Island Life oder: Hundeleben, eher für Huskies

Ich liebe das relaxte Hundeleben im Inselstil, auch wenn es nach dem Temperatursturz vor wenigen Tagen eher ein Hundeleben für Huskies ist. Die mit dem ganzen dicken Pelz und dem ganz großen Kalt ist lustig-Gen – zumindest morgens und nachts kommen mir die 10 Grad wie aufgerundete 0 Grad vor, insbesondere ohne kuschelige Bettdecke, die man hier scheinbar nicht für nötig hält und die man sowieso nicht in den Pool mitnehmen könnte. Wir erkunden die Künstlerkolonie Matlacha auf Pine Island, den Corkscrew Swamp Sanctuary und dann den großartigen Lovers Key State Park, der noch so unbekannt ist, dass wir tatsächlich die einzigen Europäer zu sein scheinen.

Hier also die Highlights der letzten Tage: Ein kleines zweites Frühstück in Form eines Picknicks vor dem Eingang zum Corkscrew Swamp Sanctuary hat noch niemandem geschadet – schließlich braucht man für einen Boardwalk von 2,3 Meilen Länge auch ein paar Basiskalorien. Ja wirklich: während man die Kalorien zunächst braucht, um sich darüber hinwegzutrösten, dass einen nicht wie im Vorjahr (der Fluch des Wiederkehrens) Tausende Vögel und ein Riesenalligator erwarten, braucht man sie kurz vor Ende des Boardwalks, um das Glück zu verkraften, wenn sich direkt neben dem Steg ein paar Baby-Alligatoren im Sumpf suhlen. Life. Is. Good. Manchmal muss man nur etwas länger gehen, bis man es erkennt. Oder genauer hinsehen. Oder ohne Erwartungen an es herangehen. Die drei Rehe am Parkeingang waren übrigens auch entzückend.

Abseits der Naturerkundungen verführt uns ein kleiner Spaziergang durch Tin City von Naples direkt am Hafen zu einem Stop in Pinchers Crab Shack – You can't fake fresh, lautet das Motto bei Pinchers, und damit ist nicht das Bier gemeint, wobei bei der 2-for-the-price-of-1 Happy Hour bei einem Bud Light auch ein Schlückchen für mich übrig bleibt.
Aus dem letzten Jahr bekannt und bald wieder obligatorisch ist auch unser Kurzaufenthalt in der Cheesecake Factory: besonders schön und lecker dieser Brownie Sundae Cheesecake. So etwas würde in Wien wohl auch gut kommen!
Aber zurück zum Inselleben: nahe von Fort Myers Beach entdecken wir eine Gegend, die uns im letzten Jahr irgendwie entgangen ist. Sowohl Bonita Springs mit seinem Beach und den entzückenden Holzhäuschen auf Stelzen sowie die ganze Gegend des Lovers Key ist traumhaft: Strandspaziergänge und Geocaching eingeschlossen!
Auch wenn wir den ersten der 7 Caches nicht finden, die für die Belohnung mit einer Geocaching Medallion nötig wäre, macht der Sonnenuntergang am Strand von Lovers Key wieder wett. Die No-See-ums heißen übrigens aus gutem Grund so: sehen tut man erst später die riesigen Einstiche auf der Haut, die jucken, als ob man in einen Sack Flöhe gefallen wäre.
Dann, am 29. Dezember, ein ganzer Tag nichts als Geocachen: wir finden nach langen Walks durch traumhafte Mangrovenlandschaften mitten durch Unmengen an Schmetterlingen weitere 5 und können auch die zugehörigen Quizfragen beantworten. Nur der 7. Cache ist uns nicht möglich, denn für die Ermittlung seines Standorts fehlen uns die Koordinaten des 1. Caches. Aber die Rangerin hat Einsicht mit uns und überreicht uns feierlich unsere (nach dem New Yorker Central Park) mittlerweile 2. Geocaching-Münze! Glück ist eine kleine Souvenirmünze aus dem Lovers Key State Park…
Am 30. Dezember herrscht Aufbruchsstimmung, denn unsere Woche in Cape Coral ist um – wir fahren in den Norden nach St Petersburg. Neben unseren Koffern (der große, er heißt Peppa Pig, hat mittlerweile einen kleinen Bruder: "this is her little brother George" – für Uneingeweihte: Peppa Pig und George sind süße britische Comicsfiguren, wie wir von meiner Nichte wissen) enthält das Auto diesmal auch mehrere Säcke mit Muscheln und Sand, mehrere Tüten mit neuem Bastelmaterial, die Reste unseres Kühlschranks und viel gute Laune. In Sarasota, wo es uns letztes Jahr schon sehr gut gefiel (der Fluch des Wiederkehrens ist ja nicht immer einer) wird ein wenig geshoppt: als ich die sonnengelbe Schirmkappe sehe, weiß ich: die muss ich haben, und bereue, mir auf Islamorada nicht die sonnengelbe Sonnenbrille gekauft zu haben, die jetzt so gut passen würde. Diesmal schlägt im "Life Is Good" Store nicht nur Max zu: auch ich kaufe mir eine orange Life Is Good-Jacke, die mich hoffentlich über die nächsten Wintermonate in Wien retten wird.
Nach einem Strandstopp am Coquina Beach auf Anna Maria Island mit unserem herrlich dekadenten Lachspicknicksalat (gebackener Lachs mit Kräuterkruste und Reste von Reis, Paprika, Ziegenkäse und Zwiebel sowie Chili-Lime-Butter) und ausgiebigem Bestaunen von Eichhörnchen und der Fülle von Sandkörnern, die sich in Ermangelung eines Badetuchs quasi überall festkleben, fahren wir schließlich nach St Petersburg, wo wir unser uriges Cottage im Garten einer Künstlerin beziehen.
Ein abendlicher Spaziergang bestätigt wieder, was ich immer schon zu Max gesagt habe: Trust my instincts! Wenn auch Einheimische mit einem Fernglas am Strand stehen, geht es nicht um Pelikane! Und wirklich: direkt in der Bucht sehen wir Delfinen beim abendlichen Herumtollen zu. WOW! Und wer mit Pelikanen und Delfinen nicht das Auslangen findet, kann es in St Pete mit Hunden versuchen: ehrlich, eine solche Hundedichte gibt es, glaube ich, nicht mal im Tierheim! Entsprechend viele Tierzubehörboutiquen werben dann auch mit "Holiday items for pets" – Weihnachtsoutfits für den Hund und andere Vierbeiner, die gerne mal ein Hund werden wollen!

Die Stadt selbst, bzw. das, was wir von ihr am Abend noch sehen, gefällt uns: hübsch beleuchtet, kaum Europäer, nette Stimmung. Mal sehen, wie sich hier der Jahreswechsel gestalten wird. In diesem Sinne wünschen wir euch ein wunderbar sonniges Jahr 2012!

HAPPY NEW YEAR!

 

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