Mit 38 Grad ist heute ein weiterer „scorcher of a day“. Frühmorgendlicher Sonnenschein bedeutet, dass ich früh Richtung Palm Beach losziehe. Ich liebe es, am Strand entlang und über den Corso zu spazieren, wenn der Ort gerade erst erwacht. Ich erwische nach einer 75-minütigen Busfahrt die 9-Uhr-Fähre nach Ettalong und schon die ersten Minuten an der Wharf und auf der Fähre sind einfach unübertroffen. Es ist schon irre heiß und schwül, der Fahrtwind kühlt und macht die Seele leicht. Wasser, Boote und Zufriedenheit, so weit das Auge reicht. Ettalong selber ist ganz nett, aber das eigentliche Erlebnis ist die Fährfahrt. Aus meinem geplanten Aufenthalt am Strand – ich schleppe extra Buch und Badetuch mit – wird allerdings nichts. Es ist zu heiß und weit und breit ist kein Millimeter Schatten zu finden. Drei Schritte über den Strand, mit Flipflops wohlgemerkt, und man muss loslaufen, weil es so durch die Schuhsohlen heizt, dass man meint, dass einem diese unter den Füßen wegschmelzen. Das von mir letztes Jahr entdeckte Lokal am Wasser, The Box on the Water, bietet auch keinerlei Schatten, und ich beschließe, schon mittags eine Fähre zurück nach Palm Beach zu nehmen. Dann finde ich direkt an der Wharf doch noch ein Schattenplätzchen und sitze im Schatten und schaue den Kids zu, die unermüdlich und mit großer Begeisterung von diversen Pfosten ins glasklare Meer springen.
In Palm Beach spaziere ich zum Boathouse Cafe, das aber weil Sonntag ebenfalls total überlaufen ist, und entdecke dann den simplen, wunderbar schattigen Kiosk des Surf Life Saving Club – mit Meerblick. Dann spaziere ich mit knallheißen Fußsohlen den ganzen Strand entlang und breite schließlich noch einmal mein Badetuch auf – in der prallen Sonne, also nur kurz, sehr kurz, und schaue einfach nur dem Treiben zu. Es ist ein bisschen wie an der Alten Donau an einem sehr sehr heißen Tag, nur dass es in Palm Beach nicht so viele schattige Lokale gibt.
Zurück in Manly werfe ich zuhause 2 Flascherl „Shake me Baby“ ein, kühle mich im Apartment kurz ab, bevor ich mit ins „ungeordnete Lignano“ werfe, den sonntags unglaublich trubeligen Hauptstrand von Manly. Eine kleine Pizza von Dominoe’s, eine kühle Dusche und weitere zwei Flascherl „Shake me Baby“ später bin ich einigermaßen wiederhergestellt. Life is good. Und obwohl es heute „nur“ 7 km werden, zählen diese angesichts der Temperaturen und der Tatsache, dass ich alles in Flipflops gegangen bin, mindestens doppelt. Und während ich am Strand liege, entdecke ich eine Marktlücke: Parfum, das nach Sonnencreme riecht. Ich glaube, damit käme ich besser durch den Wiener Winter. Andererseits: Wer soll mich abhalten, mir auch im Winter Sonnencreme ins Gesicht zu schmieren – wenn das die Laune fördert?!
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