Dienstag, 17.10.2017 – Bei den wellenlosen Surfern und Künstlern an der North Shore von Oahu
Der Jetlag quält mich weiterhin und lässt mich zwar um 19 Uhr tot umfallen, allerdings um 23 Uhr hellwach liegen. Dementsprechend komme ich in die Gänge wie mein Mofa nach 3 Wochen Abwesenheit seiner liebenswerten Fahrerin, nämlich gar nicht. Starthilfe gibt es in meinem Fall in Form von Eggs & Things, konkret einem köstlichen Eggs Benedict-Gericht, bei dem die pochierten Eier auf einer Lage Crab Cakes und einer English Muffinhälfte aufliegen. Danach ein Kurzstopp bei Longs Drugs, wo ein paar Schlüsselanhänger auf ihr neues Leben in Europa warten.
Dann eine neuerliche Inselfahrt mit unserem schnittigen, wenn auch braungrauen Langeweileauto – hinauf nach Haleiwa, einem kleinen Künstler- und Surferstädtchen mit urigen Holzfassadenhäuschen, aber keinen Wellen. Das ist die erste Durchkreuzung unserer Pläne zum Tag: wir wollten einfach nur den Monsterwellen zusehen, wie sie die Monstersurfer auf die wackelige Probe stellen. Flexibilität ist gefragt. Wir bummeln herum, kehren wie anno 2008 bei Haleiwa Joe’s auf köstliche Coconut Shrimps, eine Mangorita sowie wunderbare Fish Tacos ein und machen uns dann auf die Suche nach Green Turtles am Laniakea Beach Auch hier nichts, nur ein einsamer Cache, der groß genug ist für Toms ersten Sao Bien-Travelbug.
In der Waimea Bay werden wir erstmals fündig: Strand soweit das Auge reicht, tolle Ausblicke und kleine und größere Überfälle durch Sandverpeitschungen und Regenanfälle, die man beim harten Aufprall auf der Haut kaum auseinanderhalten kann. Hier gibt es übrigens die liebevollst gestaltete Lifesaver-Hütte, die ich je gesehen habe – mit Pflanzen und Bogen eingehaust wie ein Schrebergarten. Nur die Gartenzwerge fehlen 😉
Wir kommen am Eingang zum Waimea Valley vorbei und können uns einen kleinen Stopp nicht verkneifen. Wow, die Vegetation sieht hier umwerfend aus, doch heute ist es schon zu spät für die Erkundung dieses liebevoll gepflegten und kostenpflichtigen Areals. Doch es ist Zeit für einen Blick in den Shop und eine Investition in die Vegetation heimischer Fensterbretter ist unvermeidbar: wir erstehen zwei Frangipani-Stämmchen, die man angeblich a) überall hin aus- und einführen darf und b) überall pflanzen kann. Wir werden sehen!
Auf der Heimfahrt wollen wir nochmal zum Bydo-in-Tempel, den wir 2008 nur bei Regen erlebt haben. Doch wieder geht unsere Rechnung nicht auf. Man sperrt uns den japanischen Tempel vor den sonnengeröteten Nasen zu. Da bleibt nur eines, ein kleiner Umweg über Kailua und Tamura’s Poke Shop, wo wir das Abendessen mitnehmen, eine weitere köstliche Poke Bowl. Dann aber schon – vorbei am imposanten Felsen namens Chinaman’s Hat – todmüde nach Hause, großes Entsanden, kleines Abendessen, kleine Weinaustrinkorgie für zwei zufriedene Reisende, die allerdings keine Ahnung haben, wie sie alles, was sie noch sehen und machen wollen auf Oahu in den verbleibenden zwei Tagen unterbringen können.
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