Was passiert wenn eine Autorin aufs Auto verzichtet, weil sie den ganzen Tag die innere Stadt unsicher machen will? Sie ist sehr erschöpft!

Was macht eine Autorin, wenn sie erschöpft ist? Sie kehrt in ein Buchgeschäft ein, fällt auf die nächste Bank und steht erst 2 Minuten vor dem nächsten Termin wieder auf!

Was macht eine Autorin auf der Bank im Buchgeschäft?

Sie macht ihre Mini-Bonbonniere auf, die sie neben weiteren, insgesamt wohl 20 kg schweren Unterlagen auf der zuvor besuchten Messe bekommen hat, ihre Augen zu, es sich bequem und sich ein paar Gedanken. Über den netten Herrn auf der Messe, der gemeint hat, dass er noch nie einen Autor kennen gelernt hat, und die dumme Autorin, die sich wieder einmal umgedreht hat, um festzustellen, wo denn nun eine Autorin sei. Über die Kochbuchabteilung, die noch etwa eine Woche, nur mehr eine Woche ohne mein Kochbuch "Genussvoll um die Welt – Ein Reisekochbuch für alle Sinne" auskommen muss. Über die wahnwitzige Idee, sich künftig jede Woche ein paar Stunden in die eine oder andere Buchhandlung zu setzen und die Kochbuchabteilung zu beobachten, Pralinen zu essen und über das Leben zu philosophieren. Ziemlich entspannend, eigentlich, wenn man davon absieht, dass die Füße vom vielen Herumlatschen nach einer Entfernung der middle heels schreien, wie überhaupt der Körper nach einem Stressless-Sessel in der Buchhandlung schreit, oder vielleicht gleich nach Flipflops, Palmen, Strand und Hängematte, zumindest jedoch nach einem größeren Pralinenvorrat und einem Sherpa für die vielen Taschen und Tüten, die ich seit Stunden mit mir herumschleppe und spätnachts mit öffentlichen Verkehrsmitteln heimtransportieren muss. Mitteln, die genau das sind: mittel. Die Schnellbahn kommt 20 Minuten zu spät, dafür stinkt der Waggon unsäglich, aber was erschüttert das autolose Leben eine Autorin, wenn sie schließlich von ihrem Liebsten mit dem Auto abgeholt und heimchauffiert wird?