Seit meinen Tagen in Singapur reizt es mich enorm, die Chinesen zu verstehen. Und das nicht nur in wortwörtlicher Weise, sondern auch interkulturell betrachtet. Ich erinnere mich ungern, aber allzu gut an unglaubliche Drängeleien in dem sonst so geordneten U-Bahn-Betrieb, an fremde Spucke auf meinen Schuhen und lautstarke Rülpser von rechts hinten.
Die Sprache reizt mich auch aus kulinarischer Sicht, schließlich erwarb ich in Chinatown von Singapur ein zweisprachiges Kochheft – Englisch & Chinesisch. Nach genauer Betrachtung – "Studium" wäre bei diesem, einem Memory-Spiel nicht unähnlichen Zeitvertreib zu hoch gegriffen – gelang es mir schließlich, das chinesische Zeichen für "ice cream" zu isolieren und nach weiterer tagelanger Beschäftigung damit sogar nachzumalen.
Leider hatte ich noch keine Zeit, um meinen China-Versteh-Ambitionen nachzugehen, doch ich habe einen ersten Schritt getan: mit dem Buch "Bliefe von dlüben" von Christian Y. Schmidt, der seit vielen Jahren im chinesisch-sprachigen Ausland lebt und dank seiner Dolmetscherin, die seine Ehefrau ist, besonders gute Einblicke in das chinesische Kulturgut zu bieten hat. Höchst informativ und ebenso unterhaltsam! |