I love summer, part XX (und manchmal auch die Regentage)

Eine Kaltwetterfront ist gemeinsam mit einer Regenfront über Österreich hereingebrochen. Doch dieser Sommertage erschüttert mich so schnell nichts. Endlich Zeit, um mal herinnen ein paar Dinge aufzuarbeiten, ein paar Stapel Papier unterschiedlicher Provenienz abzuarbeiten und sich der dringend nötigen Siesta hinzugeben – wenn auch zumeist nicht in dieser Reihenfolge.

Sommerliches Cocooning hat schon was: ich lümmle umgeben von Zeitschriften und Büchern, einem wärmenden Laptop und vielen Zetteln alias Interimslisten auf dem Sofa herum, schaue im für Max schlimmsten Fall die Sendung "auf & davon" oder gröle völlig sinnentleert das nervige Lied oder genau genommen die einzig mir bekannte aber auch sehr nervige Zeile eines ganzen nervigen Liedes "my uncle John from Jamaica is on holi-holi-day", auf Endlos-Repeat versteht sich. Ich blättere durch Rezeptideen, lasse mich von wunderschönen Food-Fotos inspirieren und murmle unzählige Male die Worte: "Lieber Gott oder wer auch immer für die Vergabe von Kalorienwerte zuständig ist, lass diese eine Speise nicht mehr als 350 Kalorien haben!", während ich aufgeregt zum zugehörigen Rezept blättere und überlege, ob auch 400 Kalorien vertretbar oder auf 350 Kalorien abwandelbar wären, ohne dafür aufs Fahrrad steigen zu müssen. Sommer, wie ich ihn auch liebe – auch wenn die Regenintermezzi etwas kürzer ausfallen könnten und sich nicht gerade das für Feuerwerk und Lichterfest und Vollmondfotos verplante Wochenende dafür hätten aussuchen müssen. Jetzt aber ist Zeit für die Siesta, die Erledigungen sind mir (leider) noch nie davongelaufen! 2 Stunden später ist die Siesta erledigt UND diverse Arbeiten. Sollte das heißen, dass Regen beflügelt? Ich will's nicht glauben…

Andererseits bewirkt ein unerwarteter Energieschub am Sonntag Morgen ungewohnte Verhaltensweisen, bei denen 2 Zweibeiner und mindestens 7 Vierbeiner eine tragende und eine getragenwerdende Rolle spielen: Am nächsten Morgen bei Sturm und Wind – wie die Summe daraus heißt, die uns mit aller Kraft entgegenbläst, weiß ich nicht – haben wir uns mit allen 7 Schweinehunden aufs Fahrrad gesetzt, das dadurch so geächzt und gestöhnt hat, dass Max noch einmal umkehren und sein Rad reparieren musste. Jetzt liegt ein heruntergebrochener Kettenschutz vor der Haustür… Dann aber radelten wir eine ganze Stunde gegen den Wind durch die Gegend, zuerst getrieben von falschem, weil mit leichter Gänsehaut überzogenem Ehrgeiz und dann von großem Frühstückshunger.

Trotzdem beschleichen mich und insbesondere meinen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn leichte Zweifel: Während Wien Sommer und tagsüber matte 17 Grad schreibt und der Fernsehssprecher gerade von einer Eiszeit spricht (am 25. Juli wohlgemerkt), hat Sydney in der Nacht immerhin 11 Grad – im Sydneysider Winter! Darf ich das bitte als ungerecht empfinden und langsam genug vom Cocooning bekommen?

 


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