I love summer, part XV

Gestern Abend: HOT IN THE CITY ist gar kein Ausdruck. Die Luft steht und erstickt jeden, der ihr in die Quere kommt. Meine Erfahrungen der letzten Tage haben gezeigt, dass es in diesen Fällen am besten ist, sich aufs Rad zu schwingen und sich möglichst schnell Fahrtwind – möglichst in der Version "Rückenwind" – zu verschaffen. Es wirkt! Kühlt Körper und Kopf und stärkt auch noch die Muskeln. Wir kehren an der Neuen Donau in Liegestuhl und Strandkorb ein und geben uns Pseudo-Strand-Feeling. Danach: der dieser Tage fast schon obligate Sonnenuntergangsstopp an der Alten Donau.

Bloß: Wer hat die vielen Algen in "meine Badewanne" gelegt, wer hat so warmes Wasser eingelassen und Unmengen an Badeschwänen hineingesetzt, nicht einmal gelb und quietschend?

Ich schwimme dem Sonnenuntergang entgegen, was den Vorteil hat, dass nur mein Kopf Gelsenterrain abgibt. Über mir der Sichelmond, der sich anstrengen muss, nächste Woche schon einen Vollmond abzugeben. I LOVE SUMMER!

Heute Morgen: Schon um 8 Uhr morgens recht heiß. Die Flucht aufs Fahrrad hilft erneut. Wir radeln in die Stadt, testen den Kutschkermarkt und Pöhl's Cantine zum Frühstück, besichtigen den Baufortschritt von Wiens erstem Cupcake Cafe, das im September in der Josefstädter Straße eröffnet und, so ein Glück, meiner Freundin Renate gehört. Wir erledigen städtische Einkäufe, verlieren uns in einer Buchhandlung und bei einem Eis am Schwedenplatz und dann im Sommerregen!

Die fettesten Regentropfen, die ich je gesehen habe, platschen auf uns herunter; glücklicherweise ist zumindest der Radweg über die Reichsbrücke halb überdacht, was wir kurz für eine Regenpause nutzen. Die Weiterfahrt, nun bei etwas kleineren aber umso dichteren Tropfen, liefert interessante Fragen: warum bekommt man nicht nur nasse und sehr schmutzige Füße, sondern warum habe ich vom Fahren im Regen schwarze Hände? Der Regen führt dazu, dass die Bremsen immer lauter quietschen und immer weniger ziehen, die Hände so nass sind, dass sie nur mehr hinauf- aber nicht mehr herunterschalten können, was beim Anfahren muskeltechnisch eine gewisse Herausforderung darstellt. Als wir zuhause ankommen, hört es gerade auf zu regnen. Auch gut, im Sommer bin ich sowas von flexibel…  dabei hatte ich mich schon darauf gefreut, endlich meine eigens zusammengestellte CD mit Rain-Titeln rauszukramen!

Und ich komme, 3 Stunden nach einer seltsamen Beobachtung, darauf, was es mit selbiger auf sich hat. Geistesblitze dauern an heißen Sommertagen eben manchmal länger. Wir sind heute an einer Frau vorbeigeradelt, die sich ganz fest eine bunte Socke aufs Ohr gedrückt hat. Ich wollte schon stehen bleiben und fragen, ob es ihr nicht gut geht, da ich dachte, dass sie sich vielleicht irgendetwas, naja, von mir aus auch eine bunte Socke, an eine Wunde drückt. Doch nein: die späte Erkenntnis besagt, dass sie wohl ihr Handy in einem dieser trendigen und dennoch sehr unmotivierten Sockenüberzüge stecken hatte und nur telefonierte. Wie einfach war das Leben vor der Moderne, als sich die Leute noch keine Socken ans Ohr drücken mussten, um miteinander zu kommunizieren!

Und als Draufgabe finde ich auch noch meine heiß gesuchte und lange verlegte Kastenkuchenform – und zwar im Tiefkühler, wo sie seit Wochen ein feines Apfelparfait bzw. dessen mickrige Reste hütet!

IMPRESSIONEN DER LETZTEN BLAUEN UND DANN GOLDENEN STUNDE

 


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