Immer wieder fall ich dem Kalender drauf rein: er sagt "langes Wochenende" und ich glaube es ihm. Plane, als ob es lang wäre und wundere mich, dass ich nicht zum Nichtstun komme. Mache mir Gedanken übers Nichtstun und komme vor lauter Gedankenmachen nicht zum Nichtstun. Am Sonntag Abend stelle ich mit Erleichterung fest, dass tatsächlich noch ein freier Tag folgt – bis die Erleichterung der Erkenntnis weicht. Der Erkenntnis, dass die Liste noch mehrere lange Wochenenden bräuchte, damit ich endlich zum Nichtstun komme.

Dabei kommt mir das Wetter durchaus entgegen: da es sich entgegen aller Prognosen bereits am Sonntag Vormittag eines Schlechteren besinnt, darf der geplante Radausflug am Nachmittag mit einigermaßem guten Gewissen entfallen, was zur Folge hat, dass die Fahrradkilometermonatsbilanz anders als mit je ca. 500 km zwischen Juni und September im Oktober schlappe 325 km ausmacht. Doch entfällt die Radtour zugunsten des Nichtstuns? Mitnichten. Plötzlich stehe ich in der Küche und mache Seifensahnetüffchens auf die Strawberry Vanilla Cheesecake-Stücke. Backe, weil ich scheinbar gerade am Cheesecake-Trip bin, auch essbare Cheesecakes. Und weil ich noch beim Spritzbeuteltüllentest bin, soll es kein Cheesecake werden sondern eher Cheesecake Cupcakes. Wir lernen: Cremen mit Fruchtstückchen kann man in die Spritzbeutel einfüllen, aber unten kommen sie nicht mehr raus. Wir lernen weiters: eine Creme, die am Samstag hübsch fest wird, kann am Sonntag schon unhübsch schlabbrig werden. Wen kümmert's? Max verzehrt die unansehnlichen, aber sehr köstlichen Cheesecakes mit Genuss (und verschlossenen Augen – ein bisschen ein Ästhet ist er ja auch). Und ich? Fusioniere meine offen gebliebenen To-Do-Punkte auf einer neuen Super-Liste und freue mich, dass morgen noch Feiertag ist, dass das Käsekuchenwochenende trotz heutigem Käsewetter gar nicht so käsig war und gestern bei Sonnenschein sogar noch eine Radtour inklusive hübschen Herbstfotos drin war!