Erleuchtung am Ocean Drive

Nach dem ersten Tag in Miami… 

…stelle ich fest, dass meine gestrige Salbei-Wodka-Orgie den von American Airlines verursachten Halsschmerzen ganz fantastisch entgegengewirkt hat und überlege, mir diese Behandlungsmethode patentieren zu lassen

…weiß ich, dass die hier sehr beliebten Rum Runners anders als die vierbeinigen Road Runners mit Strohhalm serviert werden und als Zutaten rum, blackberry brandy, banana liqueur, lime juice und grenadine aufweisen, um als echter "Florida Rum Runner" zu gelten

…weiß ich dank unübersehbarem Schlüsselanhänger von Alamo (bei dem wir übrigens nicht mehr mieten werden), dass einen verlorener Autoschlüssel eine "Average Key Replacement Fee" von 125 USD bedeutet

…weiß ich weiters, dass Jetlag am Ocean Drive dramatische Vorteile bringt, wenn man dadurch bereits um 8 Uhr morgens an einem Sonntag dort aufkreuzt und noch problemlos einen Parkplatz findet (okay, ich gebs zu: das ist leider nicht unser Mietwagen, und unser Chauffeur heißt nicht Humphrey Bogart)
…kann ich bestätigen, dass die dicken amerikanischen Milkshakes auch hier stilvoll in einem Diner serviert köstlich sind und dank passender 50er- und 60er-Musik besonders gut einfahren

…werde ich wohl nie wieder vergessen, dass Eichhörnchen auch kopfüber an einer Palme hängend genussvoll ihre Nüsschen essen können und scheinbar Spaß daran haben, die Schalen unbedarften Touristinnen am Fuß der Palme auf den Kopf zu werfen

…dass das Meer am South Beach heuer weitaus wärmer ist als 2010 und frau problemlos, ohne laute Schreie von sich geben zu müssen, ihre Zehen hineinstecken kann

…wobei es dabei aber nicht bleibt, da die Wellen der Flut gleich eine großräumige Versalzung der unteren Hosenbeine verursachen

…dass es Menschen gibt, die mit Einkaufswägen – es bleibt zu befürchten, dass es ihre "Wohn-Wägen" sind – den Ocean Drive entlangziehen, mit einem langen Ast Kokosnüsse von den Palmen holen und diese dann in ihren Wägen abtransportieren

…dass ich die türkisen Thunderbirds (und die zugehörigen Art Deco-Gebäude) noch immer sehr schnittig finde, auch wenn dieses automobile Bekenntnis eventuell dazu führt, dass ich enterbt werde
…dass Weihnachtsdeko hier auch vor Affenstatuen in Lokalen nicht Halt macht

…dass das Wetter innerhalb kürzester Zeit von extraheiß auf extrastürmisch und kühl umschwenken kann (einen so schwarzen Himmel hab ich schon sehr lange nicht mehr gesehen, da ich die letzten Monate auf alle Schattierungen von grau spezialisiert war)

…dass die Wasserkanäle in Miami noch immer wunderschön sind

…dass mein persönlicher Mr Bay-Watch in Armani-Klamotten sehr gut aussieht und bei Armani Exchange, dem "Outlet" für Arme, mit dem Shopping eine klare Führung aufgebaut hat und das zu enormen Schnäppchenpreisen (wie sagte der Immigration / Customs Officer am Flughafen gestern ungläubig: You are going to stay here for 3 weeks and only brought one piece of luggage?, bis ihm die erhellende Einsicht kam: Oh, you are planning to shop big-time, aren't you?, womit er, wie sich zeigt, Recht hat, denn Mr. Max hat heute bereits den Plan, hier einen günstigen Koffer zu erstehen, zur unabdingbaren Notwendigkeit gemacht und sich damit meine Höchstachtung verdient, da somit alle eventuell rudimentär vorhandenen Shopping-Hemmungen meinerseits völlig unbegründet sind 

 


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