I love summer, part XXXV

Sieger sehen trocken aus!

Und heute bin ich eindeutig ein Siegertyp. Meine nachmittägliche Radrunde führt mich diese, weil's grad so rund läuft, weiter von zuhause weg als geplant. Als ich mich das erste Mal bewusst umsehe, um mich zu orientieren, sehe ich neben einem riesigen, mir nicht näher bekannten rot-weißen Schornstein und einem mir ebenso wenig bekannten Umspannwerk vor allem eines: einen kohlrabenschwarzblauen Himmel!

Da weit und breit aber keine Brücke zu sehen ist, über die ich die Donau überqueren könnte, um wieder Richtung Heimat fahren zu können, fahre ich also weiter entlang dieser Gewitterfront. Ich weiß nur eines: hier gibt es außer Wasser (Donau) und Bäumen nichts – nichts wo man sich beim drohenden Gewitter unterstellen könnte. Naja, das stimmt nicht ganz: da wären ein paar Bänke, unter die man sich legen könnte. Und: jetzt, ich habe endlich eine Brücke gefunden, überquert und den Heimweg angetreten, einige mobile Klozellen. Ich bin mir nicht sicher, ob diese mit Blitzableitern versehen sind. Wobei ich mir allerdings sicher bin, ist die Tatsache, dass dies, sollte das Gewitter nicht nach 60 Sekunden vorbei sein, auch keine Rolle spielt. Denn länger überlebt man diese Stinkzellen ohnehin nicht. Da erscheint das Radeln im Gewitter richtig attraktiv. Ich komme auch an einigen gemauerten Klohütterln vorbei – etwas geräumiger, aber sie befinden sich in einer solchen Dunstwolke, dass ich mir gar nicht ausmalen will, wie es wäre, sich da drinnen für 10 womöglich 20 Minuten unterzustellen.

Meine Beine tun etwas scheinbar völlig Naturgegebenes, denn Willenskraft alleine reicht in solchen Fällen zumeist nicht aus: sie zeigen eine kräftige Mischung aus Fluchtinstinkt und Stalltrieb und bringen mich trocken nach Hause! Unter die Dusche muss ich jetzt allerdings trotzdem, denn das waren sehr anstrengende 30 Kilometer!

Man merke: Sieger sehen trocken aus und genießen den Sommer auch bei schwarzen Wolken…. Das Gewitter im Anzug sah übrigens sehr hübsch aus, bestrahlte leuchtende Häuschen und Moscheen, aber keine Krawatte passend zum Anzug 😉

Abgesehen davon, dass man nun nicht mehr wie im Juli unbedenklich ohne Pulli und ohne Schirm auf die Straße gehen kann, strahlend blauen Himmel und perfektes Wochenendwetter nicht mehr selbstverständlich nehmen kann, zeigt sich der Herbst auch an anderer Stelle, etwa in einem riesigen Stapel Papier, aus dem im untersten Zehntel dann die seit Tagen gesuchte Herbst-To-Do-Liste hervorlugt. Darüber hinaus falle ich einer Versuchung anheim, der ich bislang abgeschworen hatte: Herbstmode. Gestern noch hatte ich verteufelt und bedauert, dass alle Läden schon von Herbstmode strotzen, aber heute entdecke ich eine witzige Westenjacke, bei der ich einfach zuschlagen musste. Untrügliche Zeichen, die ich aber – noch – mit einem sommerlich lachenden Auge genieße! Auch wenn, typisch ich, immer mehr die Weihnachtsideen kommen, ich habe erste Weihnachtskarten designt, bin meiner Zeit voraus, wie immer. Bald beginne ich dann, mich auf den nächsten Sommer zu freuen, bis ich mich selbst überrundet habe! Auch ein Versuch über eine Taktik zur Herbst- & Winterblues-Prophylaxe.


Kommentare

I love summer, part XXXV — Ein Kommentar

  1. vielleicht schaffst du genau so den Wechsel in den Herbst ohne Blues…Hut ab….30 km Rad Tour…. ich habe heute mich noch nicht mal eine Stunde fürs Walken aufgerafft…dafür versackte ich am Computer um ein Fotobuch zu machen, dann nach dem Abspeichern dieses nur Leer wieder gefunden habe….FRUST! Alles noch mal….Sonntag…ce la vie! 

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