum Rum Punch Mix der Koloa Rum Factory greifen müssen, anders wird das nicht gehen…

  • The definition of a mumu, often spelled muumuuis a loose, flowy dress worn by Hawaiian women. An example of a mumu is a long, brightly-printed, loose dress
Love Peace Aloha

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.