Am Sonntag in der Zeitung: Ernährungstipps, "um die kommende Zeit gesund zu überstehen". Das macht ja nicht gerade besondere Vorfreude auf den Herbst. Wenn man dann genau liest, was man denn essen soll, stellt sich nur eine Frage: wie soll ich all das an 1 Tag unterbringen, und zwar an 7 Tagen in der Woche – einen langen Herbst und Winter lang? Gibt es einen einzigen Koch, der daraus ein ansprechendes und abwechslungsreiches Menü basteln kann?
– 2 Kiwis
– 2 Orangen
– 1 Karotte
– Mittags ein Kotelett
– Abends eine Handvoll Sonnenblumenkerne
– 100 g Rotkohl
Und das Tag für Tag für Tag… Kann sein, dass dann bald der Zeitpunkt kommt, wo man sich eine kleine Grippe wünscht, in der man sich mit vergleichsweise leckeren Speisen wie Kamillentee und Kartoffelpüree ernähren darf. Und jetzt sagt nicht, dass da auch Kiwis, Orangen, Karotten, Kotelett und vor allem Rotkohl dazupassen! Da bleibt nur eines: ein bekömmliches Avocadocreme-Shrimp-Mittagessen!
Der Montag mit herbstlicher Sonne ruft dann um die Mittagszeit nach einem Ausritt: meine Freiheit auf 2 Rädern (aber ohne Motor) hat schon fast Suchtfaktor. Nicht, dass damit gegen das chronische Fernweh anzukommen wäre, aber immerhin – wehende Haare wie beim Motorradfahren zumindest spielt es auch. Nur das Wohnmobilfeeling lässt einigermaßen zu wünschen übrig: wo ist meine bequeme Bank, mein süßer Herd, allzeit bereit weil immer dabei, meine fahrbare Bibliothek, mein wärmender Laptop?
Highlight des Tages: ein weiterer Pfötling, diesmal in Schoko-Marille-Vanille. Wenn ich in diesem Tempo weiterstricke (nämlich 1 Pfötling pro Tag), habe ich zu Weihnachten rund 55 Paar Pfötlinge – so dass ich den ganzen Winter hindurch jedes Paar nur 2 Mal anziehen müsste – oder Opfer finden muss, die sich gerne größere Mengen Pfötlinge schenken lassen möchten (und das bei meinen durchaus bescheidenen Strickfähigkeiten und dem teils unschönen Innenleben der Pfötlinge). Beides abwegige Vorstellungen, die dazu führen, dass ich mir schwöre, nach den nächsten drei Farbkombinationen, die mir schon durch den Kopf schwirren, ganz sicher mit dem Stricken*) aufzuhören. Eine neue Sucht muss her!
A propos, hier ist meine heute entdeckte PHRASE OF THE DAY – geschaffen nur für mich, wie ich finde, so wie die nachtblaue rauhlederartige Fransentasche, die ich kürzlich erworben habe und die echt nur für mich designt worden sein muss:
Let your wanderlust run free! (Was mir da gleich für Ideen kommen, wohin es gehen könnte, wohin mich die wanderlust zieht… endlich mal Red Pandas außerhalb von Zoos bewundern? Oder doch lieber Neuengland im Indian Summer? Endlich mal in China testen, ob ich noch die chinesischen Schriftzeichen für Ice Cream beherrsche, die ich mir in der Auszeit aus einem zweisprachigen Kochbuch abgeschaut habe? Inselhüpfen in der Karibik? Oder einfach mal die Koffer packen für den bevorstehenden Urlaub auf Rügen, auf den ich mich schon riesig freue?!)
*) Wer hätte schließlich bei mir gedacht, dass ich im Blog jemals eine Tag-Kategorie "Stricken" anlegen werde? Ach, ich liebe Überraschungen – auch wenn ich sie mir selbst bereite!