I love summer, part XVI

Nach der kurzen, aber heftigen SOMMERFLAUSE, wie es ein derzeit geschlossenes Lokal am Kutschkermarkt so treffend bezeichnet hat, die sich in meiner Welt in Form von Regen und ersten Herbstgefühlen geäußert hat, ist nun der Sommer zurück. Gut so! Mitte/Ende Juli kann man sich ja tatsächlich noch in so etwas wie Gewissheit wiegen, dass das noch nicht alles gewesen sein kann. Dasselbe Gewitter, derselbe Temperatursturz im August und die Sommerchancen für das laufende Jahr stehen etwa genauso gut wie jene auf einen Lottosechser (wenn man denn mitspielen würde).

Nun, ich liebe den Sommer auch an Tagen wie heute, die es mir nicht ganz leicht machen. Nicht nur, weil ich herinnen arbeiten muss, während sich draußen die schönsten Dinge verrichten ließen (in die Welt schauen, übers Leben nachdenken, am genialen Buch „The To-Do List“ von Mike Gayle weiterlesen und sich ja nicht inspirieren lassen, auch die eigenen To-Do-Listen ernsthaft in Angriff nehmen zu wollen, die an seine 1.498 Punkte locker herankommt), nein, vor allem weil ich ein Backexperiment gewagt habe, das, sagen wir es so, Archäologen einige Rätsel aufgeben könnte.

Was ist das? Es reduziert sich innerhalb von Sekunden auf die Hälfte, um dann wie das Innere eines Dinosaurier-Eis auszusehen, das hinter einem Baum vergammelt ist und irgendwann in den Jahrtausenden ziemlich viel gelb-braunen Moder angesetzt hat. Im warmen Zustand schmeckt es sehr lecker, man muss das unansehnliche Äußere allerdings unbedingt aus dem Bewusstsein ausblenden, was wiederum gar nicht so leicht ist, wenn man auch nur einen Funken ästhetisches Empfinden aufweist.

Die Auflösung: Das Rezept nannte sich Angel Food Cakes, und ich kann und will mir weder vorstellen, dass man Engeln so etwas zu essen gibt, geschweige denn, dass Engel diese Speise hervorgebracht haben. Ich habe schon unzählige Devil’s Food Cakes gesehen, die sahen um Welten besser aus…

Aber wie gesagt: I LOVE SUMMER, und da ich in den letzten Wochen ja das perfekte Gegengift entwickelt habe, kann mich nichts ernsthaft erschüttern (es sei denn, der Zuckerrohrschnaps wäre gerade aus). So bereite ich eben wieder einmal das perfekte Caipi-Sorbet zu, das auch gegen den größten Frust ankommt. Wobei … wenn ich es mir jetzt so überlege: es hat eigentlich auch eine sehr seltsame gelb-grüne Farbe: Dinosaurierschleim von der letzten Grippewelle, denen die Ärmsten anheim fielen?

 

 


Kommentare

I love summer, part XVI — Ein Kommentar

  1. *lach* – ich habe mir gerade Fotos vom Angel Food Cake angeschaut….was ist da den schief gelaufen? Der schaut aus wie ein normaler Rührteig und richtig lecker….oder hast du ein Souffle Rezept dazu bekommen? Einfach noch mal austesten 🙂
    Interessantes Buch. Nein, ich will keine TO DO Liste…lieber nicht, lebt es sich nicht besser ohne? Lg Chrissi

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