Ein Wohnmobil mit einem PS

Tja, Facebook hat was. So hat ein Kommentar einer lieben Schulkollegin frühmorgens zu fast besorgniserregend wüsten Vorstellungen geführt. Es ging um das Thema eines meiner letzten Blog-Einträge "Meiner Zeit voraus", in dem ich davon berichtete, dass ich mir bereits einen stylishen, klappbaren Wäschekorb für das Womo gekauft habe, von dem ich seit 20 Jahren träume. H.. meinte, dass dies eindeutig in die Kategorie "ein Pferd von hinten aufzäumen" fiele, womit sie durchaus recht hat. Ich, frühmorgens müde aber dennoch sehr fantasiebegabt, sehe prompt vor meinem geistigen Auge ein 1PS-"Wohnmobil" mit "angeschlossenem", integrierten oder aufgezäumten Wäschekorb. Galopp, galopp!

Dann fehlen nur noch das aufklappbare Seifensiedestudio, das ausfahrbare Bastelatelier und der aufblasbare Swimmingpool am Dach und – ICH! Komme sofort. Bin bereit. Aujanixwieweg!

Mit Liebe auf den ersten Blick ist das bekannterweise so eine Sache. Gibt es nicht so oft. Aber mittlerweile bin ich ganz gut ausgestattet: der perfekte mobile Wäschekorb, der fast perfekte Mann (perfekter geht's nicht, wie ich denke, was ein Ranking-Upgrade auf "Perfekt" verdient), der perfekte Mantel aus Bratislava und jetzt auch noch der absolut perfekte Trenchcoat (muss eigens für mich entworfen worden sein)! Was will ich mehr?

Frühling! Jawohl. Und der bemüht sich in der Zwischenzeit redlich. Und ich? Setze mich in Ermangelung selbst des einen PS aufs Rad und eröffne schweren Beines und leichten Herzens die Saison! Freue mich auf die Sommer- und Eissaison und tue trotz Gegenwind so, als ob der Schweinehund über den Winter Flügel bekommen hätte und philosophiere darüber, ob ich soeben eine Marktlücke entdeckt habe: Fahrzeuge mit ganz vielen SS – Schweinehundstärken.

Soll der beste Freund des Menschen doch mal was für mich tun, anstatt sich nur dick und fett auf meinen Gepäckträger zu hängen und bereits beim kleinsten Lüfterl zu jammern: "Ich muss pipi. Sind wir bald da?" Das muss aufhören, mein Lieber! Dieses Jahr schleppe ich dich nicht den ganzen Sommer mit mir herum. Häng' dich an fremde Fahrräder, kauf' dir Schwimmflügel oder beschäftige dich anderweitig still, z.B. mit Haus- und Gartenarbeit oder kleinen Serviceleistungen für das Frauerl. Das wär mal was! Frühstück im Bett, serviert vom Schweinehündchen des Hauses! Eine kleine Rückenmassage durch Samtpfötchen nach einem Arbeitstag oder, noch besser, ein Schweinehund, der mein Auto freiwillig und regelmäßig in die Waschanlage fährt!

Viellicht hab ich ja noch eine weitere Marktlücke entdeckt: nach dem Kindergarten und Männergarten (für Unbedarfte: hier kann man während des exzessiven Shoppingbummels den Mann abgeben, auf dass dieser beschäftigt wird) könnte doch ein Schweinehundgarten einen durchschlagenden Erfolg versprechen. Ich bin mir sicher, dass mein Schweinehund dort nicht lange allein bleiben würde…. Aber bei genauerer Betrachtung denke ich, dass mir die Variante mit der durch Schweinehundpfote heinzelmanntechnisch bewerkstelligten Hausarbeit doch noch mehr zusagen würde. Also, halt dich ran, mein Lieber!

 

 


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