Mein 7-Kampf nach Sylt…

…bestand aus den Disziplinen Auto – Bus – Flug – Bus – Bahn – Bus – Fuß.

Während die erste Disziplin dank der Künste und trotz der kleinen Umwege meines lieben Fahrers ohne Zwischenfälle blieb, erwartete mich am Flughafen ein interessantes Phänomen. Die Schlange in den Sicherheitsbereich im Untergeschoß war so lang, dass man von der Rolltreppe fast nicht runterkam!

Die Busfahrt zum Flugzeug konnte dann mit keinerlei besonderen Vorkommnissen dienen. Doch das nächste Phänomen folgte im Flugzeug: die bereits vor dem Boarding lauthals schreienden Kinder saßen nämlich genau in meiner Reihe, begleitet von sehr netten, aber sehr hilflosen Eltern. Auch hinter mir saß ein Kind. Dennoch weiß ich jetzt nicht genau, wie oft man auf einem 90minütigen Flug die Silbenfolge „me-me-me-me-me“ wiederholen kann, schätze aber auf einen hohen vierstelligen Wert. Doch damit noch genug, wurde der freie Platz neben mir dann doch nicht von einem der schreienden Zwerge belegt, und nein, er blieb auch nicht frei, sondern ein sehr breiter Mann nahm Platz. Beim Versuch über das Nachholen des Schlafes merkte ich nicht nur sehr genau, wann er seine Zeitung umblätterte, da er dabei recht rhythmisch seinen Ellbogen in meine Seite rammte, sondern ich durfte auch feststellen, was er gestern Abend gegessen hatte. Bohnen. Sehr, sehr viele Bohnen.

Bei der geplanten Shuttle-Bus-Fahrt zum Wechseln vom Flughafen auf den Hamburger Bahnhof dann eine weitere Überraschung. Dieser Service wurde bereits vor 1 Jahr eingestellt. So wurde aus der Disziplin Shuttle-Bus-Fahren also einmal S-Bahn-Fahren. Sehr unkomplizierte 10 Stationen.

Die nächste Disziplin Bahnfahren mit der Deutschen Bahn wurde auch interessant. Denn genau der ICE, in dem ich saß, hatte eine Panne und wurde auf einen Betriebsbahnhof außerhalb von Hamburg eingezogen. Die herbeigerufenen Wagenmeister gaben aber ihr Okay, sodass der Zug mit 30 Minuten Verspätung weiterfahren durfte. Immerhin was.

Die gelben Rapsfelder draußen leuchteten von Minute zu Minute mehr, als sich der Himmel zunehmend schwarz verfärbte. Was in Hamburg noch Sonne war, mutierte in den 3,5 Stunden Zugfahrt Richtung Sylt zu ausgewaschener schwarzer Jean. Aber: es blieb trocken, auch als ich endlich Fuß auf Sylter Boden setzte! Ein kurzer Spaziergang in die Fußgängerzone (ja, mit Koffer, Rucksack und Handtasche) musste jetzt aber sein: ohne Buch, das auf Sylt spielt, konnte ich meine letzte Disziplin nicht in Angriff nehmen. Als die Arme immer länger und der Himmel immer schwärzer wurde, gab ich schließlich auf, schleppte mich zum Bus Nr. 1 und ließ mich bis zur Station Vogelkoje mitnehmen. Dort stieg glücklicherweise auch eine andere Frau aus, die in das Heim Klappholttal wollte und den Weg über die Dünen (befestigt, aber hügelig) schon kannte. 15 Minuten später konnte ich endlich einchecken in das 2-Zimmer-Häuschen Nordpol, das verdächtig nach dem Haus meiner Urgroßmutter riecht – und auch ein bisschen so aussieht. Der Fluchtinstinkt ließ mich trotz einiger Regentropfen den Weg zum Strand suchen – ja, das könnte was werden, wenn hier in den nächsten Tagen doch mal die Sonne raussieht! Dann müsste ich auch nicht so viel Zeit in diesem doch recht spartanischen Zimmerchen verbringen… Zum Abendessen im großen Ausspeisungshaus werde ich dann die anderen Teilnehmerinnen kennen lernen – bin schon gespannt! Meine Häuschen-Nachbarin ist jedenfalls vom Kurs und sehr nett!

P.S. Da das WLAN hier doch kostenpflichtig ist, wird das Blog kurz gehalten und ich werde wohl keine Mails checken, freue mich aber über Kommentare. 


Kommentare

Mein 7-Kampf nach Sylt… — 2 Kommentare

  1. hi sweetheart,
    klingt ja abenteuerlichst. ich hoffe, der tag der strengen gerüche (bohnen im flugzeug und uromas mottenkugeln im schlafzimmer) schlägt sich nicht nachhaltig aufs gemüt.
    in wien war es gestern durchgehend sonnig und heiß, aber heute tobt sich wieder ein gewitter aus – business as usual.
    eine bitte: auch wenn das wlan kostenpflichtig ist – ich brauche für den anruf  im hamburger hotel das reservierungsbestätigungsmail (buchungscode??), welches leider im speicherordner am laptop liegt, da hab ich keinen zugriff
    m.

  2. Moin Moin im Norden!….hoffe du hast eine schöne Zeit. Morgen soll´s noch mal nas werden, dann aber!!!!Freu dich auf Sonne, ich glaub das wird was, bis bald
    Chrissi

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