Kein pfiffiger Cocktail mit buntem Schirmchen: Florida Freeze

und wir mittendrin! Was klingt wie der Name eines wunderbar bunten Cocktails, ist leider die Schlagzeile des Tages: Temperaturen unter dem Nullpunkt in Florida.

Was es seit 20 Jahren in Florida nicht mehr gegeben hat, ist just dann eingetreten, als zwei Tropensüchtige sich drei Wochen in Florida in der Sonne suhlen wollten – ohne Fake Fur, dicke Jacken, lustige Wintermützchen und dicke Handschuhe. Andererseits: wenn ich all das, was ich heute anhabe, auch für die Heimreise nach Wien anziehe, brauche ich mir definitiv keine Sorgen machen, ob der Koffer auch zugehen wird 😉 Und: ich weiß jetzt jedenfalls sehr genau, was Lagenlook ist und auch wie drei Kapuzen übereinander aussehen!

Dabei hatte ich zum Thema Klima in einer Geschichte von Bob Shacochis im Buch "Florida Stories" aus dem Jahr 1993 gerade so etwas Nettes und vielleicht auch ein wenig Passendes gelesen;

There's our weather, for instance: sublime and, alternately, when the Big Wind blows, sublimely wicked – it giveth and it taketh away. It would not be out of order to erect a billboard at the Georgia-Florida stateline, advising southbound travelers: "Begin Removing Clothes and Inhibitions. Now."  Off come the sweaters at Jacksonville, off come the shoes and socks at Dayton, off comes almost everything at Fort Lauderdale, and by the time you've descended to Key West, you've shucked so many layers of yourself that off come decency, common sense andwhatever civilized behavior you once adhered to. Some travelers would say it's not a bad trade.

Bei dieser Eiseskälte besuchen wir also mutig und erfroren die Universal Studios von Orlando (das Setting ist ebenso gewaltig wie der Preis und die Shows 3D und inklusive Sturm, Erschütterungen, Hagelregen, der wegen der Temperatur dankenswerter ausgeschaltet wird), fahren bei nach Wien klirrender Kälte abends auf den DIsney Marketplace (inklusive Riesenseeschlange aus Lego), beobachten das unerschrockene Treiben (ja auch Shorts und Flipflops sind zu sehen) und freuen uns sehr, dass das Hotelzimmer, der Frühstücksraum (hier rätseln alte Herren am Laptop zum Frühstück Kreuzwort) und das Auto auch eine Heizeinstellung auf ihren Klimaanlagen beherrschen.

Im Disney Store mache ich trotz aller Beherrschung (hier hat man wirklich schöne Dinge für alle auch erwachsenen Lebenslagen zur AUswahl – von minimalistischen Tellern bis zu Handschellen in Mickey-Ohren-Form) eine Drohung wahr und kaufe mir zwei Autoantennen-Tops in Mickey-Form. So könnt Ihr mein Auto künftig auch schon von weitem an den kessen Minney-Öhrchen erkennen! Ansonsten hat die Kälte keine nennenswerten negativen Auswirkungen, ganz im Gegenteil, sie beflügelt die Fantasie: mein Haarband wird zum Stirnband, die Bed Socks bleiben nur angesichts ihres etwas abgetragenen Zustands davor bewahrt, wie damals in Neuseeland in den Jackentaschen zu landen und als inwendige Handschuhe zu fungieren. Es wäre wirklich nicht nötig gewesen, uns mit diesem laut Wetternachrichten dramatischen Temperaturproblem auf Wien einzustellen. Aber vielleicht folgt das alles ja einem höheren Zweck: während wie oben beschrieben, die Hemmungen und Verpflichtungen Wiens mit der Fahrt nach Süden zunehmend gefallen sind, werden sie nun langsam wieder zivilisationsgerecht aufgebaut. Dann haben zumindest unsere Mitmenschen in Wien etwas davon.

Mit dem Splash of Magic wird es heute nichts…
 Die Lego-Seeschlange lassen die Temperaturen kalt…
Ja, kurzfristig liebäugle ich mit dem Erwerb dieser oder einer ähnlich lächerlichen, aber auch ähnlich warmen Mütze, finde aber rechtzeitig einen Spiegel
Frühstück mit Kreuzworträtsel und typisch winterlicher Highway (hier noch mit Temperaturanzeige 45 Grad Fahrenheit (7 Grad Celsius)

 


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