Florida 2017 – Zwischen Art Deco, Art Beach, Art Pool, Art Rain und Art Shopping

 Samstag, 17.6.2017 – An artful day
Florida schriftzug 1 

A little more jetlag, a little more rain…Bei einem sehr frühen Frühstück auf der Terrasse des Motels machen wir erste Begegnungen mit den legendären No-see-ums, winzigen Gelsen die man nicht sieht, aber spürt, leckeren Waffeln und einer gefühlten Luftfeuchtigkeit von 168 Prozent. Hinter den Wolken geht wunderschön die Sonne auf und bald liegt der Pool unter blauem Himmel im Sonnenlicht. Dieses Wetter wollen wir nutzen und fahren mit dem Bus RIchtung Lincoln Road und Ocean Drive. Doch bereits unterwegs werfen sich zahlreiche Regenschauer vor und über den Bus, was tolle Lichtstimmungen (die Sonne scheint unbeeindruckt weiter) und hübsche Regenfotos durch die nassen Scheiben liefert. Bei der Lincoln Road angekommen steht zunächst ein kleiner Einkauf an: Insektenschutzmittel und ein zweiter Regenschirm sind an der Tagesordnung. Ein kleiner Bummel über die zuerst dem Regen ergebene, bald aber blaubehimmelte Fußgängerzone lässt schnell erkennen, dass an einem Samstag vor 10 bzw. 10:30 Uhr hier nichts offen hat. Außer einem der zahlreichen Starbucks und, jippie, einem T-Mobile Shop, wo wir uns mit einem Tourist Plan eine relativ günstige SIM Card kaufen. Aber jetzt zum Ocean Drive – bevor der nächste tropische Regenguss kommt. 

Diese hat sich in den Jahren seit unserem letzten Besuch noch feiner herausgeputzt, die pastellfarbenen Häuser, zumeist Hotels, sind wie aus dem Bilderbuch. Wir gehen, schauen, fotografieren und schwitzen, was das Zeug hält. Dann Pause im netten Art Deco Welcome Center mit witzigem Shop und Beute in Form einer kleinen 5 kg-Auswahl an Prospekten, dann eine weitere am feuchten Strand auf dem einen, geistesgegenwärtig mitgenommenen Saron Rücken an Rücken gnotzend. Die Sonne scheint, während sich gleichzeitig über dem Meer das nächste Gewitter zusammenbraut und den türkisgrünen Meerstreifen noch besser zur Geltung bringt. Wir stapfen barfuß den Strand entlang und am liebsten würde ich mich sofort in die bacherlwarme, türkisblauen Fluten stürzen. Das ist angesichts der vielen anderen – erfahrungsgemäß eher prüden – Menschen hier in Ermangelung von Badegewand aber nicht machbar. 

Wir kehren also am Ocean Drive auf einen Lunch-Salat (Spinat, Ziegenkäse, Nüsse, Tomaten, Apfelschnitzen und Bacon Chips) im Social mit kubanischer Musik ein und zuckeln dann mit dem wohl ältesten noch lebenden Bus in ganz Florida zu einer Siesta mit Gecko am Pool zurück zum Hotel. Ich erkämpfe uns trotz diverser administrativer Schwierigkeiten zwei riesige eiskalte Cokes für am Pool, die uns zwar auch ohne Essenskonsumation zustehen, was aber erst durch lange Diskussionen auch bis zum Barkeeper durchdringt. Wieder kommt nach einigen dunklen Wolkenstunden die Sonne heraus und wir hüpfen in den Pool. Von Abkühlung keine Rede, ganz im Gegenteil, aber sowas von entspannend, mit einem Sack Prospekten und kaltem Drink am und im Pool zu hängen! Gegen 4 Uhr dann kurz ins Zimmer und nicht zuletzt im Kampf gegen den Jetlag (für uns ist es ja schon 10 Uhr abends) Aufbruch zu einem Shopping-Ausflug und Bunkern für PKW-Reisende, etwas Ungewohntes für uns. Die nächst gelegene Mall für diesen Zweck entpuppt sich als reines Hispano-Land; wer hier nicht spanisch spricht, ist verloren und findet eben nicht die richtigen Stempel und anderen Bastel-Goodies. Ich finde sie trotz rudimentärer Spanischkenntnisse nicht, denn es scheint, als ob für diese Hauptzielgruppe in meinen Lieblingsbastelläden Joann Fabric und Michaels andere Artikel auf Lager gelegt würden als in den Filialen, die ich früher besucht habe. Dennoch: eine erste ganz wunderbare Ausbeute an Bastelzeugs!

Zum Tagesausklang – wir halten tapfer bis 22 Uhr durch (länger als häufig zu Hause, was nicht nur an der abendlichen Shopping-Tour in Sachen Basteln liegt) – gibt es dank eines ausgiebigen Einkaufs bei Publix ein leckeres Abendessen aus der Mikrowelle im Motel: Pulled Pork und köstliches Parmesan Garlic Mash. Dazu frisch „geerntetes“ Eis aus der Vending Machine für mein Coke, ein eiskaltes Bier für Max und die heiß geliebten Milano-Kekse. Was für ein Tag – so viel erlebt zwischen Sonne und Regen, Bus und Auto, Fußgängerzone und Strand. Das meint leider auch mein Knie, das laut stöhnt und aufbegehrt, wo es sich doch noch in der Rekonvaleszenzphase von der Wanderverirrung am letzten Wochenende in Wien erholt. Morgen werden wir wohl leiser treten und etwas humpeln müssen, aber was solls, denke ich, während ich tatsächlich bis 6 Uhr morgens schlafe und nur gelegentlich von der sich einschaltenden Klimaanlage und dem sich gelegentlich daruntermischenden Regen aufgeweckt werde. Am liebsten würde ich ja viel lieber losbasteln und meine neu ergatterten Magazine durchschmökern, aber das muss bis morgen warten.

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