Spontaner Ausflug nach Magic Island

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Dienstag, 10. September 2019
Spontaneität siegt
Wenn alles so läuft, wie ich mir das ausgedacht habe, steht heute wieder ein Bildungstag auf dem Programm. Doch als ob ich es geahnt hätte, als ich das in der Früh so hinschrieb – nur der erste Bildungspunkt „Hula“ geht in Erfüllung. Die anderen beiden Aktivitäten, diverse Kunsthandwerkstechniken in diversen Hotels, sind entgegen anderen Auskünften nur deren Nobelgästen vorbehalten, also nichts für Menschen wie mich.

Macht nix, ich bin schließlich erfinderisch. Und nach einem Bagel-Frühstück im Vintage Island auch gut gestärkt. Allerdings nicht gut genug, um mir nicht vorwurfsvolle Blicke der Hula-Trainerin einzufangen, die ganz entsetzt darüber ist, dass ich seit gestern vergessen habe, wie der 8., 9. und 10. Schritt von „e’ala“ geht. Gut, dass es mir schnell wieder einfällt, aber das Tempo, in dem hier Hula unterrichtet wird, ist echt sagenhaft. Wobei das sogar für viele der Japanerinnen gilt, wo doch Hula, so erklärt mir eine gesprächige ältere Japanerin, in Japan quasi selbstverständlich gelernt wird. (Was die Japaner scheinbar weniger selbstverständlich lernen, ist übrigens radfahren. Sie borgen sich hier die öffentlichen Räder zwar leidenschaftlich gerne aus, schwanken darauf aber im Zeitlupentempo auf grundsätzlich viel zu niedrig eingestellten Sätteln grundsätzlich nur mit einem, dem höchsten!, Gang die Straßen entlang. Das weiß ich, weil fast alle Räder im höchsten Gang aber mit dem niederstmöglichen Sattel geparkt werden. Das Schwanken ist augenscheinlich, um die Japaner zu Rad zu überholen, bräuchte man hier einen zweispurigen Radweg.) Zurück zum Thema: Heute lernen wir „Maki’i ilanna“ oder so (Maki Island?) und werden zwischendurch e’ala geprüft.

Da sich danach herausstellt, dass meine beiden anderen Kurse ausfallen müssen, kommt nochmal eine Strandeinheit dran. Worauf habe ich dann Lust? Radfahren, cachen, Happy Hour! Wie lässt sich das am besten verbinden? Tüfteltüftel. Klar, den Al Wai Kanal hinauf zu einem Cache, dann weiter Richtung Ala Moana Beachpark und dort zu zwei weiteren Caches auf Magic Island, die eigentlich eine Halbinsel ist, abzweigen. Cache Nr 1 – fast ein schneller Fund. Dann bei Magic Island folge ich einer Eingebung und gebe mein Rad zurück, um in Ruhe auf Magic Island herumspazieren zu können und das ist gut so. Sagenhaftes Panorama, nur wenige Badegäste und dafür ganz viele japanische Brautpaare beim Fotoshooting zwischen Lifeguards, Surfern und Schwimmern. Die Caches finde ich nicht, einer ist irgendwo zwischen irgendwelche Felsen gesteckt und will sich nicht finden lassen, der zweite ist im „Be-Sitz“ eines Mannes mit einem sehr dicken Buch und sehr viel Ausdauer. Dann halt einfach nur schauen, das Meer, die Lagune, den Blick auf die Skyline und den sonnenbeleuchteten Diamond Head genießen. Ein absolutes Must-see!

Dann ins Ala Moana Shopping Center: Ein Buch muss her. Ich habe es wirklich mit schon 5 Tauschbüchern aus dem Tauschregal in der Wohnanlage versucht, aber in keines finde ich richtig hinein. Dazu ein Heft über Oahu, ein paar Goodies von Hilo Hattie (eigentlich gehe ich dort nur hinein, weil man zur Begrüßung immer einen Billig-Lei aus Muscheln umgelegt und geschenkt bekommt) wie Blumenschmuck fürs Hulahaar und hinauf in den 4. Stock zur Mai Tai Bar, wo ich schon einmal eingekehrt bin. Leider verliert die Kellnerin beim Servieren das Blümchen von meinem Drink, aber ansonsten ist an dem Mango Mai Tai sowie den Popcorn Shrimp wirklich nichts auszusetzen. Einen Cache finde ich auch noch.

Dann heimradeln wie ein Profi ganz ohne Navi und ohne Verfahren, einen Dessertsnack von Coco Cove mitnehmen (frische Ananas und Brownie Cheesecake sowie Lilikoi Passion Juice) und ab zur Heimarbeit. Wäschewaschen, jawohl! Gut, dass ich es nicht wie ursprünglich geplant erst morgen früh mache, denn das geht hier nur mit Wertkarten, die man mit 10 USD Minimum bestücken muss. Daher frage ich andere Waschgäste, ob ich ihnen die 1,75 USD in bar geben und dafür ihre Karten nutzen kann. Leider versteht mich erst das dritte Pärchen, und auch die mehr recht als schlecht. Das liegt aber nicht an mir, sondern daran, dass hier so viele Japaner dauerhaft wohnen, ohne auch nur irgendwie Englisch zu können. Viel Gestikulieren, das fast schon in meine Nackenübungen ausartet, hilft schließlich und meine Wäsche wäscht. Gut, dass ich ein Handwaschmittel dabei habe, das ich großzügig eingieße, sonst hätte ich ihnen das auch noch verklickern müssen. In den 30 Minuten dazwischen wieder rauf in den 43. Stock, duschen, Fotos vom Handy hochladen. Wieder runter, wieder ein japanisches Pärchen suchen (waschen die wirklich alle immer gemeinsam die Wäsche? hier ist kein einziger einzelner Japaner und auch keine Japanerin), das mich versteht, um mir gegen 1 USD in bar ihre Trocknerkarte zu leihen. Wieder rauf, Fotos von der Kamera hochladen, bearbeiten, an den Belohnungs-Cheesecake mit frischen Ananas denken, Wäsche holen, zusammenlegen, den letzten Satz ins Blog schreiben und ab auf den Lanai, wo grad gute Live-Musik versetzt durch den üblichen Autolärm heraufdringt, während der Abendwind meine Haare trocknet und der Mond sich bereit macht, rechtzeitig zur Ankunft von Max am Freitag in vollem Glanz zu erstrahlen. Siehste, es geht auch ohne Bildungstag ganz gut…

Love Peace Aloha

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