Nein, beim "Frühling im Anzug" handelt es sich NICHT – auch nicht bei einer Kochbuchautorin, auch nicht bei einer, die Dinge wie "Kröten im Loch" bäckt – um eine kulinarische Spezialität aus der modischen, wenn auch politisch teilweise inkorrekten Textilienreihe, die von Mohr im Hemd bis zu Äpfeln und Würstchen im Schlafrock und Zwetschken im Speckmantel reicht.
Vielmehr handelt es sich um den aktuellen Wetterbericht, den ich hier für die Nachwelt festhalten möchte: wir schreiben den 19.11.2009 und es hat 15 Grad! In Wien! Wenn man es nicht besser wüsste, müsste man meinen, der Frühling steht vor der Tür, sehr fesch aber auch in diesem schicken Anzug!
Dass darüber hinaus die Sonne scheint und das Herz lacht, ist ein zusätzlicher Bonus, der nur mehr durch ein sommerlich-kühlendes Apfelparfait getoppt werden könnte. Könnte deshalb, weil es sich erst in Vorbereitung befindet, aber irgendetwas seltsam, komisch, streng, Panik, sehr angebrannt riecht.
Ein rascher Blick in die Küche und ins Backrohr später – ja, das Parfait wird zuerst gebacken und dann gekühlt! – ergab aber, dass alles bestens ist. Ich kann mich also wieder dem blauen Himmel hingeben, der heute sehr freizügig vor meinem Bürofenster auf und ab flaniert.
Dass es zudem auch im New Yorker Central Park tolle 9 Grad hat, obwohl es dort noch Nacht ist, finde ich auch höchst beruhigend. Jetzt bitte stagnierendes Wetter, bis sich der echte Frühling ans Werk macht!